Frauen mit roten Luftballons zu schmücken, reicht nicht –
Ver.di und die Stadt müssen in der Bamberger Sozialstiftung für gerechte Bezahlung und ein gesundes Arbeitsklima sorgen.
Dass in der Bamberger Sozialstiftung vieles im Argen liegt, wird seit längerem diskutiert. Nicht erst seit Bekanntwerden der so genannten „Wahlprüfsteine“, die Ver.di vor der Oberbürgermeisterwahl am 11. März an die drei OB-Kandidaten Wolfgang Grader (GAL), Dr. Gerhard Seitz (CSU) und Andreas Starke (SPD) verschickte. Die Antworten auf die Verdi-Wahlprüfsteine wurden erst nach dem 11. März versandt, Sie finden diese anbei.
Ver.di erhebt darin massive Beschwerden: Die Belastung der Beschäftigten und die Arbeitsdichte ist so hoch wie nie. Der Personalnotstand nimmt zu. Führungsprinzipien werden massiv vernachlässigt/verletzt. So die Rückmeldungen unserer organisierten Kolleginnen und Kollegen. Diese Zustände stellen aus unserer Sicht erhebliche Betriebsrisiken dar.
Besonders heikel ist die Abspaltung einzelner Unternehmensteile der Sozialstiftung, wobei die dort Beschäftigten zwar dieselbe Arbeit wie zuvor verrichten, doch weniger Bezahlung erhalten. Der Stiftungsrat der Sozialstiftung hat – mehrheitlich, nicht einstimmig (!) – dies forciert: im Vorsitz Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), als gewählte Stadträte Dr. Franz Pichler (CSU), Dr. Gerhard Seitz (CSU), Annerose Ackermann (SPD), Sabine Sauer (SPD), Ulrike Heucken (GAL), Norbert Tscherner (BBB), Gaby Seidel (FDP). Allein die Vertreterin der GAL, Ulrike Heucken hat demnach stets dagegen gestimmt.
Mit dem Versenden von Postkarten am Aktionstag „Equal Pay“ (für gleichberechtigte Entlohnung) an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit der Bitte, sich dieser Entwicklung anzunehmen, ist dem Unmut zwar Ausdruck verliehen. Die eigentliche Aufklärungsarbeit muss jedoch in Bamberg erfolgen: Die Stiftungsräte müssen aufgeklärt werden (und sich aufklären lassen) und die Konsequenzen der „Unternehmensstrategie“ muss beleuchtet werden. Generell sollte man hinterfragen, ob eine Sozialstiftung als Konzern betrachtet werden darf, wo Gewinnmaximierung gerne zu Lasten der Beschäftigten erreicht wird.