Werbeveranstaltungen der Bundeswehr in Bildungseinrichtungen

linksjugend ['solid]

Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von Ulla Jelpke, Jens Petermann, Raju Sharma und der Fraktion DIE LINKE. hervorgeht, werden sogenannte Jugendoffiziere der Bundeswehr am 31.1.2013 in der Graf-Stauffenberg-Schule in den 9. und 10. Klassen Vorträge halten, um Jugendliche über „Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten“ zu „informieren“. Die linksjugend [’solid] Bamberg nimmt dies zum Anlass, Stellung zum Thema Bundeswehr in Bildungseinrichtungen zu beziehen:

Die linksjugend [’solid]  Bamberg beobachtet mit Sorge die Tendenz, dass die Bundeswehr gezielt auf junge Menschen zugeht und ihnen in – als „Infoveranstaltungen“ deklarierten – Werbeveranstaltungen ihre Version vom Soldatendasein erzählt. Die Version der Bundeswehr-Vertreter ist stark beschönigend und einseitig; sie verschweigt vieles: Warum Deutschland wieder Krieg führt, dass (deutsche) Soldaten als Kanonenfutter für Profitinteressen verheizt werden und möglicherweise andere Menschen töten müssen.

Die Taktik der „Karriereberater“, „Jugendoffiziere“ oder „Wehrdienstberater“ ist sehr einfach: Sie kennen die prekäre Situation, in der sich Jugendliche befinden. Sie locken mit guten Löhnen, kostenlosen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und weiteren Leistungen, die für immer mehr junge Menschen aus Kostengründen zunehmend unerreichbarer werden. Dabei verschweigen oder beschönigen sie die Risiken, denen man sich ausliefert, wenn man sich bei der Armee verpflichtet – in letzter Konsequenz töten oder getötet werden!

Jugendliche brauchen echte Perspektiven

Dazu zählen ausreichend Ausbildungs- und Studienplätze, kostenlose Bildung und die Perspektive auf einen sicheren Arbeitsplatz. Dazu zählt nicht das Geschäft mit dem Tod!

Wir finden es erschreckend, dass – auch nach zwei Weltkriegen – nicht mit der unsäglichen Tradition gebrochen wird, das Bildungswesen zur Propagierung von Militarismus zu missbrauchen.

Die linksjugend [’solid] wird im Sommer eine bundesweite Offensive gegen Bundeswehr-Werbungsveranstaltungen an Schulen starten. Die Bamberger Gruppe wird sich aktiv daran beteiligen.

Jede Bildungseinrichtung, die Bundeswehr-Vertreter auftreten lässt, macht sich direkt mitverantwortlich, dass Krieg propagiert und künftige Mörder ausgebildet werden.

Die linksjugend [’solid] Bamberg fordert:

  • Keine Opfer für Profite – sofortiger Abzug aller Truppen aus Afghanistan!
  • Kein Werben für’s Sterben – Gegen jede Art von Kriegs-Propaganda, ob in Bildungseinrichtungen oder anderswo!
  • Statt Milliarden für Bomben und Banken – Geld für Bildung und Soziales!

Mit dieser Pressemitteilung fordert die linke Jugend die Graf-Stauffenberg-Schule erneut auf, nachdem sie einen nicht-offenen Brief unbeantwortet gelassen hat, die Vertreter der Bundeswehr wieder auszuladen und stattdessen VertreterInnen friedenspolitischer Gruppierungen einzuladen. Diese könnten mit den Jugendlichen über die Hintergründe von Krieg und Lösungsideen diskutieren.

Die linksjugend kündigt antimilitaristische Proteste an, sollte die Veranstaltung durchgeführt werden.