mit Georg Leumer und dem Ensemble „Bamberger Spielleut“

Wir schreiben den Winter 1915. Im Arbeitszimmer seines Hauses am Tegernsee sitzt ein gefeierter Bestsellerautor. Er schreibt sich den Frust über seine Einsamkeit und seine gescheiterten Beziehungen von der Seele. Es entsteht ein Meisterwerk der bayerischen Literatur: „Heilige Nacht – eine Weihnachtslegende“. Der Name des Autors ist Ludwig Thoma.

In Anlehnung an das Lukas-Evangelium und inspiriert von Ernest Renans „Leben Jesu“ zeigt Thoma in seiner „Heiligen Nacht“ das beschwerliche Leben der „kleinen Leute“ Maria und Josef, denen er die Welt der hartherzig Besitzenden entgegenstellt: „Ich finde bei Renan, was ich selbst betone: Wie Jesus sich entschlossen auf die Seite der Armen schlägt und den Reichtum ausnahmslos verdammt“.

Über Generationen hinweg war die „Heilige Nacht“ gerade in Altbayern eine heimelig-gemütliche Zutat zur Weihnachtszeit, hundert Jahre nach seiner Entstehung ist Thomas Text jedoch wieder hochaktuell: Millionen Menschen sind auf der Flucht, sind auf Herbergsuche und müssen erfahren, dass sie nicht überall willkommen sind.

In dieser Situation hat eine Gruppe fränkischer Künstler Ludwig Thomas Werk genau gelesen, hat es behutsam aus dem Bayerischen in den Bamberger Dialekt übertragen und es mit Musik aus vier Jahrhunderten umgeben, die frei ist von Kitsch und Zuckerguß.

Der Münchner Schauspieler Georg Leumer, ein gebürtiger Bamberger, trägt die Verse frei und auch für Nichtfranken gut verständlich vor. Zusammen mit der Musik des Ensembles „Bamberger Spielleut“ entsteht ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.

Es musizieren Josef Gentil (Klarinette), Franz Blaschko (Violine, Viola, Kontrabaß) und Sandra Ruß (Akkordeon).

Der Eintritt ist frei, um großzügige Spenden für den Verein „Freund statt fremd“ zur Unterstützung Asylsuchender wird herzlich gebeten.