BN fordert zu RIO+20: Bayerns Wälder besser schützen!

Die Umweltverbände fordern bei der laufenden Rio+20-Konferenz weltweit die Wälder besser zu schützen. Aber nicht nur die Regenwälder sind bedroht, auch in Bayern steht es schlecht um den Schutz der Wälder! In Bayern sind nur wenige Wälder konsequent und dauerhaft geschützt. Doch während die Industrieländer zu Recht von Entwicklungsländern fordern, ihre Urwälder zu schützen, ist die Bayerische Staatsregierung nicht bereit, einen kleinen Teil der Staatswälder für eine natürliche Waldentwicklung zu schützen. Gute Vorgaben der Bundesregierung, 10 % der öffentlichen Wälder bis 2020 einer natürlichen Waldentwicklung zu überlassen, werden von der Bayerischen Staatsregierung ignoriert. Dementsprechend sind viele waldbewohnende Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die vorwiegend in alten, reifen Laubwäldern leben, stark bedroht oder bereits ausgestorben. Im Rahmen eines Seminars des BUND Naturschutz in Bayern am 29./30. Juni in Ebrach im Steigerwald stellen namhafte Experten aus ganz Deutschland einige dieser Artengruppen vor: die letzten verbliebenen „Ureinwohner“, die schon die germanischen Urwälder bewohnt haben. Ebenso wird die Waldschutzsituation in Bayern aus nationaler und internationaler Sicht beleuchtet.

Schatzkiste Naturwald

Bei der BN-Fachtagung „Naturerbe Buchenwälder“ dreht sich alles um die „Schatzkiste Naturwald“. Alte Laubwälder sind wahre Schatzkisten und bergen Geheimnisse – viele Arten und natürliche Abläufe sind auch bei uns noch nicht erforscht. Ihr Schutz ist dort am sinnvollsten und nur dort möglich, wo es sie überhaupt noch gibt: im Nordsteigerwald existieren sie noch – die Buchenwälder hier gehören von der Flächenausdehnung und dem ökologischem Potential zu den besten Flächen in ganz Deutschland. Deshalb wird für diese Wälder auch ein Nationalpark diskutiert und im Landkreis Bamberg haben sich die betroffenen Kommunalvertreter mit sehr großer Mehrheit für ein nutzungsfreies Waldnaturschutzgebiet ausgesprochen, um so Voraussetzungen für eine Weltnaturerbebewerbung zu schaffen.

Details zum Seminar

Am Freitag, den 29. Juni 2012, gibt es eine öffentliche Exkursion in das nahegelegene Naturwaldreservat Waldhaus.
Die Wanderung beginnt um 16 Uhr am Marktplatz in Ebrach und dauert bis ca. 19 Uhr. Danach findet um 19. 30 Uhr in der Remise des Historikhotels Klosterbräu ein öffentlicher Vortrag zum Thema „Gute Argumente für den Nationalpark Steigerwald“ statt.
Am Samstag, 30. Juni, werden von 9.30 – 18 Uhr zahlreiche interessante Vorträge mit Raum für Diskussionen geboten.

Es gibt auf der Tagung vieles zu Entdecken über Buchenwälder und ihre Bewohner, wie Spechte und Pilze. Zahlreiche Fachleute stehen für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung richtet sich an Wald- und Naturinteressierte sowie insbesondere Einwohner aus der Steigerwaldregion. Die Teilnahme ist kostenlos. Für das Detailprogramm und weitere Informationen:
Informationsbüro Freundeskreis Nationalpark Steigerwald, Rathausplatz 4, 96157 Ebrach, Tel: 09553/ 98 90 -42, info@freundeskreis-nationalparksteigerwald.de, www.freundeskreis-nationalpark-steigerwald.de