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Konzert : Brass Band Bamberg

26. März 2017 @ 17:00

Foto: Wolfgang Matschl

 

Die Marktgemeinde Burgebrach ist an Wochenenden ein beschaulicher Ort. Einzig um den Fußballplatz versammeln sich ein paar Ausflügler – und an den halb geöffneten Fenstern des Musikerheims, aus denen mächtige Akkorde bis hinüber zur Sporthalle klingen. Hier bereitet die Brass Band Bamberg ihren Jahresauftakt vor. Die 30 Blechbläser aus dem Kreisverband Bamberg des Nordbayerischen Musikbundes bilden eine der ersten Brass Bands nach englischem Vorbild hierzulande.

Am Sonntag, 26. März, spielen sie ein Konzert im Bürgerhaus Baunach. Konzertbeginn ist um 17 Uhr. Karten gibt es bei allen Musikerinnen und Musikern sowie an der Abendkasse.

Dirigent Christian Lang wagte bei der Programmerstellung einen tiefen Griff in den Fundus englischer Originalwerke, die dafür bekannt sind, den Spielern wochenlanges Üben zu bescheren, bevor die erste Probe stattfinden kann. Fingerfertigkeit in hohem Tempo will schließlich trainiert sein. Da ist man froh über den Besuch des englischen Dirigenten Dave Lea. Seit 1988 ist er musikalischer Leiter der Werksband von Jaguar Land Rover. Nun steht er am Pult der Bamberger und verteilt schonungslos ehrliche Ansagen. Lea baut sich vor dem Posaunensatz auf, dem nach getaner Arbeit der Schweiß auf der Stirn steht und fragt: „Wo ist euer forte geblieben? Ich muss euch hören können. Wenn ihr zu laut seid, sage ich schon bescheid.“ Der Gast aus England probt mit lockerem Witz, aber in hohem Tempo und erwartet unbedingte Aufmerksamkeit. Nach drei Stunden Vollgas gibt es die erste Pause.

Brass Band-Musik lebt von extremer Klanggewalt. Beim Spielen eines Blechblasinstrumentes in dieser Besetzung werden in kürzester Zeit unzählige Liter Luft umgewälzt. Brass Band ist Leistungssport. Solokornettist und Konzertmeister Sebastian Hensiek: „Wenn Dave etwas umsetzen will, bleibt er sehr hart dabei, bis es wirklich funktioniert. Bei uns ist es gerne mal so, dass man etwas halb dastehen lässt.“ Das dürfe nicht sein, sagt Dave Lea, bevor er seine Interimsschützlinge auf die nächste Trainingseinheit einschwört. Jede Minute müsse genutzt werden. Damit scheint er Recht zu haben. Auf dem Spielplan stehen eine temporeiche Suite mit Themen aus „Lord of the Dance“: „Cry of the Celts“, „Turris Fortissima“ und – fast schon obligatorisch – eine epische Komposition des englischen Schlagzeugers Paul Lovatt-Cooper: „Fire in the Blood“. Szenetypisch ist der Abend zudem gespickt mit Solostücken, englischen Märschen und kraftvollen Chorälen.

„Am wichtigsten ist der Sound. Es geht nicht darum, wie laut oder wie hoch man spielt. Wenn ein Konzertbesucher nach Hause geht, erinnert er sich immer an den Klangeindruck.“ Deshalb führt Dave Lea die Instrumentengruppen wie die Register einer Orgel, hier etwas mehr, dort etwas weniger. Entscheidend ist immer der Gesamtklang, welcher teils im Sekundentackt seinen Charakter wechselt. Auf triumphale Fanfaren kann urplötzlich ein verschwindend leises pianissimo folgen. Wer nicht aufpasst, zerstört das ganze Konstrukt. „Wir Deutschen spielen oft zu laut“, räumt Sebastian Hensiek ein und greift zu seinem Kornett. Es geht in die nächste Runde.

Tim Förster

 

Details

Datum:
26. März 2017
Zeit:
17:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Bürgerhaus Lechner Bräu
Baunach,