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Die Eierfrauen von Nürnberg und das Schneiderlein aus Sachsenhausen – Soiree
4. April 2020 @ 20:00
Liebe Freunde der Musik und der Literatur
es gibt Formen, die man nicht verbessern kann. Bei einem Hühnerei ist dies unbedingt zu unterschreiben. Wenn es jedoch um die Stabilität der Hülle eines solchen Eies geht, so könnte der eine oder andere Einwand laut werden, geäußert beispielsweise von Personen, die, sobald sie ein Ei sehen, den unbezähmbaren Drang verspüren, sich darauf zu setzen.
Sie finden, das klingt unwahrscheinlich?
Nun, E.T.A. Hoffmann wird Sie eines Besseren belehren. Als ausgewiesener Spezialist für seelische Abgründe kann er einiges davon berichten – und er muss es ja wohl wissen. Hoffmann schreibt in seiner unvollendet gebliebenen Erzählung „Der Feind“, dass vor nicht einmal 500 Jahren ein solches zwanghaftes Verhalten in Franken grassierte, genauer gesagt in Nürnberg. Die ganze Stadt stand damals unter dem Fluch einer erzürnten Eierfrau, sodass jeder, der auch nur in die Nähe eines frischen Hühnereis kam, den unwiderstehlichen Drang verspürte, sich hinein zu setzen. Kein Ei blieb ganz und die Verzweiflung war groß.
Am Samstag, dem 4.4.2020 können Sie diese haarsträubende Episode im Rahmen einer Soiree im E.T.A. Hoffmann-Haus hören. Und um das Maß voll zu machen gibt es obendrein noch eine Szene aus dem Märchen „Meister Floh“, in der ein Schneiderlein außer Kontrolle gerät und sich in ein Flugobjekt umgestaltet.
Musikalisch bereichert wird der Abend auch diesmal wieder von der Pianistin Anna Köbrich, die auf dem historischen Tafelklavier aus Hoffmanns Zeit spielen wird.
Samstag, 4. April 2020 – 20 Uhr (Einlass: 19:30 Uhr)
Anmeldung erforderlich unter: info@ulich-wortkunst.de oder Tel: 0951-968 44 93
Ich freue mich auf Ihr Kommen und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Andreas Ulich