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„Kreuze“ von Günter Rocznik, mit Dieter Kraft (Grafik)

21. Oktober 2017 - 28. November 2017

Günter Rocznik, Kreuze

 

Am Anfang seiner bildnerischen Arbeit verwendete Günter Rocznik das Kreuz als Symbol, meistens am Rande eines Gemäldes, um dem Bild mehr Glaubwürdigkeit, Achtung, Würde zu geben oder es war lediglich eine Ergänzung.

Später rückte das Kreuz mehr in den Mittelpunkt, indem es eine Art Bildträger wurde, um Botschaften oder sonsitige Inhalte zu transportieren, z.B. bei dem Gemälde „Massaker“, einem Augenzeugenbericht eines mörderischen Überfalls der sogenannten Contras in Nicaragua. Den Text verwischte und übermalte Günter Rocznik, sodass er nur noch fragmentarisch zu erkennen war, aber untrennbar mit dem Kreuz verbunden war.

Günter Rocznik, Kreuze

In seinem Ausstellungskonzept „Sehnsucht und Glaube“ 2007 für eine Ausstellung in der Ukraine, schrieb Günter Rocznik:

„Das Kreuz und damit verbunden auch der leidende Christus steht für Heil und Heilwerdung des Menschen, für Vertrauen, Zuversicht, Geborgenheit, für Sinn im menschlichen Leben, für Hoffnung und Versöhnung, für Verständnis und Toleranz, für Menschenwürde und Humanität, für friedliches Zusammenleben, für Gewaltlosigkeit und Vergebung.

Weiterhin wird die Zerbrechlichkeit des Lebens symbolisiert. Es wird auf das Fragmentarische in der menschlichen Existenz verwiesen. Das Kreuz wird zum Stellvertreter der leidenden Menschheit, des Elends und der Not.

Das Symbol des Kreuzes löst sich vom kirchlich verfassten Kontext und wird zur Metapher für Menschheitsfragen, für gesellschaftliche und politische Probleme. Das Appelative tritt gegenüber dem Abbildhaften und Darstellenden zurück. Die Sehnsucht ist die Basis von allem …“

Konkret heißt das für Günter Rocznik in der Weiterentwicklung seiner künstlerischen Arbeit – unter Einbeziehung von objekthaften Elementen – die Verbindung zwischen Malerei und Plastik.

Ausgangspunkt ist eine Materialgestaltung, meistens Kreuze und/oder Christuskorpi, auf stabilen Untergrund, eingearbeitet mit Spachtelmasse oder Pappmache. Grelle Töne werden durch verdünnten Farbaufstrich zart und detailliert wie ein Mikrikosmos, wieder überdeckt. Schicht für Schicht gelegte Farbschleier führen in die Tiefe des Raumes. Flüchtig wechselnde und variantenreiche Farbschattierungen entstehen und kommunizieren miteinander. Die Weiterentwicklung einer Form im Material und seiner Gestaltung machen das Verborgene sichtbar und das Sichtbare verborgen.

Es ist eine „säkulare Beschäftigung mit religiösen Werten“, getragen von einer würdevollen, achtsamen Betrachtung und eines ebensolchen Umgangs mit dem Thema. Es ist auch der Versuch, neue Sichtweisen zu erschließen, getragen von der Hoffnung auf eine gerechtere Welt.

Die Ausstellung findet vom 21.10. – 28.11.2017 in der Marienkirche in Königsberg/Bayern, in Zusammenarbeit mit dem Pfarramt Königsberg und Landratsamt Haßberge, statt.

Ausstellungseröffnung: 20.10.2017, 18 Uhr.

 

Details

Beginn:
21. Oktober 2017
Ende:
28. November 2017
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Marienkirche
Königsberg/Bayern,