© Ortwin Michl

Unter dem Titel „Digital Detox“ zeigt der Künstler Ortwin Michl, Mitglied der Künstlergruppe DER KREIS und Träger des Kulturpreises der Stadt Fürth seine neuen Malereien in der KunstMühle Mürsbach.

Digital entgiften? – Der Künstler Ortwin Michl stellt sich den Lebensrealitäten unserer turbobeschleunigten Zeit und bringt seine Malerei dagegen in Stellung. In der KunstMühle Mürsbach kann man erleben, wie das gelingt!

Unsere Kommunikation funktioniert zunehmend visuell. Über Logos, Tags, Zeichen aller Art kommunizieren wir täglich stundenlang mit unseren Arbeitswelten, Verkehrs- und Orientierungssystemen, und sogar miteinander in den Sozialen Medien. Diese Zeichen dringen immer tiefer in unser Bewusstsein und in unsere Benutzung von (nicht nur visueller) Sprache ein und formatieren so unsere Vorstellung von Leben um. Ist die Welt wirklich nur ein Zeichensystem?

Digital entgiften? – Wie geht das?! Anders gefragt: Was macht uns zum Menschen? – Und noch spezifischer: Was macht der Künstler Ortwin Michl in dieser Situation?

Ortwin Michl’s Malerei entsteht ganz wesentlich aus der Lust am Malen. Seine Idee von Malerei basiert auf einer Vorstellung der Elemente des Sehens und visuellen Kultur die anthropomorph ist. Seine Bildproduktion ist nicht auf das schnelle Erkennen und Dekodieren von piktoralen Sinnmustern aus. Den Logo-Welten setzt er die Sinnlichkeit des malerischen Prozesses entgegen, der sich dem Betrachter öffnet und einen Gegenvorschlag unterbreitet. Nicht so sehr das fertige Produkt, sondern die Weise der Bilderzeugung, des bildnerischen Denkens interessieren ihn.

Die Eleganz und Leichtigkeit seiner Werke, die auch im Sinne von Matisse den sinnlichen Genuss und das Dekorative nicht desavouieren, verstellen aber den Blick auf die ihm verfolgten Bildstrategien. Frei von Purismus betreibt er ein vielfältiges Sprachspiel, das mit unterschiedlichen Materialien und Codes operiert.

Die Domäne der Michl’schen Kunstproduktion besteht darin, aus ungewohnten Sinnverknüpfungen Bilder zu schaffen, die auf menschliche Erfahrung bezogen sind. Seine Bilder sind wild, unbekümmert um Konventionen, scheinbar völlig ungegenständlich, aber dennoch nicht ohne Hinweise, die der Betrachter als Gerüst für eigene Interpretationen nutzen kann.

Der Künstler Ortwin Michl, 1942 geboren, ist Mitglied der Künstlergruppe DER KREIS und Träger des Kulturpreises der Stadt Fürth (2002). Er war Professor an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg. Er übernahm die Projektleitung für die Gestaltung von 4 Fürther U-Bahnhöfen und war Leiter des Kulturring C der Stadt Fürth.

Den Besuchern der KunstMühle ist der Künstler bereits bestens bekannt. Im Jahre 2010 hatte er bereits eine Ausstellungsbeteiligung in der Mühle.

Geöffnet jeden Sonntag und Feiertag von 14 – 17 Uhr und nach Vereinbarung