„Wieder einmal den Fahrtwind spüren“


Dank Gelder aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg, der Postlotterie sowie des Vereins „Lebenswertes Bamberg“ sind die Malteser nun im Besitz einer E-Rikscha. Bambergs Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (r.), Christian Hader (Z.v.l.) von „Lebenswertes Bamberg“ und die beiden Malteser-Projektverantwortlichen Daniela Eidloth (l.) und Samer Rahhal freuen sich schon darauf, wenn die Rikscha im Frühjahr auf Tour geht. Foto: Adrian Grodel / Malteser
Malteser Hilfsdienst e. V.

Senioren dürfen sich auf die neue Malteser-E-Rikscha freuen

Bamberg. „Wir wollen gerade älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen wieder das Gefühl von Wind in den Haaren geben, wenn sie sich mit der Rikscha durch unser schönes Bamberg fahren lassen“, sagt Daniela Eidloth. Sie ist Leiterin für die sozialen Angebote im Haupt- und Ehrenamt bei den Maltesern Bamberg und freut sich sehr über die jüngste Anschaffung im Malteser-Fuhrpark in der Moosstraße: eine hochwertige rote E-Rikscha mit Platz für zwei Fahrgäste. Ermöglicht hat dies zu großen Teilen der Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg, aus dessen Topf 7.500 Euro in die Investition gesteckt werden konnten. Die Malteser leisten somit Pionierarbeit in Bamberg, weil es ein derartiges Angebot bisher noch nicht gibt.

„Wir danken der Stadt Bamberg, dass sie uns mit der Förderung die Anschaffung der Rikscha ermöglicht hat“, betonte Daniela Eidloth beim Besuch von Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, der sich die Gelegenheit einer Probefahrt nicht entgehen ließ. „Hier ist das Geld an der richtigen Stelle eingesetzt“, antwortete der Klima- und Sozialreferent. „Menschen mit eingeschränkter Mobilität, vor allem Seniorinnen und Senioren, aber auch Menschen mit Behinderungen oder beginnender Demenz, kommen so raus aus den vier Wänden und werden an sonst für sie nicht erreichbare Ort in der Stadt gefahren“, sagte Glüsenkamp – „und das ganz ohne Lärm und Abgase“.

Koordiniert wird das Angebot von Samer Rahhal, dem Integrationsbeauftragten der Malteser. Jetzt geht es darum, Ehrenamtliche zu gewinnen, die sich für die Fahrten zur Verfügung stellen. „Wir suchen dafür Menschen, die gern gemeinsam im Namen der Malteser ein komplett neues Angebot aufbauen wollen, die Freude am Kontakt mit Menschen haben und gerne Radfahren“, lautet der Aufruf von Samer Rahhal, der sich auf ein buntes ehrenamtliches Team aus verschiedenen Altersklassen, Kulturkreisen und Nationalitäten freut. Zu Beginn des neuen Jahres soll für interessierte Ehrenamtliche eine Infoveranstaltung stattfinden. Interessenten können sich gerne bereits jetzt schon vormerken lassen (samer.rahhal@malteser.org) und werden dann dazu eingeladen.

Bevor die kostenlosen Rikscha-Fahrten angeboten und durchgeführt werden können, erhalten die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer eine spezielle Schulung, bei der es unter anderem um Verkehrssicherheit und -regeln, Erste Hilfe, Umgang mit den Seniorinnen und Senioren und natürlich um eine ausführliche Einweisung der Rikscha geht.

Neben den Mitteln aus dem im Jahr 2021 eingerichteten Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg erhielten die Malteser auch eine Förderung der Postcodelotterie „Engagement gegen Einsamkeit im Alter“. Zum Präsentationstermin brachte Christian Hader zusätzlich eine 300-Euro-Spende des Vereins „Lebenswertes Bamberg“ mit. Damit kann für noch mehr Komfort der Fahrgäste gesorgt werden, zum Beispiel für wärmende Decken. „Radfahren ist keine Frage des Alters, sondern der jeweiligen Möglichkeiten. Ich finde es toll, dass mit der Rikscha nun eine solche Möglichkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkung geschaffen ist“, unterstrich Hader bei der Scheckübergabe.

Der Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg

Die Stadt Bamberg hat für das Jahr 2021 drei Unterstützungsfonds eingeführt. Jeder dieser Unterstützungsfonds ist mit 250.000 Euro ausgestattet. Vor dem Hintergrund der außergewöhnlichen Belastungen durch die Covid19-Pandemie hatten Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Fraktionen und Institutionen die Möglichkeit, Anträge an diese Fonds zu stellen, um unterschiedlichste Vorhaben und Projekte in der Stadtgesellschaft zu unterstützen. Es wurden vorzugsweise einzelne, in sich abgeschlossene Projekte gefördert. Über die eingegangenen Anträge hat der zuständige Fachsenat des Stadtrates. Jedes bewilligte Projekt konnte mit bis zu 7.500 Euro gefördert werden.

Infos: https://www.stadt.bamberg.de/unterstuetzungsfonds

6 Gedanken zu „„Wieder einmal den Fahrtwind spüren“

  1. Hm.. in Deutschland muss man ja alles haben. „Wir wollen gerade älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen wieder das Gefühl von Wind in den Haaren geben, wenn sie sich mit der Rikscha durch unser schönes Bamberg fahren lassen“ also dann am besten mit einer selbstfahrenden E-Rikscha.

  2. Ich lästere ja gerne über den Lastenradwahn, aber das ist eine sehr schöne und sinnvolle Anwendung. Davon bräuchte es mehr!

    • Ja, natürlich schön für kurze Wege, wenn man bedenkt das jetzt viele nicht mehr mit dem Bus fahren dürfen?!
      In Hinsicht der neuen BMW Fertigung in China, ist das auch unglaublich wirtschaftlich, denn wir könnten ja die ausrangierten Rikschas billig aus China importieren, wenn die sie dort nicht mehr benötigen weil sie unsere Autos fahren.
      Es macht auch viel Sinn für die vielen neuen Fachkräfte, so hätten sie eine Beschäftigung beim Abstrampeln für die Ausgegrenzten, welche dem Gesundheitsschutz zum Opfer gefallen sind. So kommen die wenigstens noch zu ihrem Hausarzt!

      Ich bin gespannt darauf was da wohl noch so alles kommt.

      • Ich lese „Fachausschuss“ und „Einsamkeit im Alter“ sowie „Förderung von Mobilitätseinschränkung“ und kann mir das Lachen nicht mehr verkneifen.

        Bus und Zug darf einer nicht mehr fahren als gesunder Ungeimpfter mangels Testnachweis, seine offene Ausgrenzung bis hin zur schlimmsten Diskriminierung ist jetzt obligo, aber Rikschas werden mit Fonds und viel Steuergeld gefördert.
        Freiheit und Menschenrecht gilt jetzt erst nach vielen amtlichen Vorschriften und vermeintlichen Gesundheitsschutz und im Zweifel kann so ein Mensch ja in der Rikscha fahren!

        Exemplarisch für diese Zeit, ein Unsinn jagt den anderen schon, aber diese Krankheit erkennen sie nicht einmal.

        Hier noch ein paar Worte zur Freiheit von Georg Danzer.:

        „Die Freiheit ist ein wundersames Tier und manche Menschen haben Angst vor ihr.
        Doch hinter Gitterstäben geht sie ein, denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein“!

    • Warum Wahn?

      Wenn man nicht dem Irrglauben zum Opfer fällt, Lastenräder lösten alle Transportprobleme, sind sie für viele Einsatzzwecke eine hervorragende Alternative – ob mit oder ohne Elektrounterstützung, hängt von Unterbringung, Passagieren bzw. Transportgut, Distanz, Topographie und Nutzer/in ab.

      Mich wundert nur, daß die wesentlich flexiblere (und kostengünstigere) Alternative Hängergespann (bezieht sich nicht auf die aktuell vorgestellte Rikscha) in der (ver)öffentlich(t)en Diskussion nahezu nicht vorkommt.

      • Warum Wahn?
        Sie sagen es ja selbst, der Irrglaube an das Lastenrad als Universallösung. Irrglaube ist der Kern eines Wahns.
        Und die derzeitige Nutzungspraxis in der Stadt Bamberg liegt eher in gehobenen Gattinnenkreisen zum Ausfahren der Früchte ihrer Leiber. Wirtschaftlich spielt das Lastenrad keine Rolle.
        Und das Weglassen des recht praktischen Anhängers ist ein weiteres Indiz für Wahn, wo das Denken recht eingeschränkt und eingleisig um den Gegenstand des Wahns kreist.

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