Stadtrat fasst einstimmigen Beschluss zur Langen Straße

Langjähriges grünes Anliegen wird umgesetzt

GRÜNES BAMBERG
Zeichnung: Rebecca Haas

Kaum eine andere Straße steht so im Fokus öffentlicher Diskussionen wie die Lange Straße. Verkehr, Einzelhandel, Aufenthalt, Dienstleistungen – es gibt viele scheinbare Konflikte um die Nutzung der begrenzten Fläche. Lange Zeit hat es dabei keine Stadtratsmehrheit für einen Lösungsansatz gegeben, der immer wieder von Grünes Bamberg vorgetragen wurde: Der niveaugleiche Umbau – ein Straßenraum ohne Gehwege also, den sich alle Nutzerinnen und Nutzer gleichberechtigt teilen.

Mit den Voruntersuchungen, die gestern (Mittwoch, 1.12.2021) im städtischen Finanzsenat beschlossen wurden und somit im Haushalt 2022 abgebildet sind, ist endlich der erste Schritt getan und das Projekt Lange Straße wurde angeschoben. Möglich machte dies ein Förderprogramm des Freistaats mit dem Titel „Innenstädte beleben“ – und genau diese Belebung rückt nun in greifbare Nähe, wie der mobilitätspolitische Sprecher Christian Hader erläutert: „Die Lange Straße ist das Tor zur Innenstadt und alle Menschen, die in ihr leben, arbeiten oder sich bewegen, haben eine andere, eine bessere Gestaltung verdient.“ Eben jene Gestaltung bringe dann erwiesenermaßen auch positive Effekte mit sich, denn die Aufenthaltsqualität sei ein maßgeblicher Faktor für den Einzelhandel. „Die Menschen kaufen dort ein, wo sie sich gerne aufhalten, und die Aufenthaltsqualität in der Langen Straße ist im Vergleich zu Fußgängerzone oder auch Sandstraße aktuell – sagen wir – ausbaufähig“, meint Hader weiter.

Dem pflichtet Stadtratskollege Andreas Eichenseher bei: „In der Vergangenheit hatte man nicht den Mut, dieses Projekt anzupacken, obwohl die Fakten ganz klar dafür sprachen und es mit dem Sandgebiet oder dem Gebiet rund um Hauptwachstraße und Kettenbrücke tolle Positivbeispiele für einen niveaugleichen Ausbau gibt. Nun haben wir die Chance auf Fördermittel für die Sanierung dieses für die Bamberger Innenstadt so wichtigen Straßenzugs.“

Die Bamberger Grünen, die sich bei der Priorisierung der Fördermittel zusammen mit der SPD vehement für die Lange Straße eingesetzt hatten, freuen sich außerdem über weitere geplante Maßnahmen wie z.B. die Aufwertung weiterer Innenstadtstraßen, neue Bäume und Sitzbänke im Innenstadtbereich und Spielgeräte für Familien auf der nördlichen Promenade. „Von diesen Maßnahmen wird unsere Innenstadt profitieren, wie sie es viele Jahre nicht getan hat“, freuen sich Hader und Eichenseher gleichermaßen.

17 Gedanken zu „Stadtrat fasst einstimmigen Beschluss zur Langen Straße

  1. Bergradfahrers Beiträge vom 7/8.12. sind ja allgemein verständlich. Es geht mir hier um die Beibehaltung und nicht als Hüter der deutschen Sprache, und wenn deutsche Wörter vorhanden sind sollte man sie auch benutzen. Der Neusprech wird jedoch weiter angeregt. Viele Firmen übertrumpfen sich gegenseitig mit diesen Graus, wobei auf deren Seiten anderssprachige ohne Fehler sind. Neuerdings sieht man bei der Landesregierung Baden Württemberg die neuesten Ausraster. „The Länd“ ist nun das neue gemeingermanische Zauberwort um sich dort neu zu erfinden. MP Kretschmänn und seine Germäns haben weiter mit der Abschaffung der deutsche Sprache dazu beigetragen. Bei MP Söder in Bayern ist es nicht anders. Ein Satz mit vier Wörtern, drei auf Englisch. Und so geht es munter weiter. Und weiter möchte ich für mich, dass auch in der Ferne meine deutsche Sprache nicht abhanden kommt.

  2. Zu „Gerd sagte am 7. Dezember 2021 um 12:35“:

    Der Noch-nicht-Bundeskanzler ist wie alle seine Vorgänger und seine Vorgängerin von exakt 0 Wählerinnen und Wählern in dieses Amt gewählt worden. Denn die Nummer 1 der Bundesregierung (Nummer 5 der Staatsämter) wird gemäß Grundgesetzes vom Parlament gewählt. Hier muß eine (möglichst tragfähige) Mehrheit gefunden werden, was im Fall einer notwendigen Koalition Kompromisse der Beteiligten erfordert.

    Ich hatte aber nicht die Wahl des Bundeskanzlers thematisiert. Mehr als drei Viertel der gültig abgegebenen Zweitstimmen entfielen auf im neuen Bundestag vertretene Parteien, welche die Pandemiebekämpfung im Grundsatz befürworten, was eine kritische Haltung zu einzelnen Maßnahmen nicht ausschließt.

    Heribert Prantl kommentiert zu Recht einiges, was am Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu hinterfragen ist. Aber die Rechtsprechung ist weder an politische Weisung noch öffentliche Meinung gebunden, wenngleich sie durchaus kritisiert werden darf – die Freiheit der Meinungsäußerung besteht selbstverständlich auch hier, soweit sie nicht in strafbare Handlungen (Beleidigung, Verunglimpfung, Aufruf zu Gewalt etc.) abgleitet. Zudem hat gleichfalls Herr Prantl nicht die absolute Wahrheit gepachtet, man muß ihm nicht (in allen Punkten) zustimmen.

    Fazit:
    Unangefochten haben alle, die mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht einverstanden sind, das Recht, sich offen dagegen auszusprechen und für eine unterstützende Mehrheit zu werben. Daß sie sich nicht auf eine bereits vorhandene Mehrheit berufen können, ist nicht zuletzt durch die jüngste Wahl des Deutschen Bundestags offensichtlich geworden.

    • Klar, eine Eigenheit der Demokratie ist es, dass wir immer eine Minderheit vergewaltigen, um es überspitzt auszudrücken.
      Allein es ist die Frage wie groß diese Minderheit und wie brutal ich mit ihr verfahre, die abzuwägen ist. Überschreite ich bei beiden Kriterien ein gewisses Maß, dann muss ich auch als „Mehrheit“ mit Konsequenzen rechnen.

  3. @bergradler: Wieder mal viele Worte und keine Argumente. Der Unterschied zwischen einer Diktatur und demokratisch zustande gekommenen Mehrheitsentscheidungen scheint wirklich schwierig zu begreifen zu sein. Und den Aufsatz von Habermas hätten Sie sich wirklich gönnen sollen…

    • Äh, doch.
      Ich habe sowohl Ihren Verweis auf das BVG-Urteil behandelt als auch die Definition von Diktatur und Totalitarismus. Auch habe ich auf die eklatanten Denkfehler im Rahmen des peinlich schlechten Krisenmanagements hingewiesen. Dazu fällt Ihnen offensichtlich nichts ein. Tant pis

      • Sie machen echt Witze:
        BVG-Urteil „behandelt“. Mit dem Hinweis auf das Abendessen bei Merkel. So tief sind Sie in die Querdenker- und Verschwörungstheorie-Szene schon versunken… Das BVerfG hat in seiner Ablehnung des entsprechenden Befangenheitsantrags das – rechtlich – Notwendige dazu geschrieben.
        „Diktatur“ behandelt? Eben nicht. Weil Sie in keiner Weise in der Lage sind, Diktaturen von rechtstaatlich verfassten Demokratien und den dort getroffenen Mehrheitsentscheidungen zu unterscheiden.
        „Krisenmanagement“: Habe ich nicht ausdrücklich von „berechtigter Kritik am Regierungshandeln“ geschrieben?
        Q.e.d.

        • Natürlich würde mein Freund der Richter jegliche Befangenheit weit von sich weisen. :-D

  4. Fördermittel bedeutet, daß vom Land oder Bund ein gewisser Anteil der Kosten übernommen wird. Nicht das sie das zu 100% übernehmen.
    Der Rest muß aus dem Bamberger Haushalt bezahlt werden. Der ist aber wie bekannt leer.
    Aber sowas haben die Grüne Fahrradfuzzis noch nie kapiert!

    • Die Grünen stehen für alles, nur nicht für offene Ausgrenzung Diskrimierung und Benachteiligung von UNGEIMPFTEN!

      Die können jetzt nicht einmal mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arzt fahren, sie werden in allen Grundrechten beschnitten.

      Das, obwohl bereits hinlänglich erwiesen ist das von Geimpften wie Ungeimpften gleichermassen eine Corona Infektion ausgeht.

      Ich werde immer für Demokratie und die Rechte von Menschen einstehen und ich werde mein Wort erheben, wo Unsinn und eine dumme politische Agenda Menschen benachteiligt und ihrer Würde beraubt!!!

      Ich hoffe viele andere tun das auch.

      • In einer seiner Hetzkolumnen moniert der SPIEGEL aktuell „Feigheit vor dem Volk“ bei den Politikern.
        Analog zu „Feigheit vor dem Feind“ geschieht hier die rhetorische Gleichstellung von „Volk = Feind“.
        Die Zeiten, in denen das Volk einmal Souverän war, scheinen fürs Erste vorbei zu sein. Es erblüht Totalitarismus, eine Diktatur derer, die sich für „die Guten“ halten. Und wer sich nicht anpasst, der wird nieder gebügelt und ausgegrenzt.
        Gut, für so manches kann ich mir dann einen Geimpften „anstellen“, der dann mein After-Shave-Gel kaufen darf, oder lasse halt keinen Cent mehr im lokalen Handel. Die Karten für Symphoniker und dergleichen gehen ebenfalls zurück. Ob die Protagonisten des selbstzerstörerischen Maßnahmenwahnsinns die Ausfälle kompensieren können, wage ich zu bezweifeln. Dann ist die Lange Straße vielleicht schön, aber am Ende sind da schon alle Geschäfte tot.

        • Wer hier „hetzt“, ist angesichts der Rhetorik, die hier gewählt wird, leicht erkenntlich. Was „Diktatur“ tatsächlich bedeutet, ließe sich anhand einer Recherche in – wahlweise – Belarus oder China leicht herausbekommen. Die Bundesrepublik Deutschland ist – trotz aller berechtigten Kritik am Regierungshandeln – gewiss keine.
          Im Übrigen hat das höchste deutsche Gericht gerade die Verfassungsmäßigkeit der Corona-Maßnahmen festgestellt. Und falls es die intellektuellen Kapazitäten eines bergradfahrenden Datenanalytikers nicht überfordert, empfehle ich zu den rechtsphilosophischen Hintergründen einen Aufsatz, den unlängst Jürgen Habermas in den Blättern für deutsche und internationale Politik veröffentlicht hat.

          • Mal ein Beispiel:
            Wenn ich als Beklagter vor Gericht stehe: Sagen wir mal es wird ein Fehler an einer Arbeit von mir beklagt. Der Richter ist mein Duzfreund, war letzte Woche zum Essen bei mir. Bei der Urteilsbegründung zu meinen Gunsten richtet er sich nach der Vorlage meines Sachverständigen. Weitere Recherchen und sachverständige Gutachten finden nicht statt.
            Wie bewerten Sie als Kläger dieses Vorgehen?

            Interessant finde ich Ihren Ton, dass Sie sich so locker über meine intellektuellen Kapazitäten auslassen. Ich hingegen lasse die Ihren völlig aus dem Spiel.
            Hingegen verweise ich auf honorige, inzwischen ausgeschiedene Verfassungsrichter wie z.B. Papier und auf ein wenig common sense. Könnte man mal abwägen.

            Der Ton, den Sie anschlagen, ist der Ton des Totalitarismus, der nichts Widersprüchliches duldet. Und wenn allein eine Doktrin zur Maxime des Handelns auch einer demokratisch gewählten Regierung gemacht wird, die mal schnell locker ein Drittel bis Viertel ihrer Bürger an die Wand drückt, dann ist das keine Art von Diktatur? Was ist das dann?
            Es ist die Diktatur derer, die sich für die Guten halten. Derer, die nicht einmal in Erwägung ziehen abweichende Meinungen zu hören. Derer, die keinerlei Hemmungen haben ihr Ding durchzuziehen auch gegen Widerstände gegen die Rechte anderer, weil man meint es ja gut. Das ist nicht nur moralisch eigenartig, das ist ein eklatanter Denkfehler. Wer von vorne herein viel ausschließt an Informationen, der wird beim Lösen komplexer Probleme sehr wahrscheinlich katastrophal scheitern. Dafür gibt es in der Forschung und Geschichte wunderschöne Beispiele. Gut dazu zu lesen „Die Logik des Misslingens“ von Dörner.

            Und abschließend, natürlich ist es reine Hetze, „Volk = Feind“ zu setzen, vor allem wenn damit der nicht gehorsame Teil des Volkes gemeint ist, also eine definierte Gruppe.
            Gestützt wird diese Hetze gegen Ungeimpfte von schlechten Zahlenknechten, und willfährige „Journalisten“ plärren die vorgegebene Interpretation dilettantischer Statistiken unreflektiert raus.
            Das Datendrama geht von Anfang an, nie wurde auch nur ansatzweise versucht, das in den Griff zu bekommen. Nur auf Basis zeitnaher und valider Informationen können wir in komplexen Situationen valide Entscheidungen treffen. Darum sind zum Beispiel Nachrichtendienste wichtig oder die sogenannte „business intelligence“ in der Wirtschaft.
            Die Woche Lockdown kostet rund drei Milliarden, ein gutes Data Warehouse wäre inklusive Personal für ein Promille davon binnen weniger Monate zu bauen gewesen. Aber das Interesse ist gering. Wir sehen den Misthaufen, den uns das LGL liefert und auf dem der MP steht und kräht.
            Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt…

        • „Die Zeiten, in denen das Volk einmal Souverän war, scheinen fürs Erste vorbei zu sein“?

          Man muß mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Aber vor wenigen Wochen erst hatte „das Volk“ die Möglichkeit, seine Souveränität unter Beweis zu stellen und ein neues Parlament, den Bundestag, zu wählen.

          Ungeachtet so mancher Differenzen in Detailfragen, haben die Parteien, welche die Maßnahmen gegen die Pandemie befürworten, eine mehr als deutliche Mehrheit erhalten. Das gilt selbst, wollte man alle, die ihr Wahlrecht nicht ausgeübt oder ungültig gewählt haben, der „Gegnerseite“ zurechnen.

        • Bergradfahrers ausführlicher Beitrag vom 7.12. ist abermals angereichert mit zahlreichen nichtdeutschen Wortschöpfungen, die neuerdings auch bei der Justiz gelandet sind ( clickbaiting, am BGH ). Auch Trumps „common sense“ durfte dabei nicht fehlen. Somit schafft sich Deutschland weiter ab und sehe so die „Logik des Misslingens“ als lächerliches Beispiel hin zur deutschen Sprache, die nun immer mehr auf den Misthaufen landet.

          • Das ist schön, dass Sie die Deutsche Sprache hüten, ich habe in der Regel keine Anglizismen, wenngleich aus dem Beruflichen gelegentlich der eine oder andere lateinische oder anderweitig welsche Begriff seinen Weg sucht. Ich habe in der Tat etwas überlegt, ob ich „gesunder Menschenverstand“ oder „common sense“ schreiben soll. Bitte unterstellen Sie nicht allen Leuten Blödheit oder Nähe zu Trump.
            Vielmehr war damit ein Verweis auf „Alltagspsychologie“ gemeint, und glauben Sie mir, die dahinter liegenden, sozialpsychologischen Annahmen Fritz Heiders sind mir bekannt. ;-) Das wird durch „gesunder Menschenverstand“ nicht korrekt erfasst.
            Das angeführte Buch kann ich nur empfehlen. Dörner ist im Übrigen immer noch ein scharfer Denker, dessen Beitrag zur Theoretischen Psychologie man nicht hoch genug schätzen kann. Hier zum Beispiel ein Beitrag aus 2021 beim Psychologischen Institut Heidelberg: http://f20.blog.uni-heidelberg.de/2021/01/02/gastbeitrag-corona-und-mathematik-dietrich-dorner/

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