Licht und Schatten

Grüne äußern sich zu den Ergebnissen des ADFC-Fahrradklimatests

GRÜNES BAMBERG
Ist zwar nur ein kleines Auto, steht aber fett auf dem Radweg.

Licht und Schatten – so ist das Ergebnis des am Dienstag veröffentlichten ADFC-Fahrradklimatests aus Sicht der Bamberger Grünen zu bewerten. Licht deshalb, weil die Stadt Bamberg in der Gesamtnote eine leichte Verbesserung von 3,9 auf 3,8 erzielt und damit in Bayern sogar Platz 1 in Bezug auf die Stadtgröße belegt. Christian Hader, der mobilitätspolitische Sprecher von GRÜNES BAMBERG bewertet dies wie folgt: „Die Richtung stimmt und unsere grünen Bemühungen werden nicht nur registriert, sondern auch honoriert, wie z.B. die relativ deutliche Verbesserung im Feld ‚Fahrradförderung in jüngster Zeit‘ zeigt.“

Nach Ansicht der Bamberger Grünen besteht aber dennoch nach wie vor Handlungsbedarf, wenn die Stadt Bamberg ihrem hohen Radverkehrsanteil gerecht werden will – mit 30% ist er der größte in Bayern. Sehr schlecht bewertete Handlungsfelder wie die „Breite von Radwegen“ (Note 4,8) oder „Falschparker auf Radwegen“ (Note 4,7) müssten konsequent angegangen werden.

Eine weitere wichtige Aufgabe sei außerdem die Verknüpfung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel. Jeweils die Note 4,6 bei der „Verfügbarkeit öffentlicher Räder“ und der „Rad-Mitnahme im ÖPNV“ zeigten, dass hier noch großes Potenzial besteht. „Wir werden uns daher dafür einsetzen, dass es in Bamberg endlich Leihräder gibt und diese im Rahmen von sog. Mobilitätsstationen insbesondere auch an Bushaltestellen verfügbar sind“, so Hader und erklärt abschließend: „Wir wollen, dass sich in Bamberg alle Menschen sicher und komfortabel fortbewegen können und da besteht beim Verkehrsmittel Fahrrad nach wie vor großer Nachholbedarf.“

14 Gedanken zu „Licht und Schatten

  1. Der Auto-Vorang wird sich für die Politiker auch nicht ändern, denn beim Auto werden die meisten Steuern, sowie anderes, geschaffen. Bei Verbindungen mit Bahn, Strassenbahn, U-Bahn, und Bus, kann sich einer nicht beschweren, denn diese sind gut gemacht. Der Arbeitsplatz ist jedoch ein wichtiger Punkt wo man in vielen Fällen doch ein Auto braucht, besonders in Teilschicht, Nachtarbeit und an Feiertagen. Da ist man mit den öffentlichen Verkehrmitteln aufgeschmissen.

    • Über die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs gibt es nicht umsonst sehr unterschiedliche Meinungen. Es hat seinen Grund, weshalb bspw. in Bamberg sein Anteil am modal split zwischen 1997 und 2015 um beinahe ein Viertel abgenommen hat, ausgehend von ohnehin beschämend niedrigem Niveau.

      Es sind also die Nacht- und Feiertagsarbeiter/innen, deren Autos zwischen Montag und Freitag jeden Morgen und Nachmittag das Straßennetz verstopfen?

      Selbstverständlich gibt es viele Gründe, welche die Nutzung eines Kraftfahrzeugs erforderlich machen (einer ist häufig auch die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs). Aber nicht alle diese Gründe sind unveränderlich, vor allem aber erklären sie nicht die große Masse des Autoverkehrs. Hier spielen tatsächlich Bequemlichkeit, Statusdenken, fehlendes Umweltbewußtsein und subjektive, manchmal (zugegebenermaßen nicht immer) in die Irre führende Kostenabwägung eine erhebliche Rolle.

      Zu letzterem Aspekt ist anzumerken: Die tatsächlichen, der Allgemeinheit oder anderen zugefügten Schäden und angelasteten Kosten sind nicht ursachengerecht zugeordnet. Obgleich schon heute die Mär von der Steuerquelle „Auto“ längst entlarvt ist, stellte sich die Situation bei einer wahrheitsgemäßen Kostenverteilung noch dramatischer dar.

      • Wieder sehr gut erklärt und das in einen sehr guten Deutsch. Ja, bei der Allgemeinheit werden die möglichen Verursacher, Politiker, ausgegrenzt. Und ein Verteilen machen sie bestimmt unter sich aus. Das Auto bringt es ja immer.

  2. Was die Grünen nicht alles so wollen, eine Forderung nach der anderen, meist an den Menschen über 60 vorbei.
    Unsere Autoindustrie und nicht nur die verlagert nach China, weil die Produktion dort billiger ist. Medikamente kommen seit vielen Jahren schon aus China und unsere Politbarden wundern sich über die Pandemie.
    Früher fuhr man Rad in China und heute fahren sie da Luxus SUV, weil ihnen dort die Luftnummer unserer EU einen Haufen wert ist.
    Und so geht es weiter betrübt aber heiter in Germany, alle auf das Rad oder mit teuer Elektrokarren.
    Die Alten sollen halt dann Bus fahren, wenn das Radeln nicht mehr geht oder von ihrer Armutsrente einen teueren Hybrid oder gleich ganz elektrifiziert Funken schlagen!

    Unsere Autobosse sind auf wunderliche Weise auch schon grün geworden, ja die haben erkannt das sie die Autos billiger produzieren können mit Elektromotor, aber teurer verhökern können durch diese überkandidelte politische Luftnummer.

    Und so oder so ähnlich geht es halt weiter, bis es nimmer geht und die Pleiten und der Stillstand uns alle auch im Gesicht grün werden lässt.

    Und schon bald kommt eine neue grüne Forderung nach pflanzlicher Lebensweise und so weiter……….ach papperlapapp….!

    • Da brauchen Sie keine Angst haben, solange die Grünen in Bamberg oder anderswo mitregieren passiert schon nichts. Oder sehen Sie in Bamberg auch nur die kleinste Zurückdrängung des Autoverkehrs?

      • Haha….ja lustig is er scho, der Verursacher des Grünen Übels!
        Einfach hinterm Zaun radeln und die Autofahrer auch leben lassen. Es muss ja nicht jeder zum Ökofreak und Körnerbeisser werden!

    • Nur zum Verständnis:

      Die Teilnahme am Fahrradklimatest ist öffentlich ausgeschrieben und jedem Menschen freigestellt.

      Unter dieser Prämisse verfestigen sich die meist miserablen Werte bei stetig steigender Beteiligung seit Beginn vor rund drei Jahrzehnten. Das läßt sich schwerlich mit „grüner“ Ideologie erklären – wohl aber zu einem erheblichen Teil mit der massenhaften Mißachtung geltenden Rechts und vorhandener Erkenntnisse der Verkehrssicherheitsforschung durch die Verkehrsbehörden und -politiker/innen.

    • Hier ist es wieder, das Klima. Diesesmal wird es aufs Rad abgedreht.
      Greta, die heilige Thunberg sowie ihre deutschen “ Influencerinnen “ Luisa & Co haben bestimmt hierzu auch ihre Meinungen.

      • Nur zur Erinnerung:

        „Greta … & Co.“ haben das Thema „Klimaschutz“ zwar wieder in die breite Diskussion gebracht. „Erfunden“ haben sie es mitnichten. Denn es wird bereits seit mindestens drei Jahrzehnten auch in höchsten politischen Kreisen diskutiert.

        Wichtige Weichenstellungen wurden beispielsweise 1992 auf einer internationalen Konferenz in Rio de Janeiro eingefordert – als Ergebnis der Debatte. Ein wesentlicher Baustein sollte sein, wirtschaftliche, soziale und ökologische Belange gemeinsam zu betrachten und zu entwickeln. Ökonomisches Handeln sollte der gesamten Menschheit zu Gute kommen und eben nicht nur wenigen Superreichen und Großkonzernen. Es sollte die naturgegebenen Ressourcen verantwortungsvoll nachhaltig nutzen, ohne sie rücksichtslos auszubeuten, und dabei die unbestreitbar vorhandenen Belastungsgrenzen beachten.

        Lobbyinteressen, Kurzsichtigkeit und Ignoranz haben leider, ungeachtet einzelner positiver Ansätze, weitgehend dazu geführt, daß die Entwicklung eher in die andere Richtung verläuft.

        Es war trotz des Ernstes der Lage schon geradezu amüsant, als der Freidemokrat (Freiheit bedeutet für diese Partei leider, für die Freiheit von Verantwortung für die Folgen des eigenen Handelns einzutreten) Lindner, an die Adresse von „Greta … & Co.“ gerichtet, empfahl, das Thema den „Experten“ zu überlassen. Denn die Experten, Wissenschaftler aller betroffenen Fachrichtungen, stellten daraufhin klar, daß die Politik schon seit Jahrzehnten eben nicht auf die Experten hört.

        Das Fahrrad ist natürlich nur ein Baustein der (nicht nur) für den Klimaschutz dringend erforderlichen Verkehrswende. Doch die ebenfalls jahrzehntelange Bevormundung der Menschen durch eine Verkehrspolitik, die vorrangig auf das Kraftfahrzeug setzt und sie durch katastrophale, häufig rechtswidrige Rahmenbedingungen für Fuß, Rad, Bahn und Bus viel zu oft zur Autonutzung zwingt, ist nicht hinnehmbar.

        Tatsache ist: Wo immer diese Rahmenbedingungen spürbar verbessert wurden, überstieg die Nachfrage (Nutzung) die Erwartungen bei weitem. Nicht zuletzt beweisen die Erfolge der Bürger-/Volksbegehren und -entscheide (Hauptsmoorwald, Radentscheid, Artenvielfalt), daß ökologisch verantwortliche Politik Rückhalt in der Bevölkerung hat. Die lautstark polemisch vernehmbaren Protagonisten des „Weiter so!“ vertreten nicht die Mehrheit.

        • Sehr gut und recht ausführlich erklärt, jedoch wurde mein Text allgemein gehalten, wobei “ erfunden ‚ nicht erwähnt wurde. Klimaschwankungen gibt es seit mehr als drei Jahrzehnten.

          • Und immer, wenn das Klima sich schnell änderte (im Moment geschieht dies außergewöhnlich rasant), waren die Folgen katastrophal, wiederholt auch für die Menschen: Völkerwanderung, „kleine Eiszeit“, Jahr ohne Sommer.

            Noch nie zuvor aber war der Mensch für eine globale Änderung selbst verantwortlich gewesen. Durch die Freisetzung über viele Millionen Jahre gebundenen Kohlenstoffs (Kohle, Öl, Erdgas, Permafrostböden, Moore, Waldflächen) als Kohlendioxid und Methan in die Atmosphäre innerhalb weniger Jahrzehnte – die CO2-Konzentration liegt derzeit um rund 50 % über der in vorindustrieller Zeit – dreht die Menschheit gewaltig am planetarischen Thermostat.

  3. Der Nachbar Hallstadt schneidet übrigens noch schlechter ab. Mit einer satten vier minus (4,35) liegt der Ort auf einem der hintersten Plätze unter den Kommunen mit weniger als 20000 Einwohnern. In dieser Kategorie erhält die bestbenotete Gemeinde eine glatte zwei (1,96) – es geht also, wenn man will.

  4. Die Meinungen in Richtung Radverkehr gibt es nicht nur in Bamberg, sondern weltweit. Gleichwohl der ADFC einige gute Beispiele zeigt, ich würde ihn nicht trauen, denn er fällt den Radfahrern in manchen Sachen in den Rücken.

  5. 3,8 statt 3,9 dürfte eher eine statistische Schwankung als Ausdruck einer Trendwende sein. Viele der verkehrlichen Neuerungen für Bambergs Radlerinnen und Radler sind zudem mitnichten zielführend. Die unzureichende Neugestaltung des Regensburger Rings, der sogar Gefahrstellen geschaffen bzw. verschärft habende Umbau der Magazinstraße sowie die Risiken erst heraufbeschwörenden, (zu) schmalen Radfahr- und Schutzstreifen, nicht selten durch Bushaltestellen unterbrochen, und anderes belegen: Es geht mehr darum, etwas fürs Auge zu schaffen und den Radfahrerinnen und Radfahrern Sicherheit und Förderung einzureden. Die Verhältnisse verbessern lassen sich so nicht.

    Wie auch beim öffentlichen Nah- sowie beim Fußverkehr werden die wirklichen Hindernisse nicht angegangen, beschränken sich Aktivitäten weitgehend auf fragwürdige Details und teils großspurige Ankündigungen. Den Beweis, die lange überfällige Verkehrswende wirklich herbeiführen zu wollen, ist die seit rund einem Jahr bestehende Rathausmehrheit noch schuldig geblieben. Verwundern kann das kaum, haben doch Oberbürgermeister und dessen Partei, zweitgrößter Partner der „Kooperation“, die vorherige, verfehlte Auto-Vorrang-Politik zu verantworten. Sie werden schon zu verhindern wissen, daß ihre „Errungenschaften“ im Kern gefährdet werden.

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