Für mehr Aufenthaltsqualität in der Langen Straße

Stadt Bamberg

Mobilitätssenat beschließt Kompromissvorschlag zur Aufwertung mit Grünelementen, Zweiradstellplätzen und Lade- und Liefermöglichkeiten

Autos soweit das Auge reicht – die beschlossenen Maßnahmen sollen die Situation in der Langen Straße verbessern und anderen Nutzungen zu mehr Platz verhelfen. Foto: Pressestelle / Steffen Schützwohl

Die Potenziale der Langen Straße als eine zentrale Einkaufs- und Flaniermeile in der Bamberger Innenstadt auszuschöpfen ist ein „dickes Brett“. Der Mobilitätssenat des Stadtrates hat in seiner Sitzung am 24. November ein gutes Stück tiefer gebohrt: Um die Aufenthaltsqualität in der Langen Straße und ihr optisches Erscheinungsbild zu optimieren, hat er ein Paket „Sofortmaßnahmen Lange Straße“ verabschiedet. Im Mittelpunkt steht dabei eine ohne größere bauliche Maßnahmen umsetzbare Neuordnung des südlichen Fahrbahnrandbereiches zwischen Lange Straße 8 und Schönleinsplatz.

Mit der Diversifizierung der Fläche der bisherigen „Haltebuchten“ sollen weitere Nutzergruppen profitieren. Dabei bleibt eine Zone „eingeschränktes Halteverbot“ mit 14 Stellplätzen (bisher 25) weiterhin bestehen. Handwerker und Kunden haben also weiterhin die Möglichkeit, zu halten. Das Straßenbild wird aber durch einzelne Grünelemente optisch aufgewertet. Neue Kapazitäten werden außerdem motorisierte (+ 4) und nichtmotorisierte Zweiräder (+ 20 Radbügel) sowie für Lastenfahrräder (3) geschaffen. Auch ein zusätzlicher Behindertenstellplatz ist vorgesehen.

Folgende Tabelle zeigt die Nutzungsarten im vorhandenen Bestand und im neuen Planungsvorschlag auf:

Ein ursprünglicher Vorschlag, die Radwegführung Richtung Schönleinsplatz auf die Fahrbahn zu verlegen, hätte zur Folge gehabt, dass sämtliche Kurzzeithaltemöglichkeiten für Lieferfahrzeuge, Handwerker und Kunden entfallen wären. Der Mobilitätssenat folgte nun dem Kompromissvorschlag der Verwaltung, stattdessen die Fläche neu zu ordnen.

„Die Lange Straße wird im ersten Schritt eine Aufwertung erfahren, die mehr Lust macht, sich dort aufzuhalten. Über größere Maßnahmen werden wir in den kommenden zwei Jahren mit allen Beteiligten vor Ort und den Nutzerinnen und Nutzern der Langen Straße im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans debattieren“, bewertet Mobilitätsreferent Bürgermeister Jonas Glüsenkamp den Beschluss.

Auch Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich bin froh, dass wir einen ausgewogenen Kompromiss gefunden haben, der auch die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden und Handwerker berücksichtigt“, so Goller. Es mache sicher Sinn, die angestrebte Lösung nach sechs Monaten Zeit zu evaluieren und gegebenenfalls nachzujustieren.

12 Gedanken zu „Für mehr Aufenthaltsqualität in der Langen Straße

  1. Wenn es dabei bleibt, finde ich diese Lösung gut.
    Nur glaube ich geht der Verbotszirkus für Autofahrer in Bamberg weiter.
    Der Bergradler fordert schon gleich eine Maut, womöglich noch einen Schlagbaum für den Aus u. Einlass!
    Nach dem jetzigen Entscheid kommen dann sicherlich noch die Hürden, kleine Hügel und Nagelstreifen, aber natürlich nur für die „ lange Nase Autofahrer“!

    Ich frage mich schon lange, warum muss man jetzt alles über den Haufen werfen was früher und lange Zeit gut war für die Menschen?
    Sind es nicht die Grünen welche sich im Aktionismus ihrer Agenda übertreffen, dann sind es die Linken und wenn nicht die, dann halt die nächste Gruppierung von Schulkindern.

    • Warum man etwas ändern muss?
      Weil die sowohl Anzahl der Autos und auch deren Größe massiv zugenommen hat. Die paar VW Käfer und Opel Kapitän, die in den Sechzigern und Anfang der Siebziger durch die Stadt getuckert sind waren wenige und zwergenhaft gegen das, was jetzt rumkurvt.
      Es war ja schon in den Siebzigern so weit, dass es zu viel wurde, man hat daher Fußgängerzonen ausgewiesen. Damals auch gegen den Widerstand derjenigen, die genau wie heute die Apokalypse prophezeien, und zwar mit genau den gleichen Argumenten. Und was ist passiert? Die Innenstädte haben davon profitiert.

      • Ach Bergradler, siehst Du nicht die Not im Einzelhandel? Siehst Du nicht die falsche Politik? Siehst Du nicht die Straftaten aus der Globalisierung? Und letztlich siehst Du nicht welchen schlechten Weg dieser depperte überzogene Aktionismus überall bringt?

        Da muss einer blind und taub sein um dass alles nicht zu sehen, oder ein Duckmäuser, wie es sie früher in der DDR gab!

        • Wenn außer Abwertungen nichts mehr kommt, dann ist das Argumentationsreservoir gähnend leer.

          • Es macht keinen Sinn mit verblendeten überkandidelten, teilweise verzogenen Jugendlichen zu streiten.

            Die gut getarnten Aktionisten dahinter sind das Problem!

        • Dass keiner mehr in die Stadt geht, liegt an den vollkommen überzogenen Maßnahmen. Studien zeigen zudem, ohne Gastronomie und Aufenthaltsqualität lässt der Konsum in den Städten beträchtlich nach.

          Und an diese eigenartigen Freiheitseinschränkungen passt sich der ach so freiheitsliebende und auf die DDR-Bürger herabblickende Bürger der BRD in der absoluten Mehrheit aalglatt und widerstandslos an. Die Journaille betet willfährig die offiziellen Verlautbarungen nach, der Bürger hat auf Grund von Angst das eigene Denken beendet. Er sorgt sich um den eigenen Nabel, duckt sich, denunziert und hofft auf die Lösung von oben.
          Nein, lieber Gerd, die „Duckmäuser“ sind gerade wieder sehr häufig und laufen gehorsamst mit Stoff vor der Nase durch leere Straßen.

    • Wie lang ist denn die Lange Strasse? Kenne nur den Kaulberg vor geraumer Zeit.

  2. Danke für diesen Kommentar. Sie haben es auf den Punkt gebracht! Die LangeStraße ist keine Durchfahrtsstraße. Es gibt genügend Alternativen. Nicht zuletzt überhaupt nicht Autofahren. Mit Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß ist man/frau deutlich schneller unterwegs!

  3. Warum macht man nicht einmal erst die billige, schnelle und leicht reversible Variante:
    Sperrung für alle motorisierten Fahrzeuge außer Anwohner, Behinderte, ÖPNV. Kosten pro Verstoß wie in Italien 80€. Kontrollen sporadisch. Lieferanten und Handwerker müssen auf Verlangen Nachweis (Lieferschein, Auftrag, Regiezettel) vorzeigen können, ansonsten 80 € „Maut“.
    Dann kann man schauen, wie es sich entwickelt und dann ggf. baulich verändern, falls Geld da sein sollte, wonach es für die nächsten Jahre nicht aussieht.
    Das braucht halt cojones…

    • Und noch ein weiterer rot-rot-grüner Schnellschuß in die falsche Richtung.
      Ohne vorher die Meinung zu den jetzigen Plänen der Interessengemeinschaft Lange Straße gehört zu haben, werden jetzt Bürger und Gewerbetreibende vor vollendete Tatsachen gestellt.
      Mann kann nur hoffen, das der klamme Bamberger Haushalt auch diese Maßnahmen verhindert!

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