Cityroute 8 – Fahrbahnsanierung nutzen – jetzt!

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Bamberg e.V.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Beese,
sehr geehrte Frau Spangenberg,

wie der Pressemitteilung der Stadt Bamberg zu entnehmen war, saniert der Entsorgungs- und Baubetrieb gerade die Fahrbahn im Bereich des Marienplatzes zwischen Gönnerstraße und Kunigundendamm. Wir möchten, dass diese Chance genutzt wird, um endlich den Lückenschluss in der Fahrrad-Cityroute 8 voranzubringen.

Die der Fahrbahnsanierung folgenden Markierungsarbeiten sollten unbedingt genutzt werden, um den Straßenraum neu zu ordnen. Konkret schlagen wir folgende Änderungen vor:

  • Im Bereich der Trimbergstraße wird eine mind. 2,0 m breite, rote Radfurt angebracht.
  • Diese wird als mind. 2,0 m breiter Radfahrstreifen bis zum Scheitelpunkt der Kurve am Marienplatz in Richtung Kunigundendamm fortgeführt.
  • Die sich im Verlauf befindliche Parkbucht wird aufgelöst. Die drei Parkplätze können ggf. an anderer Stelle etabliert werden (Gönnerstraße z.B.)
  • Nach dem Scheitelpunkt erfolgt auf Grund des vorhandenen Platzes eine Markierung >2,0 m.
  • An der Kreuzung Kunigundendamm wird ein ausgeweiteter Radaufstellstreifen (ARAS) markiert und die Linksabbieger- und Geradeausspur zu einer Kombispur zusammengefasst.
  • Was wir ausdrücklich nicht möchten, ist auf Grund der bekannten Gefahren ein 1,5 m breiter Schutzstreifen o.ä.

Wir alle wissen, dass die Corona-Pandemie uns vor ungeahnte Herausforderungen stellt und dass die finanziellen Spielräume in der kommenden Zeit eher klein sind. Umso mehr dürfen Chancen wie hier nicht verpasst werden. Wir bieten Ihnen bzw. der ausführenden Verwaltung gerne einen kurzfristig anberaumten Termin zum Austausch von Ideen und Vorstellungen an. Voraussetzung ist aber wie immer der grundsätzliche politische Wille, der bisher beim Lückenschluss der Cityroute 8 leider gefehlt hat. Es handelt sich hier um die zentrale Radroute aus und in den Bamberger Osten, welche auch von vielen Kindern genutzt wird. Wir möchten insbesondere auf die drei Parkplätze daher noch einmal festhalten: Ruhendes Blech darf niemals wichtiger sein als die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister – bitte nutzen Sie diese Chance!

Elke Pappenscheller / Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Bamberg e.V.


Marienplatz: Fahrbahnsanierung zwischen Kunigundendamm und Gönnerstraße

Pressemitteilung der Stadt Bamberg

Einbahnstraßenverkehr in Richtung Innenstadt und Umleitung stadtauswärts vom 7. bis 17. April

Ab Dienstag (7.4.2020) saniert der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg (EBB) die Fahrbahndecke in der Straße „Marienplatz“ zwischen den Einmündungen Kunigundendamm und Gönnerstraße. Dafür ist es notwendig, dass die Straße halbseitig für den Durchgangsverkehr stadtauswärts gesperrt wird. Bis einschließlich 17. April wird die Maßnahme abgeschlossen sein.

Wie der EBB mitteilt, erfolgen die Arbeiten im Kurvenbereich gegenüber den Hausnummern Marienplatz 9 bis 3 auf der stadtauswärts führenden Straßenhälfte. Dazu wird der Kfz-Verkehr unter 7,5 Tonnen über Kunigundendamm – Hemmerleinstraße – Gönnerstraße – Peuntstraße umgeleitet. Aufgrund der beengten Verhältnisse wird dem Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen bereits am Wilhelmsplatz die Umfahrung über Augustenstraße – Rhein-Main-Donau-Damm empfohlen. Eine weitere Alternative besteht über die Umleitungsstrecke Kunigundendamm – Münchner Ring – Berliner Ring – Geisfelder Straße – Nürnberger Straße – Peuntstraße. Der stadteinwärts gerichtete Verkehr wird als Einbahnstraße am Baustellenbereich vorbei geführt.

Die Stadtbus-Linien 920 und 936 nehmen stadtauswärts eine Umleitung. Die Linien bedienen stadtauswärts die Haltstelle „Marienplatz“ der Linie 905 stadteinwärts (Hausnummer 16). Es kann zu Verzögerungen kommen. Stadteinwärts fährt der Verkehr regulär.

Der Rad- und Fußgängerverkehr wird von der Baumaßnahme nicht beeinträchtigt. Im unmittelbaren Ausbaubereich kommt es zu Einschränkungen der Zufahrten zu den Anwesen. Die Hauszugänge sind für Fußgänger stets erreichbar.

Ein Gedanke zu „Cityroute 8 – Fahrbahnsanierung nutzen – jetzt!

  1. Offensichtlich sind wir wieder auf den Stand von anno dunnemals zurückgefallen, als alles, was angeblich für den Radverkehr gemacht wurde, kritiklos begrüßt worden war. Weder wurde hinterfragt, ob es tatsächlich den Radfahrern nutzt, noch, ob es die Verkehrssicherheit gewährleistet.

    Erst nach vieljährigem Engagement nicht zuletzt des ADFC waren bauliche Radwege, vielfach unzureichend dimensioniert, mit abenteuerlicher Linienführung und auf Kosten der Fußgänger angelegt, zu Recht in Verruf geraten, waren deutliche Verbesserungen in den baulichen Regelwerken (leider zu selten in der Praxis) erreicht und war die generelle Radwegbenutzungspflicht aus der Straßenverkehrs-Ordnung gestrichen (auch dies blieb vielfach Theorie, da die meisten Verkehrsbehörden nach Gutdünken unzulässige Benutzungspflichten anordneten) worden.

    Obgleich sich längst gezeigt hat, daß markierte Radverkehrsführungen die Sicherheitsprobleme gegenüber baulichen Radwegen allenfalls mildern, mitnichten aber lösen, werden sie derzeit in starkem Maße favorisiert. Doch auch sie verfolgen nicht den Zweck, das Verkehrsmittel Fahrrad zu fördern. Sie drängen die Radler (oft gefährlich dicht) an die Seite und halten die Autospur frei – um den Preis, daß Kraftfahrer sich an der Markierung orientieren und sich nicht um den erforderlichen Seitenabstand von mindestens 1,5 m (so die Rechtsprechung) scheren (siehe auch http://www.cycleride.de/aktuelles/news/104-von-der-unkenntnis-deutscher-berufskraftfahrer-und-juristen.html!).

    Überall dort, wo Kraftfahrer die Radlerspur kreuzen müssen (Kreuzungen, Einmündungen, Zufahrten, Parkstreifen), achten sie allzu häufig nicht auf die Vorfahrt der Radler. Dieses Risiko besteht in hohem Maße auch bei den „protected bike lanes“ (geschützte Radfahrstreifen), wie sie der Bamberger Radentscheid favorisiert.

    Offenbar haben in den Radfahrverbänden professionelle Verkehrsplaner das Sagen übernommen. Denn die verdienen nichts an einer sicheren Gestaltung des Mischverkehrs, sondern an der Planung von Umbauten und Markierungen.

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