Mahnwache anlässlich der Einrichtung eines AnkER-Zentrums in Bamberg

Bamberger Mahnwache Asyl

Am 1. August soll die Aufnahmeeinrichtung Oberfranken durch den bayerischen Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann in ein sogenanntes „AnkER-Zentrum“ umbenannt werden. Aus diesem Anlass veranstaltet die Bamberger Mahnwache Asyl gemeinsam mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat und Bewohnern des Lagers eine Mahnwache, um gegen eine derartige Einrichtung zu protestieren. Die Mahnwache beginnt um 10.30 Uhr an der Ecke Birkenallee / Pödeldorferstraße.

Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Flüchtlingsorganisationen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass solche Zentren die Situation von Asylsuchenden verschlechtern und die gesellschaftliche Haltung gegenüber Flüchtlingen negativ beeinflussen. Die Erfahrungen mit der AEO in Bamberg haben gezeigt, dass schnellere Entscheidungen im Asylverfahren und beschleunigte Abschiebungen, die vom Bundesinnenminister Seehofer angestrebt werden, nicht durchsetzbar sind. Die Prüfung der Schutzbedürftigkeit eines Menschen ist hochkomplex und ein rechtsstaatliches Verfahren braucht Zeit und Zugang zu Asylsozialberatung, rechtsanwältlicher Beratung und ehrenamtlicher Begleitung. Viele Menschen werden aus den unterschiedlichsten Gründen über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu Jahren in diesen Zentren verbleiben. Die Mahnwache setzt sich für das individuelle Recht auf Asyl und faire Asylverfahren für alle Geflüchteten ein.

Derartige Massenunterkünfte verhindern Integration. Der Zugang zu Deutsch- und Integrationskursen ist eingeschränkt, Ausbildungs- und Arbeitserlaubnisse werden nicht erteilt, eine Teilnahme am regulären Schulunterricht ist nicht möglich. Die Zentren schaen neue Probleme und Konfliktpotentiale, führen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern zu Retraumatisierung, Resignation und psychischen Krankheiten. Besonders problematisch ist die Situation der Kinder. Das Netzwerk Bildung und Asyl, Freund statt fremd, die Interreligiöse Fraueninitiative und der Bayerische Flüchtlingsrat rufen mit der Mahnwache auf, Geflüchtete schnell ins Gemeinwesen zu integrieren anstatt in Großlagern zu isolieren. Sie wenden sich gegen Abschiebungen und Arbeitsverbote aus wahltaktischen Gründen.

Die Bamberger Mahnwache Asyl am Montag am Gabelmann findet in dieser Woche daher ausnahmsweise am Mittwoch, 10.30 Uhr in Bamberg-Ost statt.

 

5 Gedanken zu „Mahnwache anlässlich der Einrichtung eines AnkER-Zentrums in Bamberg

  1. Was in der Gesamtschau nichts ändert an der Tatsache, daß wir kraft Verfassung auf die Unantastbarkeit der Rechtsgüter-Rangreihenfolge zu achten haben respektive letztere zu gewährleisten ist – Gefährdungen von welcher Seite auch immer hin oder her.

  2. Männo, Gerd! Bleiben Sie doch einfach beim Jammern über den Parküberwachungsdienst, der sich Ihre Vernichtung zum Ziel gesetzt hat. Oder schimpfen Sie weiterhin über die radfahrenden Illuminati, die Sie und alle anderen bedrohen. Aber so sind sie halt, die Jammerbürger, sie generalisieren, alles tut weh, alles ist schlimm, und dann lamentieren sie am Ende gegen humanitäre Haltungen. Was sie jedoch nicht checken, die greinenden Angsthäschen, dass sie sich damit einreihen bei den rassistischen und nationalistischen, populistischen Ultrarechten. Und dann wundern, wenn sie mit diesen über einen Kamm geschoren werden. Aber das ist ja ok, dann ist man wieder Opfer, was einem ja liegt.

    • Kritik muss sein auch wenn die unbequeme Wahrheiten hat. Viel zu lange hat man aus Angst als Rechter gescholten zu werden den Duckmäuser gemacht.
      Und je mehr versucht wird die Meinung damit zu unterdrücken und schon jeden Kritiker in eine Schublade zu stecken, desto lauter müssen die kritischen Stimmen werden!

      Werter Mitforist Bergradfahrer, im übrigen sind ihre Gegenkommentare nicht mehr sachlich, nur noch persönlich und oft schon grenzwertig zur Beleidigung!

      • Kommentar gelöscht.
        Bitte bleiben Sie beim Thema.
        Viele Grüße
        Erich Weiß

  3. Die gesellschaftliche Haltung gegenüber Flüchtlingen verschlechtert sich erst gerade wenn nichts getan wird.
    Es muss einmal grundsätzlich geklärt werden, wer überhaupt ein Flüchtling ist, ein Asyl- Anspruchsberechtigter oder nur ein Wirtschaftsflüchtling.
    Es werden alle nämlich schon über einen Kamm geschert!

    Es darf auch so, bei allem Verständnis, nicht mehr weiter gehen. Wir können doch nicht mit unseren Sozialkassen die halbe Welt versorgen!
    Dann nämlich unterstelle ich einen perfiden politischen Plan, bis die Alternativlosigkeit eingetreten ist und reihum der Sozialstaat beschnitten werden kann.

    Es braucht klare Zeichen, das diese Fluchtbewegungen aus wirtschaftlichen Beweggründen aufhören.

    Deshalb ist dieses „Humangedudel“ und die Mahnwachen usw. Kontrapruduktiv und nur noch von Naivität getragen. Es genügen schon alleine die Menschen aus den neuen EU Ländern und die echten Kriegsflüchtlinge.

    Wir haben jetzt schon grösste Wohnungsnot und keine bezahlbaren Wohnungen mehr in Bamberg!

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