Sandkirchweih, bist du jetzt tot?
Können wir zu Grabe tragen,
was uns lästig wurd’ in Jahren?
Wie …
angepisste Mauerecken,
vollgekotzte Gartenhecken,
umgestürzte Bierzelttische
Und den Müll, der schwimmt beim Fische.
Den Stau auf allen Zufahrtsstraßen
und grölend laute Menschenmassen,
die taumelnd durch den Sand sich schieben,
wo Hektoliter Bier versiegen
in ausgedörrten Kirchweihkehlen,
die schlucken, wenn sie nicht krakeelen.
Oder …
Sollten wir beleben
und ein Kirchweihfest anstreben,
das mit Steckelfisch- und Bratwurstduft
in Harnstoff freier Atemluft,
Willkommen heißt gezählte Gäste.
Bei diesem kleinen feinen Feste,
säh man auch einige Touristen,
die nett bei Zwiebeltretern sitzen.
Man würd’ sein eignes Wort versteh’n
und nicht zu spät nach Hause geh’n.
Cornelia Stößel, 2017/September