Grüne wollen „grünen Pfeil für den Radverkehr“

GAL Bamberg

Verkehrsschild könnte bald Rechtsabbiegen bei roter Ampel erlauben – Wird Bamberg Modellstadt?

In Frankreich, den Niederlanden und Dänemark gab es bereits gute Erfahrungen mit dem „grünen Pfeil“. Derzeit sind einige deutsche Städte Teil einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie, bei der es Radfahrenden erlaubt wird, an manchen Kreuzungen trotz roter Ampel nach rechts abzubiegen. Untersucht werden soll, ob man diese heute (noch) rechtswidrige Praxis zumindest teilweise legitimieren kann.

Dass Bamberg sich als Modellstadt zur Verfügung stellen soll, beantragen Christiane Laaser und Tobias Rausch von der GAL-Stadtratsfraktion. Sie halten ein Abbiegen an Stellen für vertretbar, wo die Kreuzung übersichtlich ist und Fußgänger*innen nicht gefährdet werden, das Abbiegen also in die Verantwortung des Radfahrenden gelegt werden kann. Ein so genannter „grüner Pfeil für den Radverkehr“ wäre aus GAL-Sicht hier die Lösung – er erlaubt das Rechtsabbiegen trotz roter Ampel, wenn es die Verkehrssituation zulässt. Dieses neue Verkehrsschild wird gerade in mehreren deutschen Städten getestet. Um eine solche Testung als Modellstadt soll sich auch Bamberg bemühen, beantragen Laaser und Rausch.

Sie sehen im „grünen Pfeil“ klare Vorteile: „Radler*innen bekommen das klare Signal, dass sie an speziell dieser Stelle jederzeit abbiegen dürfen, gleichzeitig aber auch, dass sie genau aufpassen müssen, um niemanden zu behindern oder zu gefährden. Das heißt natürlich auch, dass alle Stellen ohne Grünpfeil dafür zu gefährlich sind und sie es dort besser unterlassen sollten“, begründet Laaser ihren Vorstoß. „Der grüne Pfeil reagiert auf die reale Situation, schafft klare Verhältnisse und könnte durch das Zugeständnis an die Radler*innen wieder zu mehr gesetzeskonformem Verhalten und zu mehr Sicherheit für alle führen“, ergänzt Tobias Rausch.

 

9 Gedanken zu „Grüne wollen „grünen Pfeil für den Radverkehr“

  1. In Bamberg sind die Radwege schon breiter als manche Straße, deshalb auch haben Autofahrer schon grösste Probleme.
    Ich denke es reicht langsam wirklich, eine Forderung nach der anderen, im grün angehauchten Wahnsinn zu erfüllen.
    Das erinnert mich schon an meine Schulzeit und an manchen Besserwisser.. „Herr Lehrer ich weiß noch was…..“!

    • Man zeige mir in Bamberg nur drei fahrbahnbegleitende Radverkehrsanlagen, welche die in den aktuell geltenden technischen Regelwerken und rechtlichen Bestimmungen festgelegten Anforderungen in vollem Umfang erfüllen (ich kenne nicht eine!).

      • Hallstadter Straße, untere Königstraße usw., da wird es langsam zu eng für den Pkw- Verkehr!

        • Die Frage war:

          Welche fahrbahnbegleitenden Radverkehrsanlagen entsprechen den derzeit gültigen technischen und rechtlichen Vorgaben?

          Nach Erkenntnissen der Unfallversicherer tragen Radverkehrsanlagen, die nicht regelkonform gestaltet sind, wesentlich zum Unfallgeschehen bei.

          Hinzuzufügen wäre: Die Rechtsprechung verlangt von den Verkehrsteilnehmern, deutlich größere Seitenabstände einzuhalten als sie, den Regelwerken entsprechend, markiert bzw. baulich gestaltet werden müssen.

  2. Die Erfahrungen mit dem Grünen Pfeil für Autofahrer sind durchweg negativ, was die Unfallzahlen, die Beachtung aller Vorgaben durch die Verkehrsbehörden sowie aller Vorschriften durch die Autofahrer betrifft,

    Für Radfahrer wird es noch wesentlich komplizierter, da zwischen dem Fahren auf freigegebenen Gehwegen, baulichen Radwegen, (benutzungspflichtigen) Radfahrstreifen, (nicht benutzungspflichtigen) Seiten- und „Schutzstreifen“ und der Fahrbahn unterschieden werden muß. Zudem gelten für Radfahrer mal die Auto-, mal die (manchmal unsinnigerweise mit Fußgängersignalen kombinierten) Radfahrerampeln.

    Kindern zu erläutern, daß sie manchmal und unter welchen Umständen sie bei Rot fahren dürfen, wird nahezu unmöglich sein.

    Letztlich stellen bei Rot abbiegende Radfahrer, wenn auch bei weitem nicht in gleichem Maße wie Autofahrer, bei mangelnder Sorgfalt ein Risiko für die Straße querende Fußgänger dar.

    Der Grüne Pfeil ist hinsichtlich der Fahrradfreundlichkeit des Verkehrs ein Nebenschauplatz. Er lenkt allenfalls von den erheblichen Defiziten an vielen anderen Stellen ab. Merkt das keiner?

  3. „Der grüne Pfeil reagiert auf die reale Situation, schafft klare Verhältnisse und könnte durch das Zugeständnis an die Radler*innen wieder zu mehr gesetzeskonformem Verhalten und zu mehr Sicherheit für alle führen“

    Die reale Situation ist doch, daß die Radlerinnen entweder bei „rot“ abbiegen, oder
    auf dem Bürgersteig die Ampel umfahren. Auf Fußgänger wird da keine Rücksicht genommen. Durch eine „Legalisierung“ werden die Radlerinnen ihr „Recht“ dann noch rücksichtsloser durchsetzen wollen.
    Das wäre wieder einmal eine Verkehrsentscheidung gegen die Fußgänger.

    • Nur, um die Realitäten geradezurücken:

      Wer bspw. unter dem Suchbegriff „Rotlicht“ nachschaut und die „Milieuberichte“ herausnimmt, wird eine Reihe schwerer Unfälle in der Berichterstattung finden, die durch Rotlicht mißachtende Autofahrer verursacht wurden. Entsprechende Folgen durch Rotlichtmißachtung seitens der Radfahrer sind demgegenüber äußerst selten.

      • Das steht nun wo im Widerspruch zu meinem obigen Kommentar?

        Soll ich froh sein, daß ich „nur“ von Radlerinnen und nicht von Autofahrerinnen gefährdet werde?

      • typisch ferenc, der fahrrad-diktator von bamberg
        „Letztlich stellen bei Rot abbiegende Radfahrer, wenn auch bei weitem nicht in gleichem Maße wie Autofahrer, bei mangelnder Sorgfalt ein Risiko für die Straße querende Fußgänger dar.“
        vielleicht weil ich als gefährdeter fußgänger null chancen habe, einen radler rechtlich zur strecke zu bringen. die qoute wäre genau umgekehrt, hätten radler ein kennzeichen um sie anzeigen zu können.

        sie sind mir schon ein rechter egoist. nur ja nicht die verrückten radler sehen, die jeden fußgänger als freiwild sehen. aber immer schön auf die autos eindreschen und selbst vorsätzlich die regeln missachten.
        wenn radler durch fußgängerzonen und auf gehwegen rasen, sind sie keinen deut besser, als die wilden autofahrer als falsch parkende (radwege) rowdies.

        das einzige was den radwegeentscheid positiv macht, sind die forderung nach mehr toleranz. wenn sich nur endlich auch die kampfradler daran halten würden. dann wäre mein leben als fußgänger endlich wieder sicherer.

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