Das Huhn

Ein Huhn, das wollte was erleben.
Es träumt von Taten, sehr verwegen.
Da kam der Fuchs zum Hühnerzaun
Und dacht: „Ich könnt dies Hühnchen klau’n.
Nur wusst’ er nicht: Wie soll er’s fangen?
Wie zu dem Federvieh gelangen?
So spornt er es zum Fliegen an.
Das Huhn, das flattert was es kann.
„Komm lass es uns gemeinsam tun!“
So lockt der schlaue Fuchs das Huhn.
Und wackelt kess mit einem Ohr.
Das Huhn es fliegt, hebt sich empor.
Und endlich schwebt es über’n Zaun.
Der Fuchs, der denkt: „Nett an zu schau’n!“
Das Huhn in heil’ger Einfalt gackert,
Noch einmal mit den Flügeln flattert,
Erwartungsvoll den Fuchs anblickt,
Und Schwupps, der packt es am Genick.
Mit unserem Huhn ist es vorbei.
Im Hühnerstall legt man ein Ei.
Die Hennen scharren munter weiter,
Marschieren auf der Hühnerleiter,
Picken gackernd Körner auf.
Kurzum man lebt den Lebenslauf.
Der Fuchs niest eine Feder fort
Und verlässt den Hühnerhort.

Cornelia Stößel, 2016

 

Ein Gedanke zu „Das Huhn

  1. Das arme Huhn hinterlässt wenigstens einen schwarzen Reim!
    Weiter so … – erwecke unsere dunklen Seiten!

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