Mitteilung der Stadt Bamberg
Sozialministerin Müller informierte OB Starke – Stadt begrüßt Entscheidung ausdrücklich
In Bamberg entsteht keine Großeinrichtung des Bundes für Asylbewerber und Flüchtlinge. In einer ersten Stellungnahme begrüßten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Dr. Christian Lange die Entscheidung, auf die Zuteilung von weiteren 5000 Asylbewerbern zu verzichten. „Damit wird eine Überforderung der Stadt Bamberg verhindert“, zeigte sich Oberbürgermeister Andreas Starke überzeugt und ging sogar noch weiter: „Je gerechter die Verteilung der Asylsuchenden auf alle Kommunen ist, umso größer ist auch die Hilfsbereitschaft der Menschen.“
Sozialministerin Emilia Müller hat Oberbürgermeister Starke am Mittwoch (23.9.2015) persönlich mitgeteilt, dass die ehemaligen US-Liegenschaften in Bamberg nicht für eine Großeinrichtung vorgesehen sind. Der Bund hatte diese Optionen in den vergangenen Tagen geprüft – und nun verworfen. Bis zu 5000 Flüchtlinge hätten dort untergebracht werden können. „Dies hätte zur Folge gehabt, dass in Kürze in der Welterbestadt über 7000 Asylbewerber leben würden. Dies wären rund 10 Prozent der Wohnbevölkerung Bambergs und damit eine deutliche Überforderung für die Stadtgesellschaft“, unterstrich der OB.
Die Stadtspitze hatte sich in den vergangenen Tagen dafür eingesetzt, dass die notwendige Balance eingehalten wird und auf eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf alle Städte gedrängt. Dazu hatten sich die beiden Bamberger Bürgermeister sowohl mit der Bundesregierung als auch mit der bayerischen Staatsregierung in Verbindung gesetzt.
Ungeachtet der Meldungen will die Stadt Bamberg ihre humanitären Bemühungen bei der Flüchtlingsbetreuung intensivieren. Man habe zudem eine neue Hotline für Fragen rund um das Thema Asyl geschaffen sowie eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung mit der Unterstützung und Koordination des ehrenamtlichen Engagements beauftragt. Oberbürgermeister Starke und Bürgermeister Dr. Lange brachten in diesem Zusammenhang eine neue Idee ins Spiel: „Die Gebäudlichkeiten auf dem Konversionsgelände sollen, in enger Abstimmung mit dem Freistaat, nun möglichst rasch hergerichtet und dem Wohnungsmarkt sowohl für Bamberger Bürger als auch für anerkannte Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Damit nutzen wir die Potenziale der freien Immobilien für bezahlbaren Wohnraum und die besonderen Bedürfnisse.“ Die Verwaltung wurde von der Stadtspitze bereits beauftragt, diesen Vorschlag mit den zuständigen Stellen in den bayerischen Ministerien zu bearbeiten.
Angesichts der andauernden Flüchtlingsströme und der hohen Anerkennungsquote von Bewerbern aus den Bürgerkriegsgebieten, wird der Bedarf an Wohnraum noch einmal erheblich zunehmen, ist sich Oberbürgermeister Andreas Starke sicher: „Das frühere US-Geländes kann unsere Antwort sein, um allen Bürgern und den anerkannten Flüchtlingen zusätzlichen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Integration erhält damit einen zusätzlichen Schub.“
Bei einer vollen Belegung des Ankunfts- und Rückführungszentrums (ARE) II, das vergangenen Woche in Bamberg seinen Betrieb aufgenommen hat, wird Bamberg bald über 2200 Flüchtlinge beherbergen. In Zusammenhang mit den Überlegungen des Bundes, in Bamberg zusätzlich weitere 5000 Asylsuchende in einem Art „Wartelager“ unterzubringen hatte Oberbürgermeister Starke die nötige soziale Balance in der Flüchtlingspolitik angemahnt: „Bislang gibt es wenige Städte, die vergleichbar viel für Flüchtlinge tun wie Bamberg“, sagte Starke und sprach hierfür seinen Dank an die Bevölkerung aus.