Tourismus in Bamberg: Was, Sie wollen nicht?

Redaktion
Touristen am Freitag Nachmittag. Foto: Christiane Hartleitner

Touristen am Freitag Nachmittag. Foto: Christiane Hartleitner

Durchschnittlich hat jedeR BambergerIn jährlich die Chance, 100 neue Touristen-Freunde zu treffen. Wenn Stieringer, nein Bamberg zaubert, erhöht sich die Schlagzahl nochmals. Dann kannst Du (man duzt sich in diesen Kreisen) sogar an jedem Tag einen neuen Freund finden. Schließlich meint der Veranstalter, dass ihm 200.000 friends auf seine Einladung für dieses Wochenende gefollowed sind. Alle Bamberger dürfen sich beglückt fühlen ob der Freundesangebote, mit den besten bürgermeisterlichen Grüßen: ob in der Gartenstadt wohnend, am Abtsberg, im Malerviertel oder am Berliner Ring. Übers Jahr respektive Wochenende verteilt, also nicht nur im Juli, sondern auch im Februar und November. Dann bleibt nur noch die Frage: Haben Sie heute schon einen Touri geliked?

Was, Sie wollen nicht?

Sie haben keine Lust auf lockere Bekanntschaften? Auf peoples, die eh lieber erst mal Alles mittels elektronischem Sklaven mit Stöckchen festhalten und erst im Nachgang am Rechner nachdenken, wo sie eigentlich waren. Peoples, die eher als bindungsunfähig gelten. Und das vor allem an einen Ureinwohner – also, an Sie. Das kränkt Sie? Und dann haben Sie keinen Bock mehr auf ständig neue Gesichter? Die weder am Glitzern in Ihren Augen noch an deren Tränen Interesse zeigen? Kein Bock auf ex-und-hopp? Ah, Sie sind eher so old-school. So mit Werten und so. So, so verdammt schwierig, etwas altbacken sogar? Na, dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie noch in die Modern Times passen. Ach, Sie meinten, Bamberg zu lieben, gerade weil es so oll ist, so traditionell, gar ein wenig mit intellektuellem Touch und so. Und Sie fühlen sich als BereisteN mittlerweile unwohl?

„Das Venedig Prinzip“

Nun, denn. Sehen Sie den Tatsachen und Bambergs Zukunft ins Auge, am besten über sein (schlechtes) Vorbild: Venedig. Der Film „Das Venedig Prinzip“ zeigt es Ihnen: „Das Venedig-Prinzip scheint darin zu bestehen, sämtliche Infrastruktur zu vernachlässigen, die „nur“ von den Einwohnerinnen und Einwohnern genutzt wird. Und so gehen wichtige Einrichtungen der Stadt verloren: Einmal läuft Tudy wehmütig durch ein wunderbares, verlassenes Gebäude und seufzt „Unsere schöne Post“. Was eine Stadt zum Leben braucht – Märkte, Schulen, Krankenversorgung – wird in Venedig den touristischen Angeboten geopfert. Die Behörden und Regierungen lassen es geschehen und die Stadt verkommt zum Disneyland.“

Busse an der Südlichen Promenade. Foto: Peter Braun

Busse an der Südlichen Promenade. Foto: Unbekannt

In Bamberg ist es (noch) nicht die Post, eher die Promenade, wo eigentlich der olle Stadtbewohner aufgetackelt umherlief, seinen neuen Hut zur Schau trug und sein Fräulein ausführte. Echt old-school. Das lässt sich doch heute – ganz nach dem Venedig Prinzip – viel besser für die Touri-Busse nutzen. Sie meinen, die Häuser links und rechts wackeln? Der Putz der Denkmäler bröckelt? Na, das muss man in Kauf nehmen. Ja, man nimmt es billigend in Kauf. Sie meinen, das ist bedingter Vorsatz bis bewusste Fahrlässigkeit?

Nachhaltiger Tourismus – ein Fremdwort in Bamberg

„All-inclusive-Reisen sind ein Problem“ … ist nur ein Satz des Fünfminuters, der ebenfalls beim unten zitierten DIWF-Institut zu sehen ist. Dort wird als Grundsatz des nachhaltigen Tourismus gefordert: auf all-inclusive-Angebote verzichten – und die Flusskreuzfahrten sind all-inklusive Angebote.
„All-inclusive-Reisen sind ein Problem … weil sie die Einheimischen bei den Gewinnen aus dem Tourismus weitgehend ausschließen … touristische Infrastrukturen zerstören oder die Natur belasten … schlechte CO2-Bilanz … Touristen verursachen viel Abfall … je größer die Rolle des Tourismus in einem Land, desto mehr Raum nimmt auch der Lebensstil der Touristen ein. Das kann lokale Werte und Traditionen bedrohen. Durch sein Geld hat der Tourist gegenüber den Einheimischen oft eine dominante Position. Das kann Abhängigkeitsverhältnisse begünstigen … Um die schädlichen Seiten des Tourismus abzumildern, ist das Konzept des „Nachhaltigen Tourismus“ entstanden. Die Touristen bewegen sich im Urlaubsland auf möglichst nachhaltige Weise, lieber zu Fuß.“ In Bamberg sind diese Informationen nicht gefragt, dabei doch so wichtig, weil bereits zutreffend. Die Infrastruktur und die Natur werden nachhaltig belastet, die Häuser zerrüttet. Nachwievor werden die Fluss-Touristen per mitgebrachter Busse an die Promenade gebracht. Und es werden jährlich mehr (hier):

„2014 legten im Bamberger Hafen 796 Kreuzfahrtschiffe an, ein Plus von 44 %. Für 2015 liegen Anmeldungen für knapp 900 Hotelschiffe vor. An der seit 2007 vom bayernhafen Bamberg betriebenen Anlegestelle können gleichzeitig bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe anlegen. Die bayernhafen Gruppe investiert 2015 in den Bau eines weiteren Anlegers für Hotelschiffe.“

Die Zahlen wachsen, Jahr für Jahr. Und werden als Erfolgsmeldung wie saure Milch angepriesen. Ihnen treibt’s die Falten auf die Stirn, dreht sich der Magen um? Uns auch.

Mitteilung der Stadt Bamberg

Bamberg profitiert vom Tourismus

Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ im Kultursenat vorgestellt.

Der Tourismus ist für die Stadt Bamberg ein wichtiger und unverzichtbarer Wirtschafts- und Entwicklungsfaktor. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts (DWIF) in München, die im Kultursenat vorgestellt wurde.

Der Tourismus sorgte demnach im vergangenen Jahr für einen Bruttoumsatz in von rund 253,5 Millionen Euro. Die 6,3 Millionen Tagesbesucher sorgen für Umsätze von 154,4 Millionen Euro, die Übernachtungsgäste für 99,1 Millionen Euro. Es profitieren das Gastgewerbe mit 129,5 Mio. Euro, der Einzelhandel mit 76,4 Mio. Euro und das Dienstgewerbe mit 47,6 Mio. Euro. Der Tourismus fördert die Investitionsbereitschaft vieler Branchen und sichert rechnerisch rund 5.000 Personen den Lebensunterhalt. „Die hohe touristische Attraktivität unserer Stadt kommt letztlich den Bambergern selbst zugute“, kommentierte der für den Tourismus zuständige Bürgermeister Dr. Christian Lange die Ergebnisse der Studie.

Zurückzuführen ist der Boom im Tourismus insbesondere auf die Ernennung der Altstadt von Bamberg zum UNESCO-Welterbe. Im Jahr 1993, dem Zeitpunkt der Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes, wurden in Bamberg rund 255.000 Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben registriert. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte später liegt die Zahl mit über einer halben Million – um konkret zu sein: 522.000 – mehr als doppelt so hoch. Nach Angaben des DWIF ist die Übernachtungsentwicklung damit deutlich positiver als die bayerischen und die bundesdeutschen Vergleichszahlen.

Wie die neue Studie zudem zeigt, liegt die tatsächliche Zahl von Übernachtungen noch um einiges höher. In der offiziellen Zahl fehlen nämlich die Gäste von Privatvermietern, Übernachtungen bei Verwandten- und Bekannten, Camper sowie Übernachtungen mit dem Wohnmobil hinzu. Das DWIF schätzt die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2014 insgesamt auf rund 700.000.

Die Studie findet sich im Internet auf dem Blog des Tourismus- und Kongressservice: http://tourismusforum.bamberg.info/

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Bauschäden Promenade/Franz-Ludwig-Straße, nun auch am „Da am Eck da“ / Stadtraum in Bamberg: Ecke Promenade / Franz-Ludwig-Straße / Südliche Promenade: Abstimmung die dritte, bitte! / Südliche Promenade: Pleiten, Pech und Pannen / Südliche Promenade … bitte nochmals abstimmen lassenSind die Bamberger Straßen der Innenstadt für Lastverkehr ausgelegt?Südliche Promenade – hier ist Stadtplanung gefragt! Busse an der südlichen Promenade: Die BASTA-Politik des Oberbürgermeisters / Busse an der Promenade: Interview mit Baureferent Michael Ilk / Alternativen zum Busverkehr an der Promenade: Ein Beitrag zur Debatte / Peter Braun zur Situation an der Promenade: Trouble in Paradise / Touristenbusse versus Denkmäler jüdischer Kultur

 

28 Gedanken zu „Tourismus in Bamberg: Was, Sie wollen nicht?

  1. stammt dieses Bild mit den gefühlt 50 Bussen wirklich aus Bamberg oder ist das bei Rock-im-Park aufgenommen worden? Wer das gut findet, muss entweder blind oder dumm sein.

    Beim Stadtrat und der Verwaltung ist das keine Frage mehr, das ist hinreichend bekannt, wessen Brot sie schmieren. Dieses Provisorium der Touri-Busse dauert nun schon über 3 Jahre, wenn nicht länger. Sind denn alle 44 Rathaus-Oberschlaumeier unfähig? Oder sind sie wieder mal nur unwillig.

    Es herrscht der blanke Egoismus (siehe Es-Stadträtin Kischel, Anwohnerin Markusstr. die keine Fußhorden in ihrer Straße wollte!) oder das St. Floriansprinzip. ZOB platzt aus allen Nähten und ist genauso ein Schandfleck wie die Busplätze für Touristenschwärme direkt an der vorderen Promenade.

    Schilda ist ein Waisenknabe gg Bamberg geworden. Klar wollen wir Touristen – aber doch nicht auf Kosten unserer Stadt. An den Flußhorden verdient fast nur der Christel vom TKK und zwingt sie noch nicht einmal, unsere (ausgebildeten) eigenen Stadtführer zu nutzen. Die würden wenigstens nicht so eine gequirlte Sch… erzählen wie die fremden Studenten aus Irgendwo. (seit wann „säuft“ jeder Bamberger dieses Schlenkerla? oder ist überwiegend griesgrämig? oder zerrt sie mitten durch überlaufene Events und Veranstaltungen?).

  2. TRAUMSTADT

    Vor langer Zeit bin ich einmal neun Stunden allein durch Bamberg gegangen, zutiefst erfüllt von seiner Stille und Schönheit, dem Glück des Schauens, dem Gefühl, daß hier alle europäischen Stile eine vollkommene Ehe eingegangen sind. Eh‘ ich sterbe, möcht‘ ich es noch einmal erleben dürfen, – wie Brügge, das für mich so eine Art Traumstadt geworden ist. Aber vielleicht wäre die Wiederholung abträglich, ist Bamberg auch schon überschwemmt vom sight-seeing-Tourismus…

    – Christine Busta (zitiert nach: Gerhard C. Krischker, Hrsg., Irdisches und Himmlisches. Bamberger Lesebuch II. Bamberg: Collibri, 1990:248)

    Es handelt sich um eine Stelle aus einem Brief, den Busta an Krischker geschrieben hat. Busta ist im frühen Dezember 1987 in ihrer Heimatstadt Wien gestorben.

    NB: Das Zitat ist insofern falsch wiedergegeben als der Bindestrich zwischen „seeing“ und Tourismus von mir hinzugefügt wurde.

  3. Hm, hmhm… mir fällt eigentlich zu Artikel und Kommentaren so ein Sprüchwort aus der Vergangenheit, das mal irgend-jemand, irgend-wo erfunden hat: „Viele bauen Mauern, wenn der Wind der Veränderung weht – andere bauen Windmühlen“

    Und: Ich jedenfalls halte mich in Bamberch lieber dort auf, wo es nicht so viele Touristen gibt: Spezial, Fässla, Schlenkerla, dann leicht angeseiert im Dom rumtreiben und über mp3-Spieler „Dark Star“ lauschen, dann weiter nauf auf’n Wilde Rose Keller, schließlich den Tag ausklingen lassen im Mahr und Keesmoh.

    Ich hab an jenen Orten nie Touristen getroffen, immer nur Menschen, die halt auch auf der Suche nach ein klein wenig Glück und Spaß auf diesem Planeten sind. Manche wohnen vor Ort (Oh, Ihr Glücklichen! – Direkt am Busen der weltbesten Brauereien) und andere kommen halt von wo-anders her.

    Prost ihr Menschen! – Ich komm auch bald wieder mal auf Bamberch. Und wehe ich treff einen, der mich Tourist schimpft!

    • Nachtrag: zwischen „Vergangenheit“ und „,“ (Komma) hab ich das Wörtchen „ein“ vergessen, das gehört da noch hin. – Tschuldigung!

  4. Nochmal sorry, dieses pseudo-„feuilletonistische“ und persönlich gefärbte „Mein Bamberg“-Gejammere über die Touristenflut in Bamberg geht mir ziemlich auf den Zeiger. Wir sollten stolz darauf sein, dass so viele Menschen Bamberg attraktiv finden, hier Geld ausgeben und damit auch ihren Beitrag leisten, dass „unser“ Bamberg attraktiv bleibt. Eine sachliche Diskussion (im Stadtrat), wie die Besucher („boatpeople“Sic!) in die Innenstadt kommen schließt das natürlich nicht aus. Nur bitte nicht von oben herab. Und erst recht nicht, wenn man von den im Wortsinn massenattraktiven Veranstaltungen wie Jazz&Blues oder Bamberg zaubert gleichzeitig mit einem Verkaufsstand profitiert. Da kackt sich die Argumentation ins eigene Nest!

    • Wie war das noch bei der Landesgartenschau? Der Aufstand der Mayerschen Gärtnerei aus Furcht vor den Besucherströmen der LGS, die überall bloß nicht durch das Wohngebiet marschieren sollten und vor allem nicht dort parken. Da wurden doch ganz schnell die Strippen gezogen um Besucherfrei zu bleiben. Sankt Florian läßt grüßen.

      • Lieber St.Florian,
        ich kann keine Stippenzieherei erkennen, wenn Anwohner (übrigens nicht ich) sich konstruktiv mit dem Rathaus zu einer geänderten Parkplatzlösung austauschen und dann eine Lösung finden, die so gut ist, dass sie nach der LGS beibehalten wurde. Von Besucherumleitung konnte ich nichts spüren, die meisten sind, wie ich auch, am Uferweg entlanggelaufen…

    • Sehr geehrter Herr Mischa Salzmann,

      offensichtlich zielt Ihr Hinweis auf einen Verkaufsstand auf jene in 2014 laufende Wette mit Herrn Stieringer:
      „Geht das auch in schön?“ – die Wette mit Herrn Stieringer zu „Bamberg zaubert“
      Die Frage wurde zwar unmittelbar nicht beantwortet, führte aber wohl im Nachgang dazu, dass die Reihung der Verkaufsstände in der Fußgängerzone sowohl im Alltag als auch während der Events als tatsächlich dem stationären Einzelhandel wenig erquicklich schien und in 2015 geändert wurde – auch während der Veranstaltungen. Dieser Anstoß hat offensichtlich Augen geöffnet und eine unmittelbare Reaktion bewirkt, die als erste Verbesserung bezeichnet werden darf, wenn auch noch nicht optimal ist. Dass meine Familie in 2015 keinen Weinstand mehr anbot, dürfte Ihrem beobachtenden Auge nicht entgangen sein, ansonsten mögen Sie dies zu Ihren Recherchen fürs Gesamtbild hinzufügen. Somit dürfte sich auch der Hinweis auf einen Profit erübrigt haben. Gäbe es den, würde ich hier und jetzt der Bamberger Online Zeitung das Mitmachen bei den Veranstaltungen empfehlen. Soviel zu Ihrem Schlusssatz mit dem Hinweis auf den Analbereich.
      Offensichtlich gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Attraktivität – heute und früher. Generationen von Hausbesitzern und beratenden Denkmalpflegern haben jedenfalls dazu geführt, dass Bamberg zum UNESCO-Erbe erklärt wurde. Über diese Anziehung und auch die Auswirkungen hiervon sollte, ja müsste tatsächlich ein Austausch stattfinden. Sie als Geschäftsführer und Programmchef von Radio Bamberg könnten mit einer differenzierten Berichterstattung dazu beitragen.
      Mit freundlichen Grüßen Ihre Christiane Hartleitner

      • Die bigotte Reihenhaus Scheinheiligkeit eines Lärmevent Profiteurs ist nicht wirklich ernstzunehmen.

        • Sehr geehrte(r) Herr/Frau? von daneben,
          Entschuldungen Sie bitte die unpersönliche Begrüßung, ich habe den Vornamen „Sowas“ nicht zuordnen können. Sie scheinen im Gegensatz zu vielen 10.000 Besuchern bei den Lärmevents ja kein Freund von Basketball, Jazz& Blues, Zauberfestivals oder auch der Fußball-Nationalmannschaft zu sein. Schade, dann hätten viele gutgelaunte Menschen treffen können. Und ihnen erklären können, unter welch‘ schrecklicher Geschmacksverirrung sie leiden. Und was gute und schlechte Veranstaltungen sind. Sie können’s mir ja erklären, ich lade Sie in meinen Reihenhauskeller ein. Da ist’s schön ruhig – und man hört das Lachen nicht so laut.
          Herzliche Grüße
          Mischa Salzmann

          • Diese von Ihnen angesprochenen und von seiner Heiligkeit Stieringer angegebenen 10.000, (angeblich gutgelaunten) Personen (er hängt ja meist noch eine „0“ hintendran), sind aber nicht die Bamberger die dieser Lärmevents ertragen wollen!
            Denn diese Besucher sind Touris die zu diesen meißt abends stattfindenden Lärmevents kommen, wenn die Geschäftswelt schon längst geschlossen hat.
            Und gerade weil sie der Programmchef von Radio Bamberg sein sollen (?) (Ich höhre diesen Sender nicht!), sollten sie nicht nur dem Starke/Stieringer Duo nachlaufen, sondern auch mal die berechtigten Interessen der überwiegenden Mehrzahl der Einwohner Bambergs (Sprich: die Ihren Popelsender nicht hören) berücksichtigren.

          • Leider erreicht unser Popelsender ebensowenige Menschen, wie die Lärmevents … eine differenzierte Berichtertattung würde daher überhaupt keinen Sinn ergeben. Da müssen wir unseren Laden wohl zusperren…

      • Liebe Frau Hartleitner,
        ich stelle nur fest, dass Sie bei den so oft öffentlich kritisierten Lärmveranstaltungen einen Verkaufsstand hatten. Das passt für mich nicht zusammen, daher der – zugegeben sehr zugespitzte – letzte Satz.
        Ansonsten gerne sachlich, meine Haltung hatte ich bereits dargelegt, ich freue mich über ein buntes, attraktives Bamberg mit Touristen. Bamberg gehört uns nicht und viele Städte Oberfranken hätten gerne unsere „Probleme“. Das schließt eine Diskussion über Verbesserungen wie z.B. Busparkplätze weiter außen, kostenpflichtige Tagespässe o.ä. natürlich nicht aus.
        Herzliche Grüße
        Mischa Salzmann

        • Der Herr Salzmann wohnt ja auch nicht in der Innenstadt. Da hat er leicht reden. Und worüber soll er denn berichten. Kunst, Kultur usw. liegt im offensichtlich nicht.

          • Da hören Sie offenbar unser Programm nicht. Unter anderem mit regelmäßigen Beiträgen zu Theater, Kleinkunst etc.

          • Ist doch immer wieder lustig zu sehen dass sich Minderheiten für die Mehrheit halten und meinen für ganz Bamberg zu sprechen. Und das wo jeder Besucher unserer wunderschönen Events sieht und erlebt, dass die Besucher (im Übrigen hauptsächlich Bürger aus Bamberg + Umland) diese Events schön finden, genießen und sie gerne besuchen!

        • Zur Aussage „Bamberg gehört uns nicht“ möchte ich an dieser Stelle einfach mal den Begriff BÜRGER anführen.

    • Die Boatpeoples geben erwiesenermaßen so gut wie nichts in Bamberg aus.
      Die einzigen die davon profitieren, ist der Bayernhafen Hafen Bamberg (Liegegebühren) , einige Busunternehmen und manchmal Bamberger Fremdenführer, denn meist haben sie beides selbst dabei.
      Bei diesen geht also nicht um das wie, sondern darum, daß sie NICHT in die Stadt kommen!

  5. Ich werfe einen Vorschlag ein:
    Eine Petition starten, in der alle Bamberger votieren können, ob sie sich eine SINNVOLLE Tourismusregulierung wünschen, oder nicht.
    Ziel: Um herauszufinden, ob eine Hinwendung zu einer lebens- und liebenswerteren Variante des Tourismus gefunden werden, oder ob alles so weitergehen soll, wie es sich momentan abzeichnet.
    Wäre deshalb interssant, weil sich dann alle (mehr) Bamberger einbringen könnten und nicht nur die organisierten Verbände und Vereine befragt werden.

  6. Ein diskussionswürdiger Vorschlag, der schon lange im Raum steht, doch bislang von weiten Teilen der Politik nicht wahrgenommen werden will ist: Im Norden den existierenden Busparkplatz am Margarethendamm und im Süden den P&R Heinrichsdamm als Bushaltestellen für alle touristischen Busse nutzen. Beide liegen nach dem „Siennaprinzip“ fußläufig zu Innenstadt. Ein Taxistand kann beiden beigesellt werden. Um die Innenstadt selbst wird eine „Bannmeile“ gelegt, in die die Zufahrt für sämtliche touristischen Busse verboten ist. Ausnahmegenehmigungen für Busreisegruppen, die in der Innenstadt übernachten, wären möglich.

    • Eine Anmerkung noch: Das Bild stammt nicht von mir. Quelle unbekannt. Und eine zweite, bevor das übliche „Fußkranke-Touristen-Geweine“ gleich wieder beginnt: Ich gebe zu, ich bin kein Anhänger des Egalisten-Gedankens, dass jeder jederzeit alles machen kann. Buche ich eine Reise, die mich auf den Everestgipfel bringt, habe ich garantiert die falsche Urlaubsentscheidung getroffen, denn den werde ich nicht schaffen.

  7. Unglaublich engstirniger, undifferenzieter und provinzieller Kommentar.
    Allein der erste Absatz, der die digitale Welt als lächerlich hinstellt, und das zu Zeiten, in denen der wertvollste Konzern der Welt Google ist, zeigt, in welcher Welt der Autor anscheinend lebt. Digital illiterate. Sollte er Kinder haben die jetzt gerade Teenies sind hätte er vielleicht besseren Zugang zu solchen Sachen. Likes & Follower sind nicht Hirngespinster aus einer Zeit, in der myspace und studiVZ noch in den Kinderschuhen steckten. Es sind digital-reale Indikatoren und wichtige Parameter. Ein Song auf youtube kann den Wert eines Unternehmens um Millionen senken oder heben (so geschehen bei einer US Airline, die aufgrund eines kritischen Songs eines Kanadiers 280 Mio US-Dollar an Aktienkurs verlor und den Macher des Videos zum Multi-Millionär machte). Dazu das Ganze noch von einer ONLINE-Zeitung. Sehr sehr inkonsequent. Aber gut.
    Dann der nächste Hammer: Bamberg mit Venedig vergleichen. ICH BITTE SIE! Die Mühe, in wie fern Venedig im Verhältnis zur Einwohnerzahl um das vielfache mehr besucht wird als Bamberg mache ich mir nicht mal. Ich hätte übrigens online geschaut, per Google. Gibt das jetzt ein fettes Dislike?
    Dann noch mit „bedingtem Vorsatz“ (diesen Begriff gibt es seit wann genau?) oder „Fahrlässigkeit“, also Begriffen, die v.a. im Strafrecht sehr gängig sind, zu argumentieren, scheint zumindest polemisch.
    Und das Stieringer-gebashe nervt mittlerweile einfach nur noch. Der Mann macht seinen Job gut, wurde dafür mehrfach ausgezeichnet, schafft immense Wertschöpfung und das mit SEHR kleinen Zuschüssen im Vergleich zu anderen Stadtmarketing Vereinen. Wieviel fließt da in BT pro Jahr? 350.000? Aber hey: Erfolg hat schon immer Neider und Hater hervorgebracht, oder? Und das DU ist schlimm? Dann geht der Autor bestimmt auch nicht zu Ikea – hier wird seit Jahren geduzt. Und in 1000 anderen Firmen auch.
    Aber hey, darf ich hier so schreiben, wenn oben Begriffe wie „old school“ durch den Kakao gezogen werden, obwohl das eine Sprache ist, die auch bei Leuten um die 30 mittlerweile normal ist?
    Liebes Bamberg: ja, es gibt neue Herausforderungen mit dem Tourismus, klar. Die müssen auch angegangen werden. Aber so übertrieben wie hier dargestellt ist es einfach nicht.
    Oder brauchts bissle mehr intelektuellen Anspruch und so? Dann frei nach Wagner: „Kinder, schafft Neues!“ – aber denkt nicht es bleibt alles so wie es ist.

    Grtz
    (oder „mit freundlichen Grüßen“ – je nach Zielgruppe)

    • Wenn sie in ihrer „digitalen Welt“ leben wollen, bitteschön, ich nicht!
      Und auch wenn sie ihren heiligen, hoch dekorierten Stieringer so viel „liken“, kann ich nirgends erkennen, was er positives außer Lärm-Events und Boatpeoples für alt eingesessene Bamberger an „Werten“ schöpft.
      Irgendwann sollte er erkennen, daß er für Bamberg eigentlich „viel zu schade“ ist und sich nach anderen Städten umschauen, die ihn sicherlich mit Kusshand nehmen würden.

    • Die digitale Welt mit ihren Social-Media-Auswüchsen ist in der Tat in weiten Teilen lächerlich. Äusserst lächerlich sogar. Da werden Banalitäten breit getreten und treffen auf ebenso banale User.
      Ansonsten trifft der Kommentar den Nerv vieler, die sich nicht unter allen Umständen vom Kommerzialismus unterjochen lassen wollen. Vielmehr geht es um einen verantwortlichen Umgang mit unserer Stadt. Denn da leben wir ja drin. Und das soll auch weiter mit einem Mindestmaß an Lebensqualität möglich sein.

    • Nochmal sorry, dieses pseudo-„feuilletonistische“ und persönlich gefärbte „Mein Bamberg“-Gejammere über die Touristenflut in Bamberg geht mir ziemlich auf den Zeiger. Wir sollten stolz darauf sein, dass so viele Menschen Bamberg attraktiv finden, hier Geld ausgeben und damit auch ihren Beitrag leisten, dass „unser“ Bamberg attraktiv bleibt. Eine sachliche Diskussion (im Stadtrat), wie die Besucher („boatpeople“Sic!) in die Innenstadt kommen schließt das natürlich nicht aus. Nur bitte nicht von oben herab. Und erst recht nicht, wenn man von den im Wortsinn massenattraktiven Veranstaltungen wie Jazz&Blues oder Bamberg zaubert gleichzeitig mit einem Verkaufsstand profitiert. Da kackt sich die Argumentation ins eigene Nest!

      • Massentourismus und Events sind nur 2 Segmente des Diskussionsfeldes „Übernutzung des öffentlichen Raumes“ auf kleinem Gebiet. Eine Diskussion im Stadtrat wäre wünschenswert, doch weder die einzelnen Segmente noch das Gesamtfeld werden in den Blick genommen, um nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Die einzig erkennbare politische Haltung bisher: „Weiter so!“ Eine Ausgewogenheit zwischen „Geschäft“ und „Lebensqualität“ ist so aber nicht zu erreichen. Da Zahl der Kommentare und ihr Ton macht deutlich: Die Gangart wird härter, Bamberg steht vor der Spaltung.

  8. Mit ein paar Straßenschildern („Gesperrt für Busse“ mit Zusatzschild „Linienbusse des VGN frei“), die an den Hafenzufahrten aufgestellt werden, hätten wir schon mal das Problem der Boatpeoples gelöst.
    Außer Starke/Stieringer und TKS währen alle Bamberger froh!

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