Erzbischof Schick: „Christen dürfen bei Pegida nicht mitmachen“

Erzbischof Schick

„Unser Problem ist, dass das Christentum schwächer wird und nicht, dass der Islam stärker wird“

Bamberg/Drügendorf. (bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick lehnt die Pegida-Bewegung und ihre Aktionen „ohne Wenn und Aber“ ab. Er sagte am Donnerstagabend in einer Predigt in Drügendorf: „Pegida-Aktivisten verbreiten Rassenhass und schüren irrationale Ängste unter den Menschen, sie sind ein Sammelbecken von diffusen Aggressionen gegen Menschen anderer Kulturen und Religionen.“ Er fügte hinzu: „Dazu müssen wir die Werte des Christentums hochhalten, das Humanismus, Gleichheit in Würde und Rechten, Gerechtigkeit und Friede predigt.“ Das geschehe „nicht mit Demonstrationen, sondern durch engagierte und glaubwürdige Christen, die sich dem Dialog der Wahrheit und Liebe mit anders Denkenden stellten“, so der Erzbischof. Er betonte: „Christen dürfen bei Pegida nicht mitmachen.“

So wie gläubige Muslime ihre religiösen Verpflichtungen zu Gebet, Fasten und Spenden ernst nehmen, sollten auch Christen sich an ihre Gebote halten. „Unser Problem ist, dass das Christentum schwächer wird und nicht, dass der Islam stärker wird“, betonte Schick. Wir Christen sind verpflichtet, dass das Gute das Böse überwindet, und wir vertrauen auf die Kraft der Argumente und das Zeugnis des Lebens. Wenn sich das Christentum zurückziehe, entstehe ein Vakuum, das von Aberglaube oder religiös verbrämten Radikalen aufgefüllt werde.

In Deutschland lebten viele Christen derzeit nicht in einer Situation von Advent und Weihnachten, also der Erwartung der Ankunft und der Menschwerdung Gottes, sondern eher des Abschiednehmens, des Sterbens Gottes im Glauben und Leben. „Wenn wir Weihnachten feiern als Nostalgie, mit gutem Essen und Trinken und dabei den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, tragen wir zum Sterben des christlichen Glaubens bei. Wir müssen die Ankunft Gottes neu herbeiflehen und uns bereit machen, dass Gott in unserer Welt und in unseren Herzen wieder ankommt.“ Dann könne sich unsere Gesellschaft wieder wandeln in eine christliche, in der es menschenwürdig zugeht und in der alle in Gerechtigkeit und Frieden leben können, in der es keine Radikalisierungen, Unmenschlichkeit und Ängste gibt.

4 Gedanken zu „Erzbischof Schick: „Christen dürfen bei Pegida nicht mitmachen“

  1. ach ja lieber erdbeerschorsch. irgendwann kommt es hoffentlich auch bei euch an:

    wasser predigen und wein saufen kann nicht für alle ewigkeit funktionieren. ihr lasst häuser und wohnungen leer stehen, verlangt aber von euren brav und dumm steuern zahlenden schafe, dass sie den flüchtlingen helfen. nur ihr tut nichts.

    wer seine existenz und seine lügen so billig verteidigen muss, braucht sich nicht wundern, wenn sein gebilde eines tages zusammen bricht. das beste was dieser scheinreligion passieren würde, wäre ehrlichkeit. aber von grund auf und ohne die eigenen dick gefüllten klingelbeutel zu schonen.

    doch selbst pädophile und betrüger in eigenen reihen werden geschützt. so braucht sich niemand zu wundern, dass die menschen langsam mit schaudern abwenden. diese art von kirche braucht kein selbst denkender mensch

  2. Ein Grund unter vielen zum Thema „Christen schwächer, Muslime stärker“ ist e.E. auch, daß es im Gegensatz etwa zur katholischen Kirche bei den Muslimen keine derart offensichtliche Diskrepanz zwischen der Botschaft und den Verkündern der Botschaft gibt. Diese gesamte Hierarchie – nach oben mit immer stärkerem Prunk – ist im Islam nicht exisitient, zumindest wird sie nicht so krass zur Schau gestellt. Offensichtlich ist diese Glaubensrichtung für das einfache Volk wesentlich glaubwürdiger. Man stelle sich nur einmal Christus in der Osternacht im Dom vor, mit Blick zu Altarraum.

  3. Zitat: „Unser Problem ist, dass das Christentum schwächer wird und nicht, dass der Islam stärker wird“

    Dass das Christentum schwächer geworden ist und weiterhin schwächer wird – jedenfalls in unseren „Breitengraden“ -, ist für mich persönlich kein Problem, sondern Glück.

    Dass mittlerweile nur noch Schnaps gebrannt und Bier gebraut wird und keine Hexen mehr verbrannt werden, ist schließlich auch eine Errungenschaft der Schwächung des Christentums. – Gott sei… pardon: dem (halbwegs) gesunden Menschverstand sei Dank!

    Dass man den Dumpfbacken von der PEGIDA, die eine Religion benutzen um Ängste zu schüren, mit einer anderen Religion begegnen soll, deren Symbol ein zu Tode gefolterter Dissident ist (Hippie Jesus), halte ich für ebenso fragwürdig, wie den Versuch, sich nach einem Bierräuschlein mit Schnaps nüchtern trinken zu wollen.

  4. „So wie gläubige Muslime ihre religiösen Verpflichtungen zu Gebet, Fasten und Spenden ernst nehmen, sollten auch Christen sich an ihre Gebote halten.“

    So sehr ich dem Erzbischof in der Grundtendenz zustimme, bedarf vorstehend wiedergegebenes Zitat der Kommentierung:

    Es wird unter den Muslimen wie unter Christen und Juden viele geben, welche die sogenannten „religiösen Verpflichtungen“, wenn überhaupt, eher locker handhaben. Die einen werden vornehmlich aus Nachlässigkeit so handeln, die anderen aber, weil sie äußerliche Riten nicht als den Kern ihres Glaubens ansehen.

    Das Gesetz Wort für Wort zu befolgen, ohne den Sinn zu verstehen, ohne mit innerer Überzeugung entsprechend zu handeln, sperrt den Menschen in ein Gefängnis, nutzt indes seiner Seele nicht, ist sinngemäß im Heiligen Buch der Christen, der Bibel, nachzulesen. Christliches Handeln erwächst aus dem Glauben, dessen innerster Kern die Liebe zu Gott und den Menschen ist. Wahrer Glaube bedarf keiner einengenden Gängelung.

    Wenn das Christentum überzeugend wirken soll, muß die Frohbotschaft aus innerer Überzeugung heraus verkündet, aber auch gelebt werden:

    „‚… Wir müssen die Ankunft Gottes neu herbeiflehen und uns bereit machen, dass Gott in unserer Welt und in unseren Herzen wieder ankommt.‘ Dann könne sich unsere Gesellschaft wieder wandeln in eine christliche, in der es menschenwürdig zugeht und in der alle in Gerechtigkeit und Frieden leben können, in der es keine Radikalisierungen, Unmenschlichkeit und Ängste gibt.“

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