Angegriffen wurde das Balthasar – gemeint sind wir alle!

AStA Bamberg e.V.
Eingeschlagene Tür des AStA-Büros. Foto: AStA

Eingeschlagene Tür des AStA-Büros. Foto: AStA

Zum wiederholten Mal ist der Aufenthalts- und Mehrzweckraum Balthasar Opfer eines offensichtlich rechtsradikal motivierten Anschlags geworden. In der Nacht vom 6. auf den 7. November wurde die Glasscheibe der Tür eingeschlagen sowie Jalousien und Fensterscheiben mit Hakenkreuzen, Parolen und einer Reichsflagge beschmiert. Außerdem wurde ein Drohbrief hinterlassen. Das Balthasar ist ein selbstverwalteter Raum, der vom AStA Bamberg e.V. getragen wird. Viele demokratische, politische Organisationen, Hochschulgruppen, kulturelle Initiativen und die Studierendenvertretung der Universität Bamberg nutzen diesen Ort. Als einer der wenigen Freiräume in Bamberg bietet das Balthasar für alle Menschen die Möglichkeit, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und vieles mehr zu veranstalten. In den letzten Jahren hat sich das Balthasar als fester Treff- und Austauschpunkt unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen etabliert. Das Balthasar versteht sich als Freiraum, in dem kein Platz für Diskriminierungen, wie beispielsweise Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Antisemitismus ist. Diese demokratischen Grundsätze haben das Balthasar nun zum wiederholten Mal zum Ziel rechtsradikaler Angriffe gemacht. Und nicht nur das: in den letzten Wochen gab es nicht nur eine von Neonazis organisierte Demonstration in Bamberg; unmittelbar danach wurden weitere „Aktionen“ von den Organisator*innen angekündigt. Darüber hinaus gab es in den vergangenen vierzehn Tagen mehrere Vorfälle, bei denen unschuldige Menschen von Rechtsradikalen bedroht und angegriffen wurden. Ebenfalls in der Nacht zum 7. November wurde in Hof ein Asylbewerber*innenheim mit Hakenkreuzen beschmiert.

Diese Ereignisse zeigen deutlich, dass die rechtsradikale Szene in Bamberg und in der Region aktiv ist und vor Gewalt gegen Personen und Einrichtungen nicht zurückschreckt. Der Angriff richtet sich gegen uns alle. Wir fordern deshalb eine lückenlose Aufklärung der Vorkommnisse durch die zuständigen Behörden. Die Stadt Bamberg muss rechtsradikalen Tendenzen entschlossen entgegentreten. Rechtsradikal motivierte Gewalttaten dürfen nicht verharmlost werden.

Die Nutzer*innen werden trotz dieser neuen Dimension der Gewalt und Bedrohung ihre Arbeit im Balthasar wie gewohnt fortführen und rechtsradikalem Gedankengut weiterhin entschlossen entgegentreten.


Hakenkreuz-Schmierereien

3 Gedanken zu „Angegriffen wurde das Balthasar – gemeint sind wir alle!

  1. ein wenig nachdenken würde weiterhelfen

    dier angriff galt zwar hier dieser einrichtung, korrekt. doch in wahrheit lehnen die rechtsradikalen uns alle ab. jeder kann der nächste sein, nur weil er nicht in das hohlbirnenschema der rechtsextremisten passt.
    wobei eine 180-grad drehung genauso dumm wäre. extreme sind einfach extrem sch—

    schnallts jetzt?

  2. Auch wenns nur der Admin liest – gemeint sind „wir“ alle? Wir?

    Definitiv nein. Von Typen, die Hakenkreuze malen, bin ich nicht gemeint. Die kenn‘ ich gar nicht und will sie auch nicht kennenlernen.

    Was sich mir am Text nicht erschließt: Manchmal werden Sternchen (*) in der Wortmitte benutzt, manchmal nicht. Zum Beispiel gibt es bei „Nutzerinnen“ ein Sternchen, bei „Neonazis“ nicht. Ist das Zufall oder soll das so? Und wenn ja, warum?

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