Die GAL reagiert prompt, stärkt der ehemaligen Stiftungsrätin Ulrike Heucken den Rücken. Vielmehr sieht sie – vergleichbar dem Beitrag der Online Zeitung Juristische Schritte als Mittel gegen unbequeme Räte – Parallelen zur bisherigen Haltung innerhalb der Sozialstiftung.
GAL-Mitteilung
Juristische Schritte der Sozialstiftung wären „lächerlich“ und sind ein „taktisches Ablenkungsmanöver“
Bezüglich der von Seiten der Sozialstiftung geäußerten Vorwürfe gegen Ulrike Heucken hat sich nun die GAL-Fraktion geschlossen hinter ihre frühere Kollegin gestellt. Zum Hintergrund: Die Sozialstiftung prüft derzeit, ob sie juristisch gegen die ehemalige grüne Stiftungsrätin vorgeht, die anlässlich der jüngsten Vorkommnisse an den Arbeitsstrukturen in der Sozialstiftung Kritik geübt hatte.
„Mit solchen Vorwürfen lenkt der Stiftungsvorstand lediglich vom eigentlichen Skandal, nämlich dem sexuellen Missbrauch durch einen Arzt, ab – was eine sehr fragwürdige Taktik ist“, stellt Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa in einer Pressemitteilung fest. „Schaden, Rufschädigung und Vertrauensverlust des Klinikums sind auf diese kriminellen Handlungen zurückzuführen und auf nichts anderes.“
Wenn Stiftungsvorstand und Stiftungsrat den Aufklärungswillen, den sie nach außen vertreten, wirklich ernst meinten, müssten sie sich gerade auch schonungslos kritischen Fragen stellen und nicht stattdessen Denk- und Redeverbote aussprechen. Dass gerade Ulrike Heucken zu substanziell gehaltvoller Kritik in der Lage sei, betonen ihre GAL-KollegInnen ausdrücklich, immerhin vertrat sie seit Gründung der Sozialstiftung bis 2012 die GAL im Stiftungsrat und ist damit eines der langjährigsten Mitglieder überhaupt.
„Ich weiß, dass Ulrike Heuckens Äußerungen einzig von der redlichen Sorge um die Beschäftigten und die Betreuten im Klinikum getragen ist“, zeigt sich Heuckens GAL-Nachfolger im Stiftungsrat, Wolfgang Grader, überzeugt. „Und ihr Ziel ist es, konstruktiv dazu beizutragen, dass künftig solch ungeheuerliche Vorgänge nicht mehr möglich sind.“
Grader hatte tatsächlich im Stiftungsrat für eine Prüfung juristischer Schritte gestimmt, aber dadurch einen Beschluss, der zu einer automatischen Klage geführt hätte, verhindert. Der Grüne ist überzeugt, dass diese Prüfung zu keiner Klage führen wird, weil Heuckens Aussagen keinerlei verleumderischen oder rufschädigenden Inhalt haben: „Das wäre lächerlich und nur peinlich für die Sozialstiftung. Den kriminellen Arzt zu verklagen – das wäre angemessen!“
GAL-Stadtrat Peter Gack erkennt in dem Vorgang ein bekanntes Muster in der Führung der Sozialstiftung: „Wer Kritik an Struktur und Führungsstil äußert, soll mundtot gemacht werden und einen Maulkorb verpasst kriegen. Es wird gedroht und Angst gemacht. Gerade unsere Kollegin Heucken und auch Beschäftigte haben damit schon leidvolle Erfahrungen gemacht.“
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OB Starke soll Frauenknecht rügen / Der Ton wird rauer / Die Notwendigkeit von Kontrolle / Das ist doch zum in die Luft gehen! / Sozialstiftung: Ignoranz, Intransparenz und Ablenkungsmanöver schaden der Demokratie