Autos auf Bamberger Radwegen: Slalom in der Langen Straße

Redaktion

Auch in der Langen Straße sind die Radwege notorisch zugeparkt. Dicke Autos, kleinere Autos, Taxis, große Lastwagen, Transporter: sehr viele KFZ-Fahrer sind daran beteiligt, dass Rad fahren in Bamberg gefährlich ist.

Auch die Lange Straße gehört zum Innenstadtring. Wie in der Königstraße gibt es viel Autoverkehr, viele Busse und breite Transportfahrzeuge. Auch viel Fahrradverkehr gibt es. Die Menschen nutzen die Radwege auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit und zum Einkaufen. Sehr viele der über 2.700 Schülerinnen und Schüler von Clavius-Gymnasium und Maria-Ward-Schulen fahren mit dem Rad über die Radwege in der Langen Straße, morgens hin, nachmittags zurück.
Lesen Sie hier eine Stellungnahme der Eltern, die wir gebeten haben, die Radwege rings um das Stadtzentrum zu beobachten: „Als die Bamberger Onlinezeitung uns fragte, ob wir nicht mal die Radwege am Innenstadtring dokumentieren wollen, weil hier immer so viele KFZ auf den Radwegen herumstehen, haben wir spontan zugesagt. Das Problem war uns auch schon aufgefallen. Wir selbst nutzen das Rad für Fahrten ins Stadtzentrum. Unsere größeren Kinder fahren alle mit dem Fahrrad in ihre Schulen. Sie hatten sich schon öfter beschwert, dass sie von Autos gezwungen werden, Slalom zu fahren, statt einfach geradeaus auf dem Radweg, wie es vorgeschrieben ist.
Nur 10 Tage haben wir unsere Kameras mitgenommen und abgedrückt, wenn ein Fahrzeug den Radweg blockierte. In diesen 10 Tagen sind über 100 Fotos entstanden. Das zeigt: Autos auf Radwegen sind in Bamberg nicht die Ausnahme. Autos auf Radwegen sind die Regel. Ein ständiges Ärgernis für alle, die Wege mit dem Rad fahren. Und gefährlich für die Kinder, die immer ausweichen müssen. Wenn sie auf den Gehweg ausweichen, fühlen sich die Fußgänger bedroht. Aber wenn sie auf die Fahrbahn ausweichen, hupen die Autos.
Vorher haben wir in unserer Gruppe gewettet: wird einer von uns es jemals schaffen, kein Foto von „Auto auf Radweg“ zu machen? Die das glaubten, haben verloren. Sie laden uns jetzt auf den Keller ein. Bei jeder (jeder! jeder!! jeder!!!) Fahrt im Stadtzentrum standen Autos auf den Radwegen.

Autos auf Bamberger Radwegen: Parken in Wild-West-ManierAutos auf Bamberger Radwegen: die Königstraße /  Mit der Langen Straße muss etwas passieren!  / Lange Straße: Vorschlag zur Aufwertung

LKW steht fett auf dem Radweg.

Es ist morgens, die Schüler wollen in die Schule.

Sie müssen auf die Straße ausweichen.

Wieder steht ein LKW fett auf dem Radweg.

Der Radler muss auf die Straße ausweichen.

Und wieder steht ein LKW fett auf dem Radweg.

Die Radlerin weicht auf den Gehweg aus.

Und, na, erraten? Ja, schon wieder steht ein LKW fett auf dem Radweg.

Und, na, was wohl? Natürlich, ein LKW steht fett auf dem Radweg.

Und, na, was jetzt? Nein, diesmal steht ein Transporter fett auf dem Radweg.

Ist zwar nur ein kleines Auto, steht aber fett auf dem Radweg.

Auch ein kleines Auto macht große Probleme, wenn es fett auf dem Radweg steht.

Kommt nicht aus Bamberg, steht aber fett auf dem Radweg.

Jetzt wird´s langweilig, oder?

Aber es geht noch weiter.

Und noch weiter.

Mal was anderes, ein Taxi. Der Parkstreifen auf der anderen Straßenseite war übrigens völlig leer.

Geschickt neben den schwarzen Mülltonnen geparkt. Da kommt niemand mehr durch.

Und hier noch was zur Abwechslung: Müll auf dem Radweg.

8 Gedanken zu „Autos auf Bamberger Radwegen: Slalom in der Langen Straße

  1. Das Problem ist ja jetzt gelöst. (Lange Strasse) Radweg weg – also wird dort keiner mehr parken können. Ob es nun besser ist?

  2. Hallo richtig interessantes Sache meinereiner schreibe nachrangig seit einem
    Jahr ab und zu ein paar Bericht. Nichtsdestotrotz so sehr positiv sind meine Artikel bis dato in keiner Weise.
    Naja kommt schon noch hoffe ich.

  3. Liebe Online-Zeitung, auch ich finde es prima, daß Sie das Thema mit den zugeparkten Radwegen thematisieren. Das Thema fängt bereits gg. 6.20 Uhr an: wenn ich auf dem Weg zum Bahnhof bin, ist die Lange Straße bereits durch den Lieferverkehr beim City-Markt blockiert. Ich kann ihnen gern mal ein Photo schießen, um Ihre Beweisliste zu verlängern.
    Weist man Autofahrer an den diversten Stellen in der Stadt darauf hin, daß das Radwege sind, bekommt man auch höchstens freundlich den Scheibenwischer oder andere Nettigkeiten gezeigt. Da freut es einen doch, daß die Autofahrerlobby sich so sicher ist, immer im Recht zu sein. Dabei sollten sie doch froh sein, daß wir nicht immer alle mit unseren vier Rädern die Verkehsdichte noch erhöhen.

    Braucht es mehr Beweise, daß Radwege bis dato oft nur halbernst gemeinte Lösungen waren, in Wirklichkeit aber die Bedeutung des Autos nicht ersthaft geschmälert werden sollte? Erst mit der zunehmenden Dringlichkeit Richtung Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeit und auch dem löblichen Druck durch entsprechende Verbände und Artikel, scheint sich langsam was zu ändern. Danke!

  4. Mit Verlaub, dass die Kennzeichen der Falschparker unkenntlich gemacht werden, die Geischter der Fußgänger aber nicht spricht nicht gerade für guten Journalismus. KFZ-Kennzeichen sind lt. dt. Gesetzt anonym, man kann nur über amtliche Register auf den Halter schließen. Menschen (in kleinen Gruppen), haben aber das Recht am eigenen Bild. Dieser Missbrauch ist extrem grenzwertig oder wurden alle Passanten bzgl. der Bildrechte konsultiert?

    • Sehr geehrter Herr Markus S.
      Wir haben die Kennzeichen unkenntlich gemacht, weil es uns nicht darum geht, einzelne Falschparker zur Rechenschaft zu ziehen, man könnte mittels des Kennzeichens den Autohalter ausfindig machen. Das Problem des „Wild-West-Parkens“ scheint dagegen genereller Natur zu sein, d.h. es ist eine Frage der Verkehrsplanung.
      Laut Kunsturheberrechtsgesetz, in dem das Recht am eigenen Bild geregelt ist, ist die Abbildung von Passanten weder „grenzwertig“ noch ein „Missbrauch“. Zur Info der entsprechende Paragraf:
      § 23 KunstUrhG
      (1) Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
      1. Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte;
      2. Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
      3. Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
      4. Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.
      (2) Die Befugnis erstreckt sich jedoch nicht auf eine Verbreitung und Schaustellung, durch die ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten oder, falls dieser verstorben ist, seiner Angehörigen verletzt wird.
      Mit freundlichen Grüßen
      Erich Weiß

  5. Früher habe ich solchen Falschparken die Spiegel zerkloppt. Inzwischen bin ich froh wenn ich wegen denen auf der Straße fahren kann, wie ein erwachsener Verkehrsteilnehmer. Abgeteilte Radwege sind für alte Frauen und Kinder

  6. Die Lange Straße in Bamberg hat definitiv mehr verdient. Man könnte so eine schöne Flaniermeile aus ihr machen. Die Stadtverwaltung hat zusammen mit der AG Lange Straße wirklich sehr gute und sofort umsetzbare Vorschläge unterbreitet. Haushaltsmittel standen auch bereit. Wie man aus einer Perle aus ihren Dornröschenschlaf erwecken kann, können alle an der Sandstraße sehen. Wer sich Bilder ansieht, auf denen zu sehen ist, wie dort noch die Blechlawinnen rollen, der erkennt, welche Aufenthaltsqualität die Sandstraße mit der Verkehrsberuhigung dazu gewonnen hat. Es ist wirklich bedauerlich, dass die Bamberger CSU im Schulterschluss mit Herrn Stieringer eine Attraktivitässteigerung der Langen Straße blockiert hat. Interessant, dass Herr Stieringer ja jetzt die Fronten (zur SPD) gewechselt hat. Ob die SPD in Sachen Verkehrspolitik jetzt Herrn Stieringer überzeugen wird oder Herr Stieringer die SPD, bleibt die spannende Frage für die nächsten Monate.

  7. Liebe Onlinezeitung! Ich bin Euch wirklich sehr sehr dankbar, dass Ihr Euch mal um dieses Problem kümmert. Ich machen mir immer so Sorgen, dass die Kinder heil wieder zu Hause ankommen. Nie können sie so fahren, wie es vorgeschrieben ist. Die parkenden Autos erzeugen immer gefährliche Situationen! Immer müssen die Kinder auf die Straße runter.

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