BAMBERG. Eine seit wenigen Tagen verbreitete Masche des Trickdiebstahls beschäftigt seit Mittwoch auch die oberfränkische Polizei. Diebe ergatterten von einem hilfsbereiten Bamberger die Goldhalskette im Wert von 350 Euro. Vor weiterem Auftreten wird dringend gewarnt.
Gegen 11 Uhr hielt sich der später bestohlene 80-Jährige gerade an einem Leergutcontainer in der Fichtestraße auf, als ein dunkles Fahrzeug anhielt und ihn eine Frau aus dem Auto heraus nach dem Weg zum Klinikum fragte. Bereitwillig erklärte der Senior den Weg. Aus vermeintlicher Dankbarkeit stieg die Unbekannte jetzt aus, schenkte ihm ein goldfarbenes Armband und legte ihm als Zeichen ihres Dankes auch noch eine goldfarbene Halskette um. Bei dieser Gelegenheit stahl sie unbemerkt die echte Goldkette vom Hals des Mannes. Anschließend verschwand sie in den dunklen Wagen, der von einem Mann gesteuert wurde. Beide fuhren weg und erst 15 Minuten später bemerkte der Bamberger das Fehlen seiner eigenen Goldkette. Die Kripo Bamberg übernahm sofort die Ermittlungen.
Bei den „Geschenken“ handelt es sich um billigen Modeschmuck.
Das verdächtige Pärchen wird wie folgt beschrieben:
beide etwa 50 Jahre alt, 165 cm und 170 cm groß, sie sprachen Deutsch mit ausländischem Akzent.
Wer hat die geschilderte Situation in der Fichtestraße gesehen oder / und kann nähere Angaben zu diesem Diebespärchen und / oder dem benutzten, dunklen Fahrzeug machen?
Wo sind Personen mit dieser Masche noch aufgetreten?
Hinweise nimmt die Kripo Bamberg unter der Tel.-Nr.: 0951/9129-491 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu weiteren Personen und Fahrzeugen, die mit dieser „Dankbarkeitsmasche“ Diebstähle und in Lauf/Mittelfranken sogar einen Raub begangen haben. Bei dieser Methode verschaffen sich die Täter unter einem Vorwand direkten Körperkontakt zu den potentiellen Opfern und stehlen dabei mit entsprechender Fingerfertigkeit den Schmuck der arglosen Menschen.
Ähnliche Fälle, bei denen mehrmals Fahrzeuge mit dem Kennzeichen ST – … für Steinfurt/Nordrhein-Westfalen aufgefallen sind, ereigneten sich bereits in Nürnberg, Fürth, Lauf a.d. Pegnitz, Schrobenhausen, Göppingen und weiteren Städten in Baden-Württemberg.
Die Ermittlungen der jeweils zuständigen Polizeidienststellen und Kriminalpolizeiinspektionen laufen in engem Informationsaustausch.