Redaktion
Die Europäische Union muss größere Anstrengungen zur Reinhaltung der Luft unternehmen, erklärte der EU-Umweltkommissar Janez Potočnik, als er Ende 2012 den Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zur Luftqualität in Europa erhielt. Den Bericht der EUA finden Sie hier. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen seien die Auswirkungen schlechter Luft auf die Gesundheit erheblich. „Ich möchte daher 2013 zum „Jahr der Luft“ machen“, sagte Janez Potočnik, „und werde mich darauf konzentrieren, unsere Luftreinhaltungsvorschriften zu verschärfen, um den festgestellten Problemen zu begegnen.“
Die EU benannte das Problem mit unserer belasteten Luft deutlich. Luftverschmutzung gilt als die Ursache für 350.000 Todesfälle pro Jahr in der EU. Außerdem gebe es doppelt so viele Asthma-Kranke als noch vor 30 Jahren. Potočnik geht es darum, ein Bewußtsein dafür zu schaffen, wie wichtig die Luftqualität für die Gesundheit der EU-Bürger ist. Er will für die Verbesserung der Luftqualität werben und viele Aktionen anstoßen, die die Atemluft verbessern. Mehr Informationen finden Sie hier.
Das „Europäische Jahr der Luft“ begann mit einer Datensammlung. Gemeinsam mit dem Europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trug die Europäische Kommission die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu gesundheitlichen Folgeschäden der häufigsten Luftschadstoffe wie Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid zusammen. Die Studie unter dem Namen REVIHAAP wurde am 31. Januar 2013 vorgestellt und brachte eindeutige Ergebnisse.
Feinstaub, so heißt es in der Studie, zählt zu den Schadstoffen, die für die menschliche Gesundheit am gefährlichsten sind, da er tief in die Lunge und bis in ihre empfindlichsten Teile eindringt. Langfristige Feinstaubexposition erhöht die Wahrscheinlichkeit an Arteriosklerose oder Atemwegserleiden zu erkranken. Auch ungünstige Geburtsergebnisse (Untergewicht, Frühgeburten), eine schlechtere neurologische Entwicklung von Kindern und ihren kognitiven Fähigkeiten können mit Feinstaubexposition in Verbindung gebracht werden. Außerdem sind Verbindungen zu Todesfällen infolge von Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen festzustellen Link. Auch die Schadstoffe Ozon und Stickstoffdioxid beeinflussen die menschliche Gesundheit ungünstig, erläuterte die Studie detailliert. Die ersten Ergebnisse dieser WHO-Studie sind in englischer Sprache hier erhältlich.
Was sind die Ursachen für Schadstoffe? Das wurde von der EU deutlich benannt: „Zu den Hauptquellen vom Menschen verursachter Schwebstaubemissionen gehören Heizen im Haushalt, die Industrie und der Straßenverkehr. Zu den gesundheitlichen Folgen der Schwebstaubbelastung gehören Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenkrebs.“
Zur Zeit befragt die Europäische Kommission ihre EU-Bürger, wie die Luftqualität in Europa verbessert werden kann. Die öffentliche Konsultation trägt den Titel: „Consultation on options for revision of the EU Thematic Strategy on Air Pollutoin and related policies“. Bis Ende Januar 2013 haben sich bereits 25.000 EU-Bürger in 27 Mitgliedstaaten daran beteiligt. Das Formular für Ihre Vorschläge finden Sie hier.
Ich will ein „Bamberger Jahr der Luft 2014“!
Wenn man durch die Stadt fährt, stinkts überall. Nach allem, was so verbrannt wird. Benzin, Disel, Kohle, Holz. Und ich fahre mit dem Rad dadurch und habe das in der Nase. Macht keinen spass.