Der Hauptsmoorwald im Wandel der Zeit, Teil IV

Gutes Klima auf dem Wilde Rose Keller. Foto: Erich Weiß

Mit Teil IV des Hauptsmoorwald-Mehrteilers stellt Forsamtsrat Richard Kaiser die Erholungs- und Schutzfunktionen des Hauptmoorwaldes vor. Der Hauptsmoorwald ist für Bamberg von herausragender Bedeutung: als Rohstofflieferant, als Wasserschutzgebiet, als Frischluftschleuse. In einer mehrteiligen Serie wird Richard Kaiser dessen Ausdehnung und Schrumpfung, seine historische Entwicklung, seinen Funktionen sowie die historische Waldnutzung darlegen. Ganz nebenbei werden bei einem Spaziergang die dortigen Denkmäler vorgestellt. Von seiner einstigen Größe von 4500 ha, als Kaiser Heinrich das Bistum Bamberg gründete, sind bis heute 2800 ha verblieben – die gilt es zu schützen!

In Teil I wurden allgemeine Aspekte des Hauptsmoorwaldes angesprochen und somit ein Überblick geschaffen. Teil II befasst sich mit der Geschichte. Teil III widmete sich dem spannenden Teil der Waldfunktionen, wobei auch die Flösserei und allerhand Viecher angesprochen werden.

Der Autor FAR Richard Kaiser war von 1987 bis 2006 Förster im nördlichen Hauptsmoorwald (Bayerische Staatsforstverwaltung/Bayerische Staatsforsten) und ist Forstlicher Berater der Waldbesitzervereinigungen Bamberg e. V. und Steigerwald e. V.

Richard Kaiser

Erholungsfunktion des Hauptsmoorwaldes
Mit der ständig zunehmenden Entfernung des modernen Menschen von einer naturnahen Lebensweise ist sein Erholungsbedarf stark gestiegen. Für die Bevölkerung des Bamberger Raums hat der Hauptsmoorwald große Bedeutung als Erholungsstätte. Der Wald bietet Ausgleich für ständige Überflutung mit Lärm, zunehmende Luftverschmutzung, wachsende Hast des Alltags, erhöhte nervliche Anspannung und Bewegungsmangel.
Schutzfunktionen
Der Beitrag des Waldes für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wald erfüllt Boden-, Wasser-, Lawinen-, Klima-, Immissions- und Lärm-, Sicht- sowie Verkehrswegeschutz.
Wie ein Luftfilter wirkt der Hauptsmoorwald: Verbrauchte und verschmutzte Luft aus dem „Bamberger Kessel“ wird gereinigt, „wiederaufbereitet“ und durchmischt. Kohlendioxid erlebt im Wald sein „grünes Wunder“ – er nimmt es auf und gibt Sauerstoff ab.
Der Hauptsmoor wirkt ausgleichend auf unser Klima: An heißen Tagen fließt kühle, reine Luft aus ihm in das wärmere Freiland und in unsere Wohngebiete. Wald verhindert extreme Temperaturschwankungen.
Kurzum: Der Hauptsmoorwald leistet einen hohen Beitrag für die Lebensqualität im Raum Bamberg. So ist beispielsweise der Aufenthalt „auf den Bamberger Bierkellern“ nicht nur wegen des guten Bamberger Bieres (Schlenkerla etc.), sondern auch wegen des dort angenehmen Klimas so beliebt – und hierzu trägt auch der Hauptsmoorwald maßgeblich bei.

Ein Gedanke zu „Der Hauptsmoorwald im Wandel der Zeit, Teil IV

  1. Eben:
    weil der Wald eine wichtige Schutzfunktion für uns hat,
    darf man durch ihn keine weitere Schneiße hauen.

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