Öffentliches Symposium des Zentrums für Interreligiöse Studien an der Universität Bamberg
Der Felsendom ist das Wahrzeichen Jerusalems. Für Muslime ist es nach Mekka und Medina die drittheiligste Stätte. Für viele Juden stellt das Gebäude dagegen ein Problem dar, weil es an der Stelle des Salomonischen Tempels, des jüdischen Heiligtums, errichtet wurde und damit dessen Wiederaufbau verhindert. Frühe, der Bauzeit nachstehende, muslimische Texte lassen jedoch erkennen, dass der Felsendom in einer bewussten Kontinuität zum Salomonischen Tempel errichtet wurde. Jüdische Texte äußern sich sogar erfreut über die Wiederherstellung des Tempels. Erst in der Neuzeit gehen Judentum, Christentum und Islam zu diesen gemeinsamen Traditionen auf Distanz.
Das Zentrum für Interreligiöse Studien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg stellt diese wechselvolle Beziehung zwischen Felsendom und Salomonischen Tempel in den Mittelpunkt eines Symposiums zum Thema „Von Salomos Tempel zum Felsendom“. Es findet statt am Freitag und Samstag, den 23. und 24. November, An der Universität 11, Hörsaal U11/00.16.
Die Veranstaltung startet am 23. November um 14 Uhr mit einer Einführung der drei Organisatoren des Symposiums: Prof. Dr. Susanne Talabardon (Professur für Judaistik), Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften) und Prof. Dr. Lorenz Korn (Professur für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie). Es folgen Vorträge aus theologischer, historischer und architektonischer Sicht. Höhepunkte des Symposiums bilden der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Schreiner (Tübingen): „,Willkommen unser Erlöser‘. Umar b. al-Hattabs Reinigung des Tempelplatzes in jüdischer Überlieferung“ am 23. November um 17 Uhr sowie der Vortrag von Lorenz Korn zum Thema: „Der Bau des Felsendoms unter Abd al-Malik. Bedeutungsebenen in Architektur, Baudekor und Inschriften“. Er startet am 23. November um 15.30 Uhr.
Das Symposium ist öffentlich. Gäste sind herzlich willkommen.