Die Piraten fordern einen besseren Verlauf der Busstrecken

Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) hat es in die öffentliche Diskussion geschafft, nicht zuletzt wegen der heiklen Situation an der Promenade (hier), sondern auch wegen des Vorstoßes der Grünen mit ihrer Fahrt nach Huppendorf (hier). Bamberger Parteien nehmen sich des Themas zunehmend an. Bisher gibt es Vorschläge der GAL und auch der Piraten. Gerne veröffentlichen wir auch Positionen anderer Parteien. Macht es Sinn, die Regionalbusse über das Zentrum Bambergs, den ZOB zu schicken oder sollte nicht das ursprüngliche Ziel, diese am Bahnhof zu bündeln weiter verfolgt werden? Wie das Oberbürgermeister Starke im Wahlkampf als Zielvorstellung seiner neuen Amtszeit formulierte. Nun lesen Sie den Vorschlag der Piraten-Partei.

Benjamin Stöcker / Piraten

Besserer Verlauf der Busstrecken

Zurzeit verläuft der gesamte Busverkehr sternförmig zum Zentralen Omnibusbahnhof in die Innenstadt. Das ist vor allem für Strecken nachteilig, die gar nicht durch Bamberg verlaufen. Wenn man zum Beispiel von Hallstadt nach Gundelsheim will, muss man über den ZOB fahren und braucht damit über eine Stunde für einen Weg, der über eine Luftlinie von gerade einmal ca. 2 km beträgt.

Die Piraten fordern deswegen eine Linie entlang des Berliner Rings. Diese soll am P+R Heinrichsdamm beginnen, über den Münchner Ring zum Berliner Ring führen und am Market in Hallstadt enden. An den Schnittpunkten mit den Linen, die nach Bamberg hinein führen, soll neben einer Umsteigemöglichkeit auch ein Park and Ride Angebot eingeführt werden. Dies soll es Pendlern aus allen Richtungen einfacher machen, auf den Bus umzusteigen. Gegebenfalls müssen die alten Linien etwas anders verlaufen, damit ein Umstieg ermöglicht wird. Zum Beispiel sollte die Linie 901 aus Gaustadt einen Bogen über die Kronacher Straße machen, um am dort geplanten P+R halten zu können.

Angedacht ist vor allem, den ZOB zu einem von mehreren Busbahnhöfen zu machen. Ein weiterer war von den Piraten an den beiden P+R Anlagen (wovon ja jetzt eine für Brose verschwindet) angedacht. Eine andere wäre bei Gaustadt machbar.

Die Piraten sind hier nicht zu konkret, da sie natürlich bei solchen Planungen auf die Expertise vom VGN und anderen zurück greifen würden. Sie halten es aber für verkehrspolitisch total falsch, jeden ÖPNV Verkehr über einen ZOB zu lenken.

Vor allem auch dann, wenn man den Landkreis besser an die Stadt anbinden möchte.

5 Gedanken zu „Die Piraten fordern einen besseren Verlauf der Busstrecken

  1. Als langjähriger Busnutzer halte ich die Idee eines Zentralen Busbahnhofs, an dem man in nahezu alle Linien umsteigen kann, nach wie vor für genial. Wenn es sie noch nicht gäbe, müsste man sie erfinden.
    Eine Verteilung auf mehrere Busbahnhöfe würde die Gefahr bergen das Umsteigen unübersichtlicher werden zu lassen.

    Was man dagegen gerne aufgreifen könnte, ist die Ergänzung mit direkten Linien für Randpunkte, zwischen denen häufig gependelt wird. Das plant man ja nun bereits beispielsweise bei der „Studenten-Linie“ zwischen Feki und Erba.

    Für wichtiger als die Schaffung neuer Linien und Busbahnhöfe halte ich allerdings den Ausbau des Spätverkehrs. Bisher muss man bis zu 40 Minuten warten bis die nächste Nachtlinie fährt. Gerade im Winter eine Zumutung – zumal man dann, als „Belohnung“ für das lange Warten fast immer in überfüllte Busse einsteigen muss. An zu geringer Nachfrage kann es also nicht liegen, dass man den Bustakt nicht verbessert. Wenn, dann liegt es wohl an den erhöhten Kosten für die Busfahrer, die vermutlich Spätaufschlag erhalten… doch angesichts der seit dem VGN-Beitritt jährlich steigenden Fahrpreise und höhreren Einnahmen sollte zumindest ein 30-Minuten-Takt eigentlich machbar sein. Ein weiterer Vorteil eines Halbstundentaktes wäre die leichtere Einprägsamkeit des Fahrplans. Bisher fahren die Linien am ZOB z.B. 20:00, 20:40, 21:20, 22:00, 22:40 Uhr usw. … nicht gerade übersichtlich. Das wäre bei 20:00, 20:30, 21:00, 21:30 Uhr usw. schon einfacher … jede volle und halbe Stunde eben. Das merkt sich jedes Kind.

  2. Übrigens, die Linie 901 kommt nicht aus Gaustadt.
    Sondern aus Gartenstadt und Gaustadt ist vollkommen woanders.
    Die einzigen Linien die wirklich in Frage kommen, sind Linie 914 und 904.
    Die Linie 914 hält übrigens in der Kronacher Straße, die Linie 904 ist oberhalb der A70. Gundelsheim könnt man die Verlängerung der Linie 904 bis in die Kronacher Straße ermöglichen. (siehe: https://www.verkehrsbetriebe.de/cms/OePNV/Liniennetzplan/Liniennetzplan.html)

    Den Berliner Ring könnte man z.B. mit einer Linie aus Strullendorf versorgen, dort könnte man Verkünftgungspunkte zu den andere Stadtlinie schaffen. Die Busline würde dann bei der Memmelsdorfer Str. wieder in die Innenstadt fahren.
    Ob wirklich sinn macht das Ertl-Zentrum zu verbinden, das macht wirklich sinn? Viele Geschäfte die es dort gibt, die gibt auch in der Innenstadt von Bamberg.
    Viele andere Dinge, kam heutzutage bei Amazon kaufen.

    • Hallo Thomas,

      du hast natürlich Recht. In dem Text wurde wohl Gaustadt und Gartenstadt verwechselt. Ergäbe ja auch keinen Sinn, die Gaustadter Linie verläuft ja auch nicht in der Nähe der Kronacher Strasse.

      Ist auf jeden Fall ein peinlicher Fehler und ich bedanke mich hiermit sehr für den Hinweis darauf. Wir sind auch nur Menschen und machen das ehrenamtlich ;)

      mfg
      Kai Mast

  3. Dem ist zuzustimmen. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass
    a) für die Bewohner des Landkreises eine Anbindung an den Bahnhof (ICE-Halt, zumindest solange die Zustiegszahlen stimmen) wichtig ist
    b) die Anbindung des Ertl-Centers,des Bauhaus usw. im Gewerbegebiet Hafen/Hallstadt vollkommen unzureichend ist. Ohne Auto ist es schwer, dort Dinge zu erwerben, die es in der Stadt garnicht mehr gibt (z.B. Tischampen), diese Anbindung ist dringend verbesserungsbedürftig, zumindest wenn man es mit dem Klimaschutz Ernst meinen sollte.

    Im Grunde Schade, dass es überhaupt nur 2 Parteien zu geben scheint, die bemerkt haben, dass es auch Menschen ohne Autos gibt.

    • ist doch total logisch

      die anderen werden doch von dieser lobby bezahlt! und wenn es nicht der autokonzern ist, dann eben der zulieferer

      oder sind es die banken – incl. stadtsparkasse? die finanzieren ja auch eine stadtruine mit dispozinsen zum haare-raufen!

      oder wie wäre es mit immobilien-haie aus der regnitz oder aus irland? bamberg wächst uferlos – bei den mieten, dank der csu

      und für die unnötig vielen studenten die uns die preise verhageln?
      DANKE LIEBE UNI – kanzler sind irgendwie immer weltfremd und geldgierig

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