„Kein Platz für Rassismus!“

vlnr. OB Andreas Starke, Kreisvorsitzender Hotel- und Gaststättenverband Volker Wrede, Landrat Dr. Günther Denzler, Werner Schnabel vom Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus, Christine Feldbauer, Leiterin des Ordnungsamts

Stadt und Landkreis Bamberg sowie das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus unterstützen die Gastroinitiative der Allianz gegen Rechtextremismus „Kein Platz für Rassimus! Wir zeigen Zivilcourage!“. Veranstaltungen wie Konzerte, Stammtische, Liederabende, Schulungen und Versammlungen sind für die rechte Szene integraler Bestandteil in ihrem Bemühen, ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen. Diese Tendenz zeigt sich in den letzten Monaten verstärkt auch in der Metropolregion Nürnberg. An zunehmend mehr Orten in Bayern mieten die NPD und andere neonazistische Organisationen Lokale, Vereinsheime, Neben- und Versammlungsräume für Veranstaltungen. Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Dr. Günther Denzler wollen dagegen ein Zeichen setzen. Mit einer Broschüre und Briefen an Gastronomen in Stadt und Landkreis Bamberg soll zudem aktiv Unterstützung gegeben werden.

Neonazistische Gruppen, Parteien oder Bürgerinitiativen halten regelmäßig öffentliche „Mitgliederversammlungen“ und „Stammtische“ ab. Dafür benötigen sie Räume beziehungsweise Säle in Gaststätten oder Hotels. Nur selten aber werden Eigentümer oder Pächter über den wahren Hintergrund der Anmietung informiert, um die Gefahr einer Absage zu minimieren beziehungsweise öffentlichen Protest zu verhindern.

Auch in Stadt und Landkreis Bamberg finden sich immer wieder Gruppen zusammen, deren Ziel es ist, menschenverachtende und rassistische Einstellungen zu verbreiten. Strategische Grundlage dafür sind Veranstaltungen hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen. Die Räumlichkeiten der Gaststätten und Hotels bieten dabei allzu oft die Möglichkeit extremistisches Gedankengift vor Publikum vorzustellen, Strategien abzusprechen und häufig eine gewaltbereite Stimmung zu erzeugen – gegen Menschen, die ein wesentliches Standbein der Gastronomie sind, denn gut 22 Prozent der Beschäftigten in der Gastronomie und Hotellerie sind Menschen mit Zuwanderungshintergrund und gegen die Gäste aus aller Welt, die als Touristen unsere fränkische Gastfreundschaft und kulinarische Vielfalt zu schätzen wissen.

Mit einer Broschüre, verfasst und herausgegeben durch die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, sollen die Verantwortlichen in Gastronomie und Hotellerie für diese Problematik sensibilisiert werden. Gleichzeitig erhalten sie Informationen und Unterstützungsangebote durch Experten, damit Rassismus keinen Einzug halten kann in die gastronomischen Betriebe der Metropolregion. Die Broschüre enthält einen umfassenden Überblick über die rechtsextremen Strukturen, Vereinigungen und Protagonisten in der Metropolregion Nürnberg, sie entlarvt deren strategisches Vorgehen bei der Anmietung von Räumen und bietet juristische und praktische Hilfestellungen für konkrete Problemsituationen und Fragestellungen.

„Bamberg zeichnet sich durch eine Kultur des Zusammenlebens aus, die von Respekt, Toleranz und Solidarität getragen wird. Alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von ihrer ethnischen, nationalen, kulturellen oder sozialen Zugehörigkeit können hier ein Leben in Würde, Sicherheit und Gerechtigkeit führen. Deshalb setzen wir uns als Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg ein für ein buntes und von Vielfalt geprägtes Gemeinwesen, das keine abwertenden und menschenverachtenden Haltungen und Verhaltensweisen zulässt“, so Starke und Denzler.

Landrat und Oberbürgermeister bitten alle Gastronomen um Mithilfe, diesen Strömungen entgegenzuwirken, indem sie sich der Initiative „Kein Platz für Rassismus! Wir zeigen Zivilcourage“ anschließen und Rechtsextremen keine Räume vermieten.