Erzbischof Schick warnt vor Lockerung der Ladenöffnungszeiten in Bayern
Bamberg. (bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick wendet sich gegen Bestrebungen, die Ladenöffnungszeiten zu lockern. Dieses Vorhaben richte sich gegen Arbeitnehmer, Familien und Vereine im Freistaat, sagte der Erzbischof am Montag in Bamberg.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel sind Menschen, die auch ein Privatleben haben, sich um ihre Familie kümmern sowie sich nach Feierabend in Vereinen und der Kirche engagieren“, so Schick. Durch verlängerte Öffnungszeiten würden immer mehr Beschäftigte zu familienabträglichen und gesundheitlich belastenden Schichtdiensten gezwungen. „Das Ladenschlussgesetz ist auch ein Familienschutzgesetz“, betonte Schick.
„Niemand muss rund um die Uhr einkaufen“, sagte der Erzbischof. Es sei auch nicht anzunehmen, dass durch längere Öffnungszeiten mehr gekauft werde, der Konsum verteile sich dann nur auf einen größeren Zeitraum.
„Unsere Gesellschaft lebt nicht von Konsum und Tourismus, sondern von lebendigen Familien, die auch Zeit füreinander haben müssen“, sagte Schick. Für das kulturreiche Bayern seien die Bläser-, Gesangs-, Trachten- und alle kirchlichen Vereine unabdingbar. „Sie brauchen den freien Abend, um ihr Vereinsleben zu pflegen.“
Zudem befürchtet der Erzbischof, dass die Lockerung der Ladenschlusszeiten an Werktagen nur ein erster Schritt wäre, dem auch der Schutz von Sonn- und Feiertagen zum Opfer fallen würde. „Das dürfen wir als Kirche nicht zulassen“, sagte er.