Landmarke in der Klosterlandschaft St. Michael

Ottobrunnen mit Landmarke

Spaziergänger in der Klosterlandschaft St. Michael dürften sich seit wenigen Tagen über einen 4,80 x 4,80 Meter großes Sandsteinpodest wundern, das am Ottobrunnen platziert ist. Es handelt sich dabei um eine so genannte Landmarke, die im Zuge eines Landschaftskonzeptes, das die Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH für die gesamte Klosterlandschaft St. Michael in Auftrag gegeben hat, entstanden ist. Erstellt hat dieses Konzept der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum der TU München im Rahmen des Projektes „Klosterlandschaft St. Michael – Gegenwart und Zukunft“. Es ist eine Teilleistung zum Forschungsprojekt „Klosterlandschaft St. Michael“, das in Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege der Otto-Friedrich-Universität Bamberg betrieben wird und anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Abtei ins Leben gerufen wurde. Das Forschungsprojekt widmet sich dem Landschaftsraum der ehemaligen Ländereien westlich der Benediktinerabtei in Bamberg. Um die Verbindung von Kloster und Landschaft lesbar zu machen, wurde jetzt ein podestartiger Landschaftssockel aus „Seeberger 5 Naturstein“ mit Blickbezug zu den Türmen von St. Michael am Ottobrunnen aufgestellt, das Material bildet die Analogie zum Kloster, dessen maßgebende Gebäudeteile aus gleichem Material bestehen. Der Landschaftssockel ist eine zusammengesetzte, aber monolithisch wirkende Steinskulptur, die als Aussichtsplattform, Treffpunkt, Sitzplatz oder aber auch Bühne genutzt werden kann und somit einer öffentlichen Freinutzung in der Klosterlandschaft dient. Einen ersten großen Einsatz dürfte die Landmarke beim diesjährigen Ottobrunnenfest haben, das am Sonntag, den 23.9. von 14.30 bis 18 Uhr stattfindet.

Welche Rolle die Klosterlandschaft in der Vergangenheit gespielt hat und welche Funktion sie in der Gegenwart inne hat, das zeigt die Ausstellung „Klosterlandschaft St. Michael – Geschichte und Gegenwart“, die in der Orangerie von St. Michael noch bis zum 7. Oktober stattfindet. Sie stellt auf großen Landschaftsportraits die historische Nutzung der Klosterlandschaft der heutigen gegenüber. Die Besucher der Ausstellung werden auf eine Entdeckungsreise eingeladen, denn vieles was alltäglich erscheint, gehörte auch schon zum Alltag der Benediktinermönche. Obwohl Bamberg stark gewachsen ist, markiert der Freiraum der Klosterlandschaft bis heute die authentische mittelalterliche Stadtgrenze Bambergs.

Wer sich intensiv mit dem Forschungsprojekt zur Klosterlandschaft beschäftigen möchte: An der Kasse am Weinberg ist die Broschüre „Klosterlandschaft St. Michael – Gegenwart und Zukunft“ für 9 Euro erhältlich.