Nicht öffentliches „PublicViewing“: Die Mauer bröckelt

Redaktion

Unser Bericht „Bamberg übt den Mauerbau“ schlug doch hohe Wellen bei unseren Lesern, sodass wir einige Fragen an die Pressestelle der Stadt Bamberg richteten. Wir hofften damit etwas mehr Licht hinter die Absperrung zu bringen.

Hier unsere Fragen:

  1. Wer ist Veranstalter des PublicViewing, sowohl Fußball als auch Basketball?
  2. Das Ordnungsamt hat eine Genehmigung erteilt. Mit welchen Auflagen?
  3. Wie lautet das Sicherheitskonzept?
  4. Welche Kosten entstehen dem Veranstalter?
  5. Geschieht dies in Absprache mit den Anwohnern und den anliegenden Geschäftsleuten?

Zum Sicherheitskonzept und zu eventuellen Auflagen wurden Polizei und Feuerwehr befragt, das lässt hoffen, dass z. B. bei einer Massenpanik keine Katastrophe entsteht. Wenn wir die Antwort auf unsere 4. Frage richtig interpretieren, dann erhielten die Veranstalter den Maxplatz für einen Betrag „in angemessener (dreistelliger) Höhe“, also maximal 999 Euro für alle EM-Veranstaltungen und dem Basketball-Endspiel.

Veranstalter des nicht öffentlichen PublicViewing ist der Stadtmarketing Verein und die Bamberger Rundfunk GmbH & Co. Studiobetriebs KG in der Gutenbergstraße. Die Bamberger Rundfunk GmbH gehört zur Hälfte der Neuen Welle „Antenne Bamberg“ und zur Hälfte der Mediengruppe Oberfranken. Sämtliche Bamberger Radiosender (Radio Galaxy und Radio Bamberg) und eventworks sowie die Printmedien sind hierin vereint. Dies erklärt, dass nur bei uns darüber zu lesen war. Von den anderen Bamberger Medien ist dies nicht zu erwarten, da sie alle zu den Veranstaltern gehören.

Sehr irritierend erscheint aber der Umgang der Stadt Bamberg mit den Bedürfnissen der Anwohner. Nicht die Stadt Bamberg oder eine sonstige neutrale und hoheitliche Stelle hat eine Befragung bzw. eine Information mittels Flugblatt (mit der Bitte um Rückantwort) durchgeführt, sondern der Veranstalter selbst. Es ist in diesem Fall nicht zu erwarten, dass negative Stimmen zum Vorhaben weiter gegeben werden.

Immerhin darf man zukünftig wieder am Maxplatz vorbeispazieren, außer es erfolgt eben eine neue Absperrung. Und wenn dann der Platz immer noch nicht reicht, erklärt man kurzerhand das Rathaus zur Fanmeile. Da es heute aber regnet, ist nicht mit großem Ansturm zu rechnen.

3 Gedanken zu „Nicht öffentliches „PublicViewing“: Die Mauer bröckelt

  1. Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihre kritische Berichterstattung!

    Mein Mann und ich haben nach der Komplettabsperrung des Maxplatzes am vergangenen Wochenende ebenfalls einen Beschwerdebrief ans Ordnungsamt sowie an Oberbürgermeister Starke und Bürgermeister Hipelius geschrieben.
    Dass nun am Mittwoch die Absperrung verschoben wurde und der ungehinderte Durchgang von der Hauptwachstraße auf den Grünen Markt wieder möglich war, sehen wir als ersten Erfolg der vereinten Bemühungen von Anwohnern und kritischen Medien wie der Bamberger Onlinezeitung.

  2. von dem neuen“ pauschalem Desinteresse“ des FT´s gegenüber dem realen Bamberger Leben können wir als Bürgerverein auch ein Liedchen singen….:) Was mich besonders entsetzt ist dies, alles im Verhältnis mit den teuren Auflagen gesehen, die wir für die Sandkerwa erfüllen müssen, so intransparent genehmigt wird. Ich bin ja immerhin im Stadtrat und wurde darüber bisher nicht informiert. Da frage ich doch in der nächsten aktuellen Stunde….:) Leider schätze ich die aktuelle Stimmung im Stadtrat eher als genervt ein. Ich denke die Meisten lassen sich von dem „Wettbewerbsgedanken“ leiten und sehen dies als „Wirtschaftsförderung“… Das erklärt auch, warum derzeit der Wiesentbote und der Nordbayerische Kurier mehr kritische „Insider“ Berichte veröffentlichen als INfranken und das radio… Ich werde den Link schnell weiterleiten:) Danke

  3. Diese Hintergründe erklären die Jubelmeldungen und warum Kritiken an solchen Events nie zu lesen sind bzw. waren

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