GottesGarten der Religionen – das Paradies berühren

GottesGarten. Foto: Bernhard Kümmelmann

Gemeinsamer Auftritt der drei monotheistischen Weltreligionen bei der Landesgartenschau 2012 in Bamberg

Erstmals in der Geschichte der Landesgartenschauen präsentieren sich die drei großen monotheistischen Weltreligionen gemeinsam. Christen, Juden und Muslime wollen mit dem „GottesGarten“ auf der Landesgartenschau in Bamberg ein Zeichen setzen für das Miteinander und für gemeinsame Werte und Anliegen. Die Israelitische Kultusgemeinde,  der Türkisch-Islamische Kulturverein, das Evangelisch-Lutherische Dekanat Bamberg und die Erzdiözese Bamberg treten ein für die Achtung des Andersgläubigen und den Respekt vor den Unterschieden im Glauben an den einen Gott.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 26. April ist gegen 11.00 Uhr die Eröffnung des Gottesgartens der Religionen mit Ministerpräsident Horst Seehofer geplant. Diese Feier wird geleitet von Erzbischof Ludwig Schick, der evangelischen Regionalbischöfin Dorothea Greiner, Rabbinerin Antje Yael Deusel sowie dem muslimischen Religionsattaché Cafer Acar. Musikalisch umrahmt wird dieser Gottesdienst von Bläsern des evangelischen Dekanats Bamberg.

Wenige Stunden später, um 16.30 Uhr, laden die drei monotheistischen Weltreligionen zur multireligiösen Feier auf der Hauptbühne ein. Geistliche von Christentum, Judentum und Islam stehen gemeinsam diesem Gottesdienst vor. Im Rahmen dieser Feier werden auch die jeweils wichtigsten Gebete gesprochen, das Sch’ma Israel“  der Juden, für die Christen das „Vater unser“ und für die Muslime die „Sure 1 des Korans“. Die Domband wird diesen Gottesdienst musikalisch gestalten.

Der Name „GottesGarten“ enthält einen Anklang an den Gottesgarten am Obermain, verweist aber vor allem auf die gemeinsame Vorstellung von einem Paradies („Garten Eden“, Garten Gottes) als ´Ort` des von Gott erlösten Menschen. Jede Woche steht im „GottesGarten“ unter einem besonderen Motto.

In allen drei Religionen spielt die Gastfreundschaft eine große Rolle. Die Besucher der Landesgartenschau sind eingeladen, den reichen und vielfältigen geistigen und geistlichen Schatz der drei Religionen zu erspüren und einen Impuls für das eigene Leben mitzunehmen. Ein umfangreiches Programm bietet Tag für Tag die Möglichkeit, aus verschiedenen Perspektiven etwas über Juden, Christen und Muslime zu erfahren.

In Bamberg ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass die drei großen monotheistischen Weltreligionen kooperieren. Bereits seit 2007 sitzen sie miteinander im „Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus“ am Tisch.

Zentrum des „GottesGarten“ ist ein großes Zelt der Begegnung, das etwa 60 Personen Platz bietet. Dieses Zelt ist wie eine dreiblättrige Blütenknospe gestaltet. Jedes Blütenblatt ist einer Religion zugeordnet und mit einem Motiv der jeweiligen Religion bedruckt. Die Schale des Judentums zeigt in hebräischer Handschrift auf dunkelblauem Grund den Anfang der Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis. „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde…“. Die Schale der Christen gibt auf violettem Hintergrund einen Auszug aus der „Bamberger Apokalypse“ wieder, einer mittelalterlichen Handschrift der Offenbarung des Johannes in lateinischer Sprache. Für den Islam steht ein in arabischer Kalligraphie geschriebener Satz des Propheten Mohammed: „Allah ist schön und liebt das Schöne.“ Alle drei Aufschriften stellen damit einen Bezug zur Schöpfung her.

Neben dem Zelt der Begegnung gibt es auch einen Ort der Stille und der Meditation mit einer Gebets-Stele. Auf den drei Seiten dieser Stele steht das wichtigste Gebet der jeweiligen Religion in seiner Originalsprache und in einer deutschen Übersetzung. Für die Juden ist dies das „Sch’ma Israel“, für die Christen das „Vater unser“ und für die Muslime die „Sure 1 des Korans“.

Während der Landesgartenschau stehen im „GottesGarten“ zu den Öffnungszeiten immer Ansprechpartner für Anliegen, Fragen und Gespräche zur Verfügung.

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