Brünnhilde twittert, Siegfried rennt

Leere Klischees, platte Parodie und anbiedernder Zeitgeist: Georg Schmiedleitners Inszenierung der „Götterdämmerung“ am Staatstheater Nürnberg

Monika Beer
Vincent Wolfsteiner als Siegfried in „Götterdämmerung“ Foto: Ludwig Olah

Vincent Wolfsteiner als Siegfried in „Götterdämmerung“ Foto: Ludwig Olah

Ach, das Regietheater! Wer da nicht zwanghaft aktualisiert, dekonstruiert und auf den Kopf stellt, zählt schnell zu den Altvorderen – und wer möchte das schon? Weiterlesen

Alpträume im Irrenhaus

Am Theater Hof kann man erleben, wie wirkungsmächtig Alban Bergs „Wozzeck“ selbst bei einem abwegigen Regiekonzept ist.

Von Monika Beer
Birger Radde als Wozzeck und Mathias Frey als Andres Foto: SFF Fotodesign Hof

Birger Radde als Wozzeck und Mathias Frey als Andres Foto: SFF Fotodesign Hof

Egal ob gesellschaftlicher Underdog oder nicht: Heute weiß fast jeder, wie prekäre Arbeitsverhältnisse aussehen und wie schnell einer in den Wahnsinn getrieben werden kann. Weiterlesen

Endlich staatstragend?

Mit ihrer „Tristan“-Neuinszenierung versucht Katharina Wagner, es möglichst allen recht zu machen.

von Monika Beer
Tristan 2015 - Bayreuther Festspiele 2015 TRISTAN UND ISOLDE Musikalische Leitung: Christian Thielemann | Inszenierung: Katharina Wagner | Bühne: Frank Philipp Schlößmann, Matthias Lippert | Kostüm: Thomas Kaiser 3. Aufzug: Evelyn Herlitzius (Isolde), Stephen Gould (Tristan), Christa Mayer (Brangäne) © Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath

Szenenbild der „Tristan“-Inszenierung der Bayreuther Festspiele: 3. Aufzug: Evelyn Herlitzius (Isolde), Stephen Gould (Tristan), Christa Mayer (Brangäne). Foto: Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath

Wer über „Wandel und Wechsel“ in Bayreuth nachdenkt, zitiert damit nicht nur Göttervater Wotan aus Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. Sondern landet beinahe zwangsläufig bei Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1886–1957), Weiterlesen

„Zauberflöten“-Glück im Doppelpack

In zwei Premieren mit alternierenden Besetzungen präsentiert sich die Sommeroper Bamberg als ein unverzichtbares Nachwuchsprojekt.

Monika Beer
Ludwig Obst als Papageno. Foto: Gerhard Schlötzer

Ludwig Obst als Papageno. Foto: Gerhard Schlötzer

Dass die Sommeroper auf Anhieb ein Glücksfall für Bamberg war, als der vielseitige Musiker Till Fabian Weser sie vor zehn Jahren aus der Taufe hob, liegt auf der Hand. Weiterlesen

Liebesleid mit Komödienstadel

Die Studiobühne Bayreuth führt zur Festspielzeit bei Steingraeber Uwe Hoppes neue Wagner-Adaption „Tristan oder Isolde?“ auf.

Monika Beer
Szenenbild mit dem kompletten Ensemble. Foto: Regina Fettköther

Szenenbild mit dem kompletten Ensemble. Foto: Regina Fettköther

Eine Alternative zu Wagner bei den Festspielen? Gibt es in Bayreuth immerhin schon seit 33 Jahren. Weiterlesen

Ein toller Mozartoperntag

Mariame Clément, Peter Tillich und dem gesamten Ensemble gelingt in Nürnberg eine mitreißende „Hochzeit des Figaro“.

Monika Beer
In den lebenden Bildern zu Beginn der Nürnberger „Figaro“-Inszenierung zieht der Titelheld (Nicolai Karnolsky) grimmig mit einer mächtigen Büchse durchs Schloss. Kein Wunder, denn schließlich will der Graf vor Figaros Hochzeit schnell noch die Braut entjungfern. Foto: Ludwig Olah

In den lebenden Bildern zu Beginn der Nürnberger „Figaro“-Inszenierung zieht der Titelheld (Nicolai Karnolsky) grimmig mit einer mächtigen Büchse durchs Schloss. Kein Wunder, denn schließlich will der Graf vor Figaros Hochzeit schnell noch die Braut entjungfern. Foto: Ludwig Olah

Was haben Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“, Brechts episches Theater und der „Dogville“-Film von Lars von Trier miteinander zu tun? Überraschenderweise eine ganze Menge. Weiterlesen

Nur musikalisch ein Genuss

„Arabella“ von Richard Strauss bei den Münchner Opernfestspielen

Von Monika Beer
Madryka (Thomas J. Mayer) macht sich auf dem Fiakerball frustriert über die Fiakermilli (Eir Inderhaug) her. Im Hintergrund auf der Treppe geht’s in Zeitlupe rund. Foto: Wilfried Hösl

Mandryka (Thomas J. Mayer) macht sich auf dem Fiakerball frustriert über die Fiakermilli (Eir Inderhaug) her. Im Hintergrund auf der Treppe geht’s in Zeitlupe rund. Foto: Wilfried Hösl

Die Frage, was ein Regisseur sich bei seinem Konzept gedacht hat, wird heutzutage leider gerne im Programmheft beantwortet – und nicht auf der Bühne. Weiterlesen

Subtile Traum- und Parallelwelten

Die Münchner Opernfestspiele wurden mit Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“ eröffnet.

Von Monika Beer
Lauter verlorene Seelen: von links Markus Eiche als Golaud, Elena Tsallagova als Mélisande und Elliott Madore als Pelléas in der Münchner Neuinszenierung von Claude Debussys einziger Oper „Pelléas et Mélisande“. Foto: © Wilfried Hösl

Lauter verlorene Seelen: von links Markus Eiche als Golaud, Elena Tsallagova als Mélisande und Elliott Madore als Pelléas in der Münchner Neuinszenierung von Claude Debussys einziger Oper „Pelléas et Mélisande“. Foto: © Wilfried Hösl

Merkwürdig. Warum kamen mir in der Münchner Neuinszenierung von Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“ immer wieder zwei frühere Bayreuth-Produktionen in den Sinn? Weiterlesen

Viel Haute Couture beim „Maskenball“

Ein franko-belgisches Team hat in Nürnberg Verdis Oper „Un ballo in maschera“ herausgebracht. Die Inszenierung enttäuscht trotz opulenter Kostüme.

Monika Beer
Musikdramatisch nicht immer zwingend, aber ein Augenschmaus: die Haute-Couture-Kostüme von Christian Lacroix zur Nürnberger "Maskenball"-Inszenierung. Foto: Staatstheater Nürnberg

Musikdramatisch nicht immer zwingend, aber ein Augenschmaus: die Haute-Couture-Kostüme von Christian Lacroix zur Nürnberger „Maskenball“-Inszenierung. Foto: Staatstheater Nürnberg

„Fasolt und Fafner in einem“, kommentierte trocken ein Premierenbesucher. Und meinte damit den Auftritt der Wahrsagerin Ulrica im zweiten Bild des ersten Akts von Giuseppe Verdis Oper „Un ballo in maschera“ („Ein Maskenball“). Weiterlesen

Verfangen im Maschendrahtzaun

In Stephan Suschkes „Fidelio“-Inszenierung am Mainfrankentheater überzeugt nur das stimmige Bühnenbild

Von Monika Beer
Sieht dramatischer aus, als es in der Theaterwirklichkeit ist: Szene aus der Würzburger „Fidelio“-Inszenierung mit (von links) Hans-Georg Priese als Florestan, Bryan Boyce als Pizarro und Karen Leiber als Leonore. Foto: Falk von Traubenberg

Sieht dramatischer aus, als es in der Theaterwirklichkeit ist: Szene aus der Würzburger „Fidelio“-Inszenierung mit (von links) Hans-Georg Priese als Florestan, Bryan Boyce als Pizarro und Karen Leiber als Leonore. Foto: Falk von Traubenberg

Was passiert, wenn man ein Pferd von hinten aufzäumt? Es läuft in die falsche Richtung. Genau das ist jetzt in Würzburg zu erleben, wo Stephan Suschke Ludwig van Beethovens „Fidelio“ von seinem allzu positiven Schluss befreien wollte und darüber vergaß, was diese Oper sonst noch zu erzählen hätte – Weiterlesen