Für Bamberg eine Nummer zu groß?

Bamberger Allianz (BA)

Mit viel Skepsis, eher ablehnend, steht die Stadtratsfraktion der Bamberger Allianz (BA) den Plänen für den Bau einer neuen Multifunktions-Arena in Bamberg gegenüber. Die Halle soll 10.000 Besucher aufnehmen können und mindestens 55 Millionen Euro kosten. „Dazu stellen sich eine Menge Fragen“, meint BA-Fraktionssprecher Dieter Weinsheimer, „und viele davon sind noch nicht ’mal ansatzweise beantwortet“.

Aus sportlich-wirtschaftlicher Sicht klinge die Idee gut: Brose-Bamberg-Chef Michael Stoschek und Oberbürgermeister Andreas Starke wollen in Bamberg einen „Hotspot“ für Unterhaltungsangebote in der Metropolregion Nürnberg einrichten. Das Basketballangebot von Brose Bamberg soll dafür den Kern bilden. In der BA-Fraktion sieht man das kritisch. Schon deshalb, weil sich die Anfangsbehauptungen zerschlagen haben, dass die Stadt Bamberg keine finanziellen Lasten zu tragen habe. Mittlerweile wisse man zwar, dass die Stadt doch einen „überschaubaren Kostenbeitrag“ (OB Starke) tragen müsse, „aber wir wissen nicht einmal ansatzweise wieviel das sein wird“, sagt BA-Stadträtin Ursula Redler dazu. Auch wenn ein privater Investor den Hallenbau finanzieren würde, wird die Stadt verschiedene Verpflichtungen übernehmen müssen. Eine Multifunktions-Halle für 10.000 Personen wird zudem jede Woche mehrere Veranstaltungen anbieten müssen, um einigermaßen wirtschaftlich zu sein. „Man muss sich fragen, ob eine solche Halle für Bamberg nicht tatsächlich eine Nummer zu groß ist“, meint Redler.

Der Oberbürgermeister habe sich zwar schon zum „Projektkoordinator“ ausrufen lassen, merkt Michael Bosch an, aber außer zwei angeblich nicht geeigneten Standorten in Bamberg, werde der angeblich dritte infrage kommende nicht genannt. Von dem ausgewählten Standort hänge aber viel ab: „Da stellen sich Infrastrukturfragen, die besonders für die Bamberger von Bedeutung sind“, betont Bosch. Auch der Plan, die existierende Arena an der Forchheimer Straße abzureißen und auf dem Grund Wohnungen zu bauen, „ist sehr fragwürdig“, meint Hans-Jürgen Eichfelder. Die „verzwickte Eigentumslage“ mit dem Kaufland-Einkaufscenter würde den Wohnungsbau entweder sehr teuer oder unmöglich machen. Anderseits müssten für die im Stadtbesitz befindliche Arena jetzt schon langfristige Zins- und Tilgungsraten geleistet werden, die wohl auch bleiben werden.

Die mögliche Namensänderung von „brose bamberg“ in „brose metros“ sei aus Sicht der Fraktion ein Thema, bei dem die Anhänger von „Freak City“ gefragt werden sollten.

 

Ein Gedanke zu „Für Bamberg eine Nummer zu groß?

  1. Man kann doch nicht generell in Ablehnung gehen, ohne die Personen der Bamberger Stadtführung auch abzulehnen.
    Wenn jeder Vorschlag schon kritisiert wird, jede Entscheidung in eine Ablehnung geht, dann lähmt sich das Gemeinwohl und führt die gewählten Entscheidungsträger gleichzeitig ad absurdum.
    Ich habe da schon Vertrauen in unseren OB Starke solch eine Planung geeignet zu hinterfragen.

Kommentare sind geschlossen.