Narrentreiben

Ich dachte mir, ich könnte schreiben
vom Fasching und dem Narrentreiben.
Damit es nicht nur frei erfunden
war ich zuerst die Sach’ erkunden –
gekleidet als die weiße Frau,
beim Faschingsball – Alaaf, Helau.
Da stand ein Cowboy, der weinselig
milde lächelnd, leider dämlich,
und mit den Augen tief versunken
in das, was Mieder hoch gebunden.
Die Maid, mit diesem Dekolleté,
gekleidet war als Zauberfee.
Ich sah ’ne Geisha Fächer fächeln.
Neben ihr, den Herren hecheln,
als Tanzmariechen hob das Bein.
Ein and’rer hielt sich fest am Wein.
Ein Büttenredner machte Verse
zu Politik und Kontroverse …
An dieser Stelle muss ich passen.
Ich bog mich immer noch vor Lachen
über seinen letzten Witz.
Die neben mir, die fiel vom Sitz.
Der Abend ging mit Tanzen weiter.
Lustig war’s, ja wirklich heiter.
Dann legt’ ich eine Pause ein.
Ging in die Bar. Trank Gin, trankt Wein.
Am Tresen hing, steh’n konnt’ er nicht
ein Narr, geschminkt als Bösewicht.
Sein schwarzer Mafiosihut,
hat mir gefall’n, der stand ihm gut.
Beim Kehraus lag er dann zertreten
am Boden neben ehrenwertem
Stadtrat, Namen nenn ich nicht!
Ich sag nur so viel: der war dicht.
Jetzt hab ich alles aufgeschrieben,
Wie bunt’s die Narren wieder trieben.
Ich hatte Spaß an meinen Reimen
den wünsch ich jetzt den Groß und Kleinen.
Und nächste Woche, ganz bestimmt,
hier wieder ein paar Verse sind.

Cornelia Stößel, 2017