Neulich am Hainbad fiel mir ein: Es weiß ein Esel immer einen anderen zu schätzen (Meister Eckhart)

Frida

 Der Esel

Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei.

Esel 1

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhasste Redensarten machen,
Womit man denn bezwecken wollte,
Dass sich der Esel ärgern sollte.
Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.

von Wilhelm Busch

 

SAMSUNG CAMERA PICTURES

Eselin mit spanischen Archäologinnen vorm Hainbad

 

Mein Esel

Ich bat um Stärke, um ihn perfekt zu erziehen.
Ich wurde schwach und verwöhnte ihn mit Möhren und Leckerlis.
Ich wollte einen Esel, der folgsam war, so dass ich stolz sein könnte.
Ich bekam einen Dickkopf, der mich überall blamierte.
Ich wollte Gehorsam, um überlegen zu sein, ich bekam einen Clown, der mich zum Lachen brachte.
Ich hoffte auf einen Begleiter gegen meine Einsamkeit, ich bekam den besten Freund, der mir all seine Liebe gab.
Ich bekam nichts, was ich wollte, aber alles was ich brauchte. Meinen Esel.

Unbekannt

 

SAMSUNG CAMERA PICTURES

Der Esel und sein Herr waren auf der Durchreise von Kiel an den Bodensee, harrten am Hainbad, weil sie am Campingplatz in Bug keinen Einlass fanden (was ihnen bislang noch nie passierte …)

Ein Gedanke zu „Neulich am Hainbad fiel mir ein: Es weiß ein Esel immer einen anderen zu schätzen (Meister Eckhart)

  1. „Platero“, schrieb 1914, beziehungsweise, in der vollständigen Version von „Platero y yo“, 1917, der spätere Literaturnobelpreisträger Juan Ramón Jiménez, „mein silbergrauer Esel, ist klein, haarig, weich, so sanft fühlt er sich an, daß man sagen möchte, er sei ganz aus Watte und habe keine Knochen. Nur die Jettspiegel seiner Augen sind hart, wie zwei Skarabäen aus schwarzem Kristall. Wenn ich ihn freilasse, geht er auf die Wiese, und mit seinem laulichen Maul liebkost er, sie kaum berührend, die kleinen rosa, blauen und gelben Blumen.“ (ins Deutsche gebracht von Doris Deinhard, Insel, 1977)

Kommentare sind geschlossen.