Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger regt Stärkung der Sozialplanung bei der Entwicklung von Baugebieten an

Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger

Die Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger Bambergs (A.R.G.E.) will, dass sozialplanerische Gesichtspunkte bei der Entwicklung der Quartiere „Glaskontor“, Megalith und dem Konversionsgelände einen größeren Einfluss haben.

„Sozialplanung ist wichtig, weil sie in der Beplanung von Wohngebieten Gesichtspunkte benennt, die klassische Planung meist nicht wirklich ernst nimmt“, begründet Wolfgang Budde, Vorsitzender der A.R.G.E., den Antrag. Wichtige Gesichtspunkte sind nach Überzeugung der A.R.G.E. nicht nur die Schaffung ausreichend großer, bezahlbarer und barrierefreier Wohnungen, sondern auch die Schaffung von Treffpunkten für Kinder, Jugendliche, Familien und Mehrgenerationentreffpunkte. Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft sind, so die A.R.G.E., in den jeweiligen Quartieren auch Dienstleistungszentren erforderlich, die die Lebensmittel-, aber auch die pflegerische Versorgung insbesondere älterer oder immobiler Bürgerinnen und Bürgern sicherstellen.

In der Berücksichtigung der sozialen Gesichtspunkte sieht die A.R.G.E. Lücken. „Wir machen das daran fest, dass etwa in den Konversionsgremien zwar externe Experten für Verkehr-, Umwelt- und Wohnungswirtschaft die Stadt beraten, Experten für Sozialplanung aber fehlen. Und das hat, so die A.R.G.E., Folgen. “In den Gremien der Stadt, und das gilt nicht nur für Planungsprozesse für das Konversionsgelände, werden wohnungswirtschaftliche und verkehrstechnische Fragen diskutiert. Aspekte der sozialen Infrastruktur bleiben außen vor. Sie sind für Investoren möglicherweise drittrangig“, so Budde.

Im nächsten Seniorenbeirat wird die A.R.G.E. einen Antrag vorlegen, der die Stärkung der Sozialplanung in den Gremien der Stadtplanung zum Ziel hat. Über den Seniorenbeirat soll der Stadtrat gebeten werden, sich mehr mit dieser Thematik zu beschäftigen.

4 Gedanken zu „Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger regt Stärkung der Sozialplanung bei der Entwicklung von Baugebieten an

  1. An Lothar Mergner: „Randale: heftiger und lautstarker Protest; Krawall, Rabatz; 2. Ausschreitung“ – soviel ist im Duden nachzulesen. Wie ein Rad fahrender Mensch nur durchs Radfahren zum Randalierer werden kann – und anderen gar „das Leben zur Hölle“ machten kann – entzieht sich meiner Vorstellungskraft, erinnert aber ein wenig an Sartre…

    Und zu den „Falschparkern auf Bürgersteigen“ empfehle ich eine ganze Reihe von Bilderstrecken der Bamberger Onlinezeitung, die zeigen, wieso Radfahrer manchmal genötigt sind, auf Gehwege oder Fahrbahnen auszuweichen: z.B. hier: https://www.bamberger-onlinezeitung.de/2013/04/24/autos-auf-bamberger-radwegen-total-blockade-auf-der-westseite-der-langen-strase/ (siehe dort auch die weiteren Verlinkungen!)

  2. Es mag sein, daß in den Gremien der Stadt verkehrstechnische Fragen erörtert werden. Verkehrssoziale hingegen bleiben außen vor.

    Denn nach wir gilt in der Bamberger Bauleitplanung der schon lange überkommene Grundsatz, daß vorrangig die angeblichen Bedürfnisse des motorisierten Verkehrs abgedeckt werden müssen. Es spielt keine Rolle, ob die Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel gut ist, ob wichtige Ziele (Einkauf, medizinische Versorgung, …) und Verknüpfungspunkte (Bahnhof, …) in der Nähe liegen. Die Zahl der vorgeschriebenen Kfz-Stellplätze wird nicht reduziert. Auch die Kompensation durch attraktive Fahrradunterbringung in ausreichender Kapazität, andernorts längst üblich, wird nicht einmal ansatzweise angedacht. (Die kürzlich novellierte Stellplatzsatzung sieht für das Fahrrad nicht mehr vor, als angesichts der Vorgaben der Bayerischen Bauordnung soeben für die Genehmigungsfähigkeit erforderlich ist – von innovativen, gar zukunftsfähigen Ansätzen nicht der Hauch einer Spur.)

    Einen besonderen Höhepunkt erklomm die Stadt Bamberg bei der Beplanung des Glaskontorgeländes: Ursprünglich randständig geplante Stellplätze wurden doch wieder einzeln an die Häuser gelegt, obgleich das den Spiel- und Bewegungsraum der Kinder in Folge der Beeinträchtigung ihrer Sicherheit deutlich einschränkt, obgleich die Lärm- und Abgasbelastung ansteigt, obwohl (weil?) das die Bereitschaft, im Einzelfall über die Wahl des jeweils sinnvollsten Verkehrsmittels nachzudenken, erheblich vermindert.

    Als pauschale Begründung (Ausnahmen im konkreten Bedarfsfall wären ja möglich) mußte herhalten, den Fahrzeughaltern sei aus Sicherheits- und Komfortgründen kein wenige hundert Meter langer Fußweg zuzumuten. Für Bahn- und Busbenutzer sind solche Wege eine Selbstverständlichkeit – und Siedlungen wie am Ochsenanger und an der Tarvisstraße belegen, daß dies auch in Bamberg funktioniert und attraktiv erscheint. Das Schaefflergelände hingegen benutzt die angebliche Autofreiheit lediglich für irreführende Imagewerbung. Die zahlreichen Autostellplätze sind lediglich gut im Inneren versteckt.

    • sie leiden sichtlich unter der Immunschwäche „Tunnelblick“

      hier war von Verkehr gar nicht mal die Rede, sondern von wesentlich wichtigeren Themen für uns. Aber in ihrem Kopf dreht sich die ganze Welt nur um ihr Fahrrad.

      Mich und viele andere Zeitgenossen sind die rücksichtslosen Radler mehr als ein Dorn im Auge. Diese Randalierer und Falschparker auf Bürgersteigen machen uns das Leben mehr und mehr zur Hölle. Und ihr besserwisserischer Senf in unserem Thema interessiert noch weniger.

      • Ich denke, den „Tunnelblick“ kann ich guten Gewissens zurückreichen. Denn hätten Sie den nicht, hätten Sie vermutlich die Texte nicht nur besser gelesen, sondern möglicherweise auch Teile verstanden.

        So schreibt die A.R.G.E. ausdrücklich: „“In den Gremien der Stadt … werden wohnungswirtschaftliche und verkehrstechnische Fragen diskutiert. Aspekte der sozialen Infrastruktur bleiben außen vor.“ Daß von Verkehr keine Rede war, trifft somit nicht zu.

        Zur sozialen Infrastruktur zählt zweifelsohne die Frage, ob größere Freiräume dem ungefährdeten Aufenthalt der Kinder zur Verfügung stehen oder für sie auf Grund des sie gefährdenden Autoverkehrs quasi zur „no-go-area“ werden. Das hatte beispielsweise der Familienbeirat in seiner Stellungnahme thematisiert.

        Mir fehlt irgendwie die tiefere Einsicht, inwieweit die meinerseits erwähnte „Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel“ und der Gesichtspunkt, ob „wichtige Ziele (Einkauf, medizinische Versorgung, …) und Verknüpfungspunkte (Bahnhof, …) in der Nähe liegen“, belegen, daß sich in meinem Kopf die ganze Welt nur (!) um mein Fahrrad dreht.

        Es wird wohl so sein, daß komplexe Denkansätze manchen Zeitgenossen überfordern – und mangels geeigneter Argumente erfolgt dann ein wildes Polemisieren, das mit seiner Pauschalierung an der Realität weit vorbei geht.

        Straßenzugweise zugeparkte Gehwege und jeder Blick auf die Unfallbilanzen sind durchaus geeignet, das Augenmerk auf die bedeutenderen Problemfelder auszurichten.

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