Breite Mehrheit im Stadtrat will Prüfung der Ostumfahrung light

Pressemitteilung der GAL

Messerschmitt-Papier von CSU, SPD, BuB und FDP geht mit Anträgen von BBB und GAL konform

Ostumfahrung TunnellösungIm Bamberger Stadtrat ist nun doch eine Mehrheit für die Prüfung der Güterzug-Ostumfahrung beim Bahnausbau gegeben. So jedenfalls die Einschätzung der Grün-Alternativen Stadtratsfraktion. GAL-Fraktionvorsitzende Ursula Sowa dazu: „Diese jüngste Entwicklung ist gut. Insofern hat die Kommunalwahl mit der Neubesetzung des Stadtrats Positives in Bewegung gebracht.“

Noch im Juli vor einem Jahr wurde diese Bahnausbau-Variante, die von der Bürgerinitiative „Bahnsinn“ in die Diskussion gebracht worden war, per Stadtratsbeschluss aus der Riege der weiter zu verfolgenden Trassenvarianten ausgeschlossen. Dies hat sich nun grundlegend geändert, wobei das von CSU- und SPD-Fraktion und den drei StadträtInnen von BuB und FDP Anfang Juli unterzeichnete „Messerschmitt-Papier“ eine wesentliche Rolle spielt. Dort wurde wörtlich festgelegt: „Die Vertragspartner sind sich einig darüber, dass zusätzliche Streckenführungsvarianten – wie zum Beispiel der sog. ‚Bahnsinn-Vorschlag’ – noch einmal überprüft werden sollen.“

Vor kurzem zog der Bamberger Bürgerblock nach und beantragte die Prüfung der auch „Ostumfahrung light“ genannten Trasse. Nun haben Peter Gack und Gertrud Leumer für die GAL einen entsprechenden Antrag eingereicht. Sie halten den Vorschlag für prüfenswert, weil die Trassenführung eingehaust und damit lärmschonend geplant ist, ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorsieht und direkt neben der Autobahn verlaufend den Flächenverbrauch minimiert.

„Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass die Messerschmitt-Vertragspartner ihre Vereinbarungen auch umsetzen“, sagt die GAL-Sprecherin im Umwelt- und Verkehrssenat, Gertrud Leumer, und begrüßt gleichzeitig, dass damit nun eine sehr breite Mehrheit im Stadtrat für die Prüfung der Ostumfahrung light dokumentiert ist.

Leumer macht aber deutlich, dass damit noch keine Entscheidung für oder gegen etwas getroffen wird: „Es geht lediglich um eine Prüfung der Vor- und Nachteile dieser Variante, wie sie genauso auch bei den anderen Varianten geprüft wurden.“

Bei der GAL geht man davon aus, dass die schwarz-rot-lila-gelben Vertragspartner nun entweder selbst einen entsprechenden Antrag einreichen oder den schon vorliegenden Anträgen von GAL und BBB zustimmen. Eine Prüfung mit entsprechenden Gutachten könnte dann bereits nach der Sommerpause in Auftrag gegeben werden.

8 Gedanken zu „Breite Mehrheit im Stadtrat will Prüfung der Ostumfahrung light

  1. Der Bahnsinn fordert so lange „objektive Prüfungen“ und „unabhängige Gutachten“, bis das Ergebnis dem entspricht, was diese Gruppe wirklich will: eine Ostumfahrung der Bahn – egal wie.
    Dabei gibt es Gutachten, Prüfungen Entscheidungs-Matrizes und Umfragen bereits zuhauf. Auch der Stadtrat hat sich mehrheitlich für den Ausbau im Bestand ausgesprochen – ebenso wie die Bahn.
    Der unsinnig-polemische Vorwurf von orga-bahnsinn gegen die „Umweltreaktionäre, denen Bäume wichtiger sind als der Schutz des Menschen, der Gärtner und der Lebensqualität in Einklag mit der Natur im Gesamten“ ist lächerlich. Auch die Naturfreunde möchten die Natur nicht um ihrer selbst willen erhalten, sondern für die Mitbürger und ihrer Nachkommen. Dass orga-bahnsinn „die Natur im Gesamten“ im Blick hat, darf stark bezweifelt werden. Es drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass hier die Interessen Einzelner lautstark gegen eine ausgewogene Entscheidungsfindung durchgesetzt werden sollen. Der schrille Tonfall von orga-bahnsinn gegen alle Andersdenkende bestätigt diesen Verdacht.

  2. Ich finde, die Kritik an der GAL geht zu weit, wenngleich auch ich die Ostumfahrung für verfehlt halte.

    Im Gegensatz zur AG Bahnsinn, die einmal gut begonnen hatte, inzwischen aber jeden Andersdenkenden polemisch heruntermacht, zeichnet sich die GAL durch betonte Sachlichkeit aus, indem sie die objektive Prüfung aller Möglichkeiten einfordert. Andere, darunter auch ich, sind – nach entsprechenden Überlegungen und selbstverständlich unter Gewichtung der Fakten – bereits zu einem Ergebnis gekommen. Aber Politiker, die offen dafür eintreten, nach Lösungen zu suchen, heben sich doch wohltuend von denen ab, die mit dem Allweisheitsanspruch antreten oder lediglich Lobbyinteressen bedienen.

    Statt also in die Schmollecke abzuwandern, wäre vonnöten, mit Sachargumenten für die favorisierte Lösung einzutreten – also (aus meiner Sicht) Bestandstrasse mit modernem Lärmschutz, wie er technisch längst einsatzreif wäre, aber durch formale Hindernisse und den Unwillen der Bahn ausgebremst ist.

    Weshalb der GAL jetzt vorgeworfen wird, sich nicht nur einem Thema (Naturschutz) zu widmen, sondern Sachverhalte abwägen zu wollen, entzieht sich meinem Verständnis.

    • Lieber oder liebes Huzni – was sie auch immer sein mögen.

      Wie passt denn Ihre Meinung und das Lob zusammen? Gut, sie mögen die AG Bahnsinn nicht – wahrscheinlich wissen Sie auch kaum etwas darüber. Sie verurteilen uns wegen polemischer Angriffe Anders denkender?

      Sorry – wir verurteilen nur Funktionäre und Stadträte, die vorsätzlich blind hinter falschen Parolen und Aussagen der Bahn hinter her hecheln. Und wir verurteilen vor allem verlogene Umweltreaktionäre, denen Bäume wichtiger sind als der Schutz des Menschen, der Gärtner und der Lebensqualität in Einklag mit der Natur im Gesamten.

      Sie loben die GAL? Aber Sie haben nocht immer nicht gemerkt, dass auch wir ausschließlich auf die objektive Prüfung ALLER Unterlagen und Varianten bestehen. Das war noch niemals anders. Wir wissen aber sehr wohl, dass noch niemand in dieser Stadt die Wahrheit über die beste Lösung kennen kann.

      Schon gar nicht eine Verwaltung oder diktatorische Ost- oder Unmweltvertreter, die am liebsten das zerstörende Lied der Bahn schon lauthals mitsingen würden. Beim VCD Deutschland sieht man die Bahn wesentlich kritischer als in Bamberg.

      • „Sie verurteilen uns wegen polemischer Angriffe Anders denkender?“

        „… wir verurteilen vor allem verlogene Umweltreaktionäre, denen Bäume wichtiger sind als der Schutz des Menschen …“

        „… diktatorische Ost- oder Unmweltvertreter, die am liebsten das zerstörende Lied der Bahn schon lauthals mitsingen würden …“

        … quod erat demonstrandum!

        • Wer lesen kann ist klar im Vorteil! ;-)

          Diesen Beweis haben wir schon zigfach geführt. Wer jedoch all diesen Märchen der Bahn blind glauben möchte oder es den Menschen als Heilsbringer, braucht sich über heftige Gegenwehr nicht wundern. Den Respekt haben einiger der Ost-Vertreter schon lange verloren. Nicht jedoch die Menschen, die ebenfalls das Recht auf die beste Lösung haben.

          Wir waren übrigens die ersten, die solche qualifizierten Prüfungen forderten. Zum Glück hat sich die GAL nicht vor den populistischen Karren der Ost-Vertreter spannen lassen.

          Die tatsächlich beste Lösung finden wir jedenfalls nicht, indem wir alles hinnehmen und glauben, was die Bahn uns und der Stadt so alles um die Ohren pfeffert!

          Wenn Ihnen unsere Aktion nicht gefällt, können Sie ja gerne versuchen, einen besseren Weg zu gehen. Auf jeden Fall ist die Prüfung nur durch den Zusammenhalt mit uns und durch verschiedene Fraktionen – nicht nur der GAL – überhaupt noch möglich.

          Ginge es nach anderen Gruppierungen hätten wir längst meterhohe Wände…

  3. Es ist schon erschreckend, wie sehr die GAL sich von ihren ursprünglichen Zielen entfernt. Mutiert sie nun von einer Naturschutz- zu einer Denkmalschutz-Partei?

  4. Ich, Jahrgang 1960, habe seitdem ich wahlberechtigt bin, grün gewählt – das werde ich nun nie wieder tun.

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