Redaktion
„Der Lieferant für Kunst und Kultur“ macht seinem Anspruch alle Ehre
Mit einem Verbreitungsgebiet von Schwabach über Würzburg, Hof und Selb bis nach Erfurt und Weimar in Thüringen und als Zentrum die Metropolregion Nürnberg widmet sich die aktuelle Ausgabe der ART. 5 | III erneut den über- und örtlichen Ereignissen. Im Fokus stehen wieder einmal die Besonderheiten zu Ausstellungen, Museumsneubauten, Personen und musikalischen Ereignissen. So wird die Eröffnung der denkmalgeschützten Blumenstraße-Villa als weiterer Ort des KunstKulturQuartiers in Nürnberg ergänzend und zukünftig zeitgenössische Kunst präsentierend ausführlich dargelegt, ein Blick nach Thurnau ins Töpfermuseum geworfen, die vier Dekaden des Bamberger Jazzclubs und das eine des L’Orchestra I Sedici ziehen an einem vorbei, Shakespeare raschelt im Blätterwald, ebenso wie Bruckner und Bach neben den neuen Stipendiaten der Villa Concordia, am roten Faden des Bamberger Dombergs wird weiter gesponnen, obendrein ein Porträt des Autors Rolf-Bernhard Essig skizziert, als Sahnehäubchen die Vorstellung Peter Stamms, der die Bamberger Poetikprofessur übernehmen wird. Man widmet sich der musikalischen Nachwuchspflege ebenso wie der Museumspädagogik. Populäres ist willkommen, wie Interviews mit Annett Louisan und Hermann van Veen.
Daneben werden Festivals und Konzertreihen kenntnisreich gestreift, wie die Criminale, die Rother Bluestage, das Mozartfest, die Konzerte in fränkischen Kirchen, das Pfingstfestival in Schloss Seehof, die Kurzfilmtage Schweinfurts und die Grenzland(!)filmtage in Selb und das Marimba Festiva in Bamberg. Altbewärtes mit aktuellen Glanzpunkten.
Mitten rein ins politische Getümmel um Kunst und Kultur
Und wie gewohnt scheuen die Macher und Autoren nicht davor zurück, sich ins politische Getümmel zu stürzen, wie die „Schlacht um die Wolfsschlucht und: Lauter bitte!! – Kesselhaus, Kunst, Kreativzentrum (und ein Klabautermann?)“. Mit Letzterem könnte sowohl (Kultur)Bürgermeister Werner Hipelius (CSU) als auch der Bamberger Finanz-Stiftungs-Immobilienchef Bertram Felix gemeint sein. Mit diesem Artikel erreicht die von den Ausstellungsmachern des Kesselhauses beklagte fehlende öffentliche, städtische und auch finanzielle Anerkennung Unterfranken, Thüringen und schließlich die Metropolregion Nürnberg. Dem Aufruf „Lauter, bitte!“ während der Sitzung des Kulturrsenats kam im übrigen Bertram Felix nach, indem er konzentriert, dafür leiser die Haushaltslage der Stadt Bamberg und die „Unmöglichkeit weitere freiwillige Leistungen zu erbringen“ formulierte.
Wer übrigens erhoffte, dass das Gezerre ums Kesselhaus in der dem Kultursenat am nächsten Tag folgenden Sitzung des Finanzsenats ein glückliches Ende haben würde – nach all den Versprechen – darf sich enttäuscht sehen. Bertram Felix wird erst Ende April berichten, bis dahin „können keine Entscheidungen über neue investive Maßnahmen getroffen werden“.
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