„Starkes Event-Management“ lässt die Korken knallen

Glosse von gaznet.de

Der Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters setzt wieder Maßstäbe.

gaznet.de empfiehlt: Engagieren Sie SEM für Ihre Großveranstaltung – innovativ, effektiv und unschlagbar billig!

Wollen Sie ein großes Fest organisieren, einen Empfang, eine Tagung oder sonst eine Großveranstaltung? Dann haben Sie nun in Bamberg eine neue Adresse, die alles für Sie in die Hand nimmt – effektiv und innovativ: das SEM „Starkes Event-Management“, Rathaus Maxplatz, Tel. 871000.

Im Angebot hat SEM beispielsweise einen Empfang für über 1000 Gäste – für den sagenhaften Gesamtpreis von nicht einmal 9.200 Euro, inklusive Häppchen, Getränke (natürlich Sekt), Gebärdendolmetscherin, Promi-Referent, Kinderbetreuung – und natürlich nur in gehobener Location.

Wenn Ihnen das unglaublich vorkommt, dann waren Sie ganz offensichtlich nicht Gast des Neujahrsempfangs der Stadt Bamberg, der bereits zum zweiten Mal von „Starkes Event-Management“ organisiert wurde und Geschichte geschrieben hat. 5000 Euro Sponsoring machte SEM von der Sozialstiftung und den Stadtwerken locker – da kam natürlich die Verquickung gelegen, dass der SEM-Chef zugleich auch der dieser beiden städtischen Tochterunternehmen ist. Und der Rest ging auf Kosten der Konzert- und Kongresshalle (auch da gilt praktischerweise Chef = Chef).

Aber auch sonst war die Veranstaltung dieses Empfangs für exakt 9.184,33 Euro beispiellose Premium-Leistung und nur den frappierenden und unverwechselbaren Strategien der SEM zu verdanken – die selbstverständlich ein Geschäftsgeheimnis sind.
Gemunkelt wird über die Praktiken natürlich schon …

Es heißt, dass mit geheimen Bibelsprüchen Wasser zu Sekt verwandelt wurde. Eine SEM-patentierte „Beam me up, Andi“ genannte Technik soll für die kostengünstige Translokation des Brüsseler EU-Umwelt-Kommissars Klaus Töpfer als Referent gesorgt haben, dessen Honorar mit schwarzen Koffern in Lichtenstein in Verbindung gebracht wird. Das Catering mit Party-Häppchen soll über einen rumänischen Lebensmittelversand namens „Horse toasties“ preiswertest organisiert worden sein. Gebärdendolmetschen und Kinderbetreuung übernahmen dem Vernehmen nach billige Leiharbeitskräfte aus Osteuropa. Und tausende von Einladungskarten wurden ehrenamtlich vom OB-Fanclub erstellt und anschließend per Brieftauben verschickt. Noch vollkommen rätselhaft ist hingegen die Anmietung des Hegelsaals bzw. dessen Verrechnung nach offiziell übliche Bedingungen. Es wird vermutet, dass SEM zur Kostenreduktion über einen heimlichen Komma-Verschiebungs-Modus verfügt, ein Null-Tilgungs-Programm anwendet, bei Vertragsvereinbarungen die „Pappenstiel“-Hypnose anwendet oder bei der Konzerthallen-Geschäftsführung über ein spezielles „Appel und Ei“-Kundenkonto verfügt.

Jedenfalls sind die Leistungen von „Starkes Event-Management“ nicht zu übertreffen. Klar, von wem sich die GAL den nächsten Wahlkampf managen lässt …

sys